Der WirEssenGesund-Garten im Sommer

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Soweit man von einem Sommer sprechen kann, so haben wir den jetzt wohl erreicht. Das erste Gartenjahr hat gezeigt, dass im Garten oftmals die Vorstellung von der Realität sehr schnell eingeholt wird… Regen, Schnecken, Unkraut und zu wenig Sonne!

In meiner idealtypischen Vorstellung eines Gartens gab es externe Einflussfaktoren nur im begrenzten Rahmen. Auch wenn vieles funktioniert, so kann man durchaus den Erfolg des Projektes „WirEssenGesund-Garten“ als durchmischt bezeichnen. Aber eins nach dem anderen…

Regen, Regen und noch mehr Regen

Der Frühling und auch der Frühsommer waren eindeutig von zu viel Feuchtigkeit mit zu wenig Sonne geprägt. Meine Paprika sind nicht vom Fleck gekommen. Alle bis auf eine leben zwar noch, aber viel größer als 30 cm ist keine der Pflanzen. Den Chilis geht es dabei nicht anders. Bis vor ein paar Wochen die ersten richtigen Sonnentage kamen waren die keinen Pflänzchen vollständig gelb, kein grünes Blatt war mehr zu erkennen. Inzwischen haben sie aber wieder eine schöne Farbe bekommen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, vielleicht passiert ja noch was. Immerhin habe ich ganze zwei Chilischoten an sieben Pflanzen. Bei den Paprika ist es eine kleine an insgesamt acht Pflanzen.

Die Paprika waren nicht ganz umsonst... eine hab ich sicher :P

Die Paprika waren nicht ganz umsonst… eine hab ich sicher 😛

Der Regen hat zugegebenermaßen auch meine Gartenfreude etwas eingetrübt. Das heißt, ich war nicht wirklich so oft dort, wie ich das eigentlich vorhatte. Einen Grund zu gießen gab es ohnehin nicht. Damit ist natürlich auch ein wenig die Pflege und Fürsorge auf der Strecke geblieben. Das Resultat ist Unkraut in schier unglaublichen Mengen. Im Laufe des Jahres bin ich dem aber doch noch einigermaßen Herr geworden.

Schnecken, Schnecken und noch mehr Schnecken

Was den Regen noch viel gravierender macht sind die Schnecken. Ich weigere mich mit Gift gegen die Tiere anzugehen und habe deren Fresswut auch leider exorbitant unterschätzt. Nächstes Jahr bin ich definitiv schlauer. Aber dieses Jahr kann ich mich wahrscheinlich von annähernd der gesamten Kohlernte gedanklich verabschieden. Der Pflücksalat existiert überhaupt nicht mehr und von ehemals drei Zucchini-Pflanzen steht noch eine halbe. Mangold, Stangengurken und den Kürbissen geht es auch nicht anders, alles weg! Werde mich entsprechend nach biologischen Möglichkeiten umsehen und die kleinen Kriechtiere aus dem Garten auszusperren. Nächstes Jahr gibt es für sie auf jeden Fall kein derartiges Festmahl mehr, da bin ich mir zu 100 Prozent sicher.

Die Bohnen haben mir die Schecken in Ruhe gelassen. Das wird eine gute Ernte geben.

Die Bohnen haben mir die Schecken in Ruhe gelassen. Das wird eine gute Ernte geben.

Es lebe das Inka-Beet

Was, abgesehen von den Zucchini, sehr gut funktioniert ist das Inka-Beet. Dort ist Mais gesät, an dem sich Stangenbohnen entlang ranken und in den Zwischenräumen sich die Zucchini hätten tummeln sollen. Das Projekt ist fast schon zu gut gelaufen. Derzeit stell ich mir die Frage, was ich aus dem ganzen Mais dann alles machen soll. Aber es wird mir da schon was einfallen. Es werden wahrscheinlich auch ein paar lecker Rezepte für den Blog dabei herauskommen.
Unterm Strich kann ich das Inka-Beet einfach nur empfehlen. Es macht fast keine Arbeit und ich glaube es ist fast nicht möglich mehr Lebensmittel auf ein und dem selben Fleck anzupflanzen. Nächstes Jahr werde ich das auf jeden Fall wieder machen, aber wahrscheinlich mit etwas weniger Mais.

Der Mais wächst und wächst! Auch die Bohnen dazwischen kommen langsam. Nur die Zucchini haben die Schnecken nicht wirklich überlebt.

Der Mais wächst und wächst! Auch die Bohnen dazwischen kommen langsam. Nur die Zucchini haben die Schnecken nicht wirklich überlebt.

Tomaten – besser spät als gar nicht

Als ich meine kleinen Tomaten gepflanzt habe, da war ich voller Vorfreude. In meinem Kopf habe ich bereits Berge leckerer Tomaten nach Hause getragen. Ganz so ertragreich wird die ganze Sache wohl nicht werden. Auch hier hat die Sonne wohl ebenfalls etwas gefehlt.
Allerdings haben die letzten zwei oder drei Wochen meine Stimmung wieder deutlich aufgehellt. Was Anfangs wie eine traurige Fortführung der Paprika- und Chili-Erfahrung aussah, hat sich doch noch einigermaßen entwickelt. Zwar habe ich noch keine Tomaten, aber blühen tun dir Pflänzchen schon sehr fleißig. Eine kleine Ernte scheint wohl drin zu sein.

Bei den Tomaten mache ich mir keine Sorgen mehr. Es wird dieses Jahr auf jeden Fall Tomaten geben.

Bei den Tomaten mache ich mir keine Sorgen mehr. Es wird dieses Jahr auf jeden Fall Tomaten geben.

Das Geheimnis des Mulchens

Man bekommt es immer wieder gesagt und auch in Büchern habe ich es unzählige Male gelesen. „Mulchen ist toll!“ Ja, das ist es, ich habe einfach nur zu spät damit angefangen. Leider war mein Rasenmäher kaputt und die Werkstatt hat aufgrund unglaublicher Nachfrage fünf Wochen gebraucht bis er wieder repariert war. Danach hab ich mich aber sofort an einen neuen Rasenschnitt gemacht und alles was dabei heraus kam unter meine Pflanzen verteilt. Seitdem hab ich das Unkraut unter Kontrolle, der Regen scheint nicht mehr so viele Schnecken anzulocken und ich muss auch bei Sonnenschein keine Angst mehr haben, dass meine Ernte sofort vertrocknet. Nächstes Jahr wird gemulcht sobald auch nur der erste Grashalm wächst. Ich bin inzwischen überzeugter Mulcher und kann es einfach nur empfehlen. Mulchen ist toll!

Das Hochbeet kann gar nicht groß genug sein

Auf mein Hochbeet bin ich ganz besonders stolz. Zwar hab ich auch darin immer mal wieder die eine oder andere Schnecke gefunden, aber grundsätzlich hat alles funktioniert was ich gepflanzt habe. Das erste war eine überragende Ernte an Mairüben, dann gab es noch Salat, Erbsen, Radieschen und Rettich. Die Pastinaken stehen wie eine eins und auch meine Salatgurken werden noch kommen. Früher oder später werde ich mir wohl noch ein weiteres Hochbeet selber bauen.

Die Erbsen sind nur ein Teil des Hochbeet-Erfolges. Da kommt noch mehr :)

Die Erbsen sind nur ein Teil des Hochbeet-Erfolges. Da kommt noch mehr 🙂

Obst und Zwiebeln, denen passiert nichts

Ich glaube mit Obststräuchern und Zwiebeln bzw. Knoblauch kann man gar nichts falsch machen. Es gibt nicht eine einzige Knoblauchzehe oder Steckzwiebel, die nicht aufgegangen ist. Inzwischen geht mir das Zwiebelgrün bis über den Bauchnaben und ich bin alles andere als klein gewachsen.
Alle meine Obststräucher sind einwandfrei angewachsen und überall kommen auch schon im ersten Jahr ein paar Früchte zum Vorschein. Ganz nebenbei machen Obststräucher absolut keine Arbeit. Einfach nur abernten und gut ist. Werde für nächstes Jahr wohl noch die eine oder andere Obstsorte dazu nehmen.

Beide Heidelbeersträucher tragen bereits im ersten Jahr. An jedem ist etwa eine Hand voll Früchte dran. Das selbe gilt auch für die neu gepflanzten Johannisbeeren und Himbeeren.

Beide Heidelbeersträucher tragen bereits im ersten Jahr. An jedem ist etwa eine Hand voll Früchte dran. Das selbe gilt auch für die neu gepflanzten Johannisbeeren und Himbeeren.

Mein Garten-Fazit

Das Gartenjahr ist noch lange nicht zu Ende, aber ein Zwischenfazit kann ich auf jeden Fall schon einmal ziehen: Ich habe viel gelernt und nächstes Jahr werde ich einiges anders machen. Aus Fehlern lernt man sprichwörtlich am besten und von denen habe ich reichlich produziert. Auch war das Vorhaben WirEssenGesund-Garten wohl auch ein wenig ehrgeizig angegangen und vielleicht auch etwas zu groß gedacht für das erste Jahr. Mein weiterer Plan für das Jahr heißt auf jeden Fall „verwalten“ und nicht „weiter ausbauen“.

Da mir aber auch gestandene Gärtner bekundet haben, dass das überhaupt kein gutes Gartenjahr ist, schiebe ich es zumindest ein klein wenig auf das Wetter. Aber wenn ich mich in deren Gärten umschaue, dann wüsste ich ehrlich gesagt nicht, was man noch besser machen könnte, bei denen wächst einfach alles. Das Wetter ist schuld!

Aber eigentlich ist es auch ein wenig Meckern auf hohem Niveau. Zu Beginn des Jahres hab ich mal gesagt, „wenn auch nur die Hälfte von dem was ich mir vorgenommen habe funktioniert, dann hab ich auf jeden Fall jede Menge zum Ernten“ und so ist es auch 🙂

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1 Kommentare


  1. Das sieht wahrlich sehr gesund und vor allem sehr natur verbunden aus! Sehr interessante Beiträge und viel worüber ich lernen kann! LG Helga

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