Ärzte schließen sich gegen Fehlernährung zusammen

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Bereits über zehn Ärzteverbände und Fachgesellschaften fordern in einem Offenen Brief von der zukünftigen Bundesregierung zu konkreten Maßnahmen gegen Fehlernährung auf.

Wer steht hinter der Forderung?

Die Verbraucherorganistation foodwatch hat gemeinsam mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte und der Deutsche Diabetes Gesellschaft eine Unterschriftenaktion gestartet. Dieser haben sich mittlerweile zehn weitere Ärzteverbände und Fachgesellschaften, unter anderem die Bundeszahnärztekammer und die Deutsche Adipositas Gesellschaft, angeschlossen.

Was fordern die Ärzte?

Im Mittelpunkt des gemeinsamen Appels stehen vier konkrete Maßnahmen gegen Fehlernährung:

  • eine verständliche Lebensmittelkennzeichnung in Form einer Nährwert-Ampel
  • verbindliche Standards für die Schul- und Kitaverpflegung
  • Beschränkungen der an Kinder gerichteten Lebensmittelwerbung
  • steuerliche Anreize für die Lebensmittelindustrie, gesündere Rezepturen zu entwickeln

Warum halten die Mediziner das für notwendig?

Die Ärzte sind der Ansicht, dass wir in einer ungesunden Umwelt leben. Deshalb sollte die Bundesregierung die Rahmenbedingungen dieser ändern. Denn insbesondere eine unausgewogene Ernährung, die häufig schon im Kinderalter erlernt wird, sei eine „besorgniserregende Entwicklung“. Erst kürzlich haben Wissenschaftler belegt, dass eine zuckerhaltige Ernährung im direkten Zusammenhang mit Übergewicht steht.

In Deutschland sind, dem Robert-Koch-Institut zufolge, 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen (3 bis 17 Jahre) übergewichtig oder sogar fettleibig. Vergleicht man die heutigen Zahlen mit denen vor 20 Jahren, so erkennt man, dass der Anteil übergewichtiger Kinder um 50 Prozent zugenommen hat. Noch besorgniserregender erscheint diese Entwicklung vor dem Hintergrund, dass der Anteil der übergewichtigen Erwachsenen noch einmal deutlich höher ist. So gelten ein von zwei Frauen (53 %) und sogar sieben von zehn Männern (67 %) als übergewichtig oder adipös. Weitere weit verbreitete und nicht-übertragbare chronische Krankheiten, die durch die vorgeschlagenen Maßnahmen effektiver verhindert werden sollen, sind beispielsweise Diabetes (6,7 Millionen Betroffene in Deutschland) und Karies (99 % der Erwachsenen in Deutschland).

Was soll sich deshalb ändern?

Die Mediziner sind der Ansicht, dass freiwillige Vereinbarungen mit der Lebensmittelindustrie zu nichts führen. Deshalb sei der „zu erwartende Effekt der von der Bundesregierung geplanten und auf Freiwilligkeit basierenden Strategie zur Reduktion von Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln […] gering“. Daher fordern sie von der Bundesregierung eine Umsetzung der vier vorgeschlagenen Maßnahmen gegen die Fehlernährung, um zukünftig vermeidbare Krankheiten auch zu vermeiden.

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