Mit Steuern gegen Übergewicht

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Gesunde Ernährung ist teuer, kalorienhaltige Fertiggerichte oftmals sehr günstig. Studien zeigen, dass viele Menschen gerne mehr Gesundes kaufen würden, es jedoch am Preis scheitert. Dagegen könnte man etwas tun und gleichzeitig die Zahl der an Adipositas leidendenden Menschen deutlich reduzieren. Die Lösung wäre ein gestaffeltes Mehrwertsteuer-System!

Immer mehr Dicke in Deutschland

Die Zahlen in Deutschland sind inzwischen gravierend. Jeder vierte Deutsche ist von starkem Übergewicht betroffen. Insbesondere unter Kindern und jungen Erwachsenen steigt der Prozentsatz der Betroffenen deutlich, so das Robert Koch Institut. Vorstöße gegen ungesunde und dickmachende Lebensmittel wurden von der Lebensmittelwirtschaft und ironischerweise auch vom Bundesernährungsministerium bisher immer abgelehnt.

Mit Steuern entgegensteuern

Jetzt gibt es einen neuen Vorschlag, wie man die Gesundheit der Deutschen verbessern könnte. Er kommt von Tobias Effertz der Universität Hamburg. Würde man die Steuer an der Lebensmittelampel ausrichten, so könnten auch ärmere Haushalte sich vermehrt gesunde Lebensmittel leisten.

Die Idee ist es, sehr gesunde und kalorienarmes Obst und Gemüse nicht mehr zu besteuern. Bei Milchprodukten, Nudeln oder Fleisch soll die Mehrwertsteuer bei sieben Prozent verbleiben. Zu fettige, salzige oder auch zuckerhaltige Lebensmittel sollten jedoch mit über 19 Prozent versteuert werden. Damit wäre ein deutlicher Anreiz gesetzt  auf gesunde Alternativen zurückzugreifen.

Andere zeigen, es geht!

Ähnliche Initiativen gibt es auch in anderen Ländern. Als bestes Beispiel kann wohl Berkeley in Kalifornien gelten. Nachdem dort höhere Steuern auf Softdrinks eingeführt wurden, reduzierte sich der Konsum um sehr deutliche 21 Prozent. In anderen Ländern änderten Lebensmittelhersteller sogar ihr Rezepturen, um von Steuerersparnissen zu profitieren.

Die Universität Hamburg hat berechnet, dass auch in Deutschland erhebliche Erfolge verzeichnet werden könnten. Der Anteil der stark Übergewichtigen würde sich um etwa zehn Prozent reduzieren. Somit würden wir mit der Gesundheit der Menschen Geld verdienen und nicht wie bisher mit den Kranken! Ein Versuch wäre es wert!

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