Diäten im Test: Fasten

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In unserer neuen Reihe „Diäten im Test“, möchten wir euch eine Reihe von verschiedenen Diäten vorstellen und kurz das Prinzip der jeweiligen Diät erläutern. Zu Beginn dieser Reihe nehmen wir uns die vielleicht radikalste Form der Diät, das Fasten und seine unterschiedlichen Ausprägungen vor.

Fasten ist grundsätzlich nicht unbedingt etwas schlechtes für unseren Körper. Im Laufe der Evolution hat unser Körper ein Programm entwickelt, mit Hilfe dessen er sehr gut über Hungerperioden hinweg kommt. In vielen Kulturen ist die Fastenzeit auch etwas tief in der religiösen Kultur Verankertes. Während die Null-Diät die strengste Form des Fastens einnimmt, gibt es auch weniger entbehrungsreiche Fasten-Alternativen. Dazu zählt das Heilfasten, das modifizierte Fasten oder auch intermittierendes Fasten.

Gerade bei den strengen Fastenformen ist es aber wichtig, seinen Eiweißhaushalt im Blick zu halten. Denn sind die Zuckervorräte im Körper erst einmal geleert, geht es an das Fett und Eiweiß. Während ersteres verlockend klingt kann letzteres auch entsprechende Folgen haben. Unsere Muskeln benötigen das Eiweiß um zu existieren. Wer also dauerhaft zu wenig Eiweiß zu sich nimmt, der reduziert auch unweigerlich seine Muskelmasse, was als Konsequenz bedeutet, dass wir nach der Fastenkur mit der selben Menge an Nahrung schnell auch wieder zunehmen. Denn es sind gerade unsere Muskeln, die uns beim Abnehmen helfen.

Viel gravierender ist, dass auch unser Herz nichts anderes als ein Muskel darstellt. Auch dieser braucht Eiweiß, um seine tägliche Arbeit leisten zu können. Deshalb sollte bei einer längeren Fastenkur auch unbedingt ein Arzt das Vorhaben begleiten.

Überblick über die verschiedenen Fasten-Alternativen

Nulldiät

Nulldiät ist genau das was es auch heißt. Nichts essen und sehr viel Wasser oder Tee trinken. Alles andere ist nicht erlaubt. Selbstverständlich nimmt man in dieser Zeit sehr schnell auch sehr viel ab, allerdings nicht ganz ohne Risiko. Gicht, Herz-Rhythmus-Störungen oder die Bildung von Nierensteinen können die Folge sein. Auch unser Mineralstoffhaushalt wird nicht wieder aufgefüllt und das richtige Essen wird so auch nicht gelernt. Entsprechend sind die Vorteile einer derart extremen Diät sehr überschaubar und es ist davon abzuraten.

Heilfasten

Im Gegensatz zur Nulldiät ist beim Heilfasten etwas Obstsaft und Gemüsebrühe erlaubt. Es kann den Beginn einer Ernährungsumstellung durchaus fördern und gesunde Menschen dürfen auch ohne bedenken eine Woche auf diese Weise fasten. Man sollte aber auf jeden Fall eine vertrauenswürdige Anleitung zum Fasten zur Hand nehmen oder sich an Fastenerfahrene wenden, dann kann die ganzheitliche Selbsterfahrung durchaus einen positiven Effekt haben. Durch Heilfasten nimmt man aber auch nicht dauerhaft ab und es ist auch hier essentiell seine Ernährungsgewohnheiten im Anschluss noch umzustellen.

Modifiziertes Fasten

Wer durch Fasten abnehmen möchte, für den ist am ehesten das modifizierte Fasten eine Alternative. Dabei nimmt man täglich etwa 50 bis 100 Gramm an konzentrierten Proteinen zu sich. Diese gibt es in der Apotheke und sie enthalten zusätzlich auch noch ein paar Kohlenhydrate und die wichtigsten Mineralstoffe. Außerdem ist es vollkommen legitim etwas zusätzliche proteinreiche Milchprodukte, wie etwa Quark, zu dieser Zeit zu essen. Trotz sehr geringer Kalorienanzahl erhält man beim modifizierten Fasten seine Muskelmasse durch die kontinuierliche Eiweißversorgung und die Gefahr des Jojo-Effektes sinkt deutlich.

Intermittierendes Fasten

Einen Tag Null-Diät und den anderen Tag ganz normal essen wäre eine Form des intermittierenden Fastens. Alternativ könnte man auch grundsätzlich auf das Abendessen verzichten (Dinner Cancelling) oder zwei Tage nur ein kleines Abendessen zu sich nehmen und die restlichen Tage wieder ganz normal essen. Intermittierendes Fasten ist durchaus etwas, was man fest in seinen Alltag einbauen und auch dauerhaft durchhalten kann. Es klingt aber leichter als es in Wirklichkeit ist. Der Vorteil liegt auf der Hand, das Risiko von Mangelerscheinungen ist überschaubar und die Entbehrungen nicht so groß.

Fastenkur ist nicht gleich Fastenkur. Die Alternativen sind auch hierbei relativ groß. Gerade bei den radikaleren Fasten-Alternativen liegen zum Teil erhebliche Risiken. Deswegen empfiehlt es sich für jeden, der durch Fasten abnehmen möchte eher intermittierendes Fasten oder modifiziertes Fasten zu praktizieren, als gleich eine entbehrungsreiche Nulldiät zu durchlaufen. Aber auch dabei nicht vergessen, dauerhaft abnehmen geht auch nur durch dauerhafte Ernährungsumstellung. Eine Fastenkur kann ein guter Start sein, die Lösung des Problems von Übergewicht wird sie jedoch niemals werden.

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