Nori – Mehr als eine Sushi-Alge

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Die Nori Alge ist bei uns die wohl bekannteste aller Algen und gehört neben Wakame und Kombu auch weltweit zu den beliebtesten Algensorten. In der Regel essen wir sie in gepresster Form als Noriblatt im Sushi. Man kann mit dieser tollen Pflanze aber einiges mehr anstellen, als einfach nur Reis darin einzuwickeln. Wir möchten euch ein wenig Geschmack darauf bereiten. Sie hat nämlich durchaus einiges zu bieten und ist vielfältig einsetzbar. Sogar in Europa hat Nori eine bereits lange Tradition, denn sie wächst auch hier an den Küsten.

Nori Algen in Europa

Nori Algen gehören in wilder Form zu den wohl teuersten Algen. Das liegt auch daran, dass die Ernte nicht ganz einfach ist. Sie ist mit 15 bis 30 Zentimeter verhältnismäßig klein, entsprechend wenig ertragreich und muss zudem noch per Hand aufwendig von Sand gereinigt werden. Während sie in Asien in Meereskulturen bereits seit dem 15. Jahrhundert angebaut wird, kommt sie in Europa bisher nur als Wildalge im offenen Meer vor.

In Europa gibt es zwar traditionell kein Sushi, nichtsdestotrotz werden auch hier bereits seit langer Zeit Nori Algen gegessen. So wird zum Beispiel das Walisische Laverbread gerne mit Nori Algen zubereitet. Insgesamt sind die Waliser die eifrigsten europäischen Nori-Esser. Jedes Jahr verspeisen die Einwohner des kleinen Landes über 200 Tonnen der getrockneten Alge.

Nori Noriblätter Sushi rollen

Wir kennen Noriblätter meist nur zum Umwickeln der Sushi-Röllchen.

Gesunde Inhaltsstoffe der Nori Algen

Wer sich länger mit den Algen beschäftigt, der erkennt nach und nach die enormen gesundheitlichen Vorteile, die das Meeresgemüse mit sich bringt. Das ist bei Nori Algen nicht anders. Sie sind zum Beispiel absolut brillante Eiweißlieferanten. Mit fast 30 Prozent Proteinanteil gehört sie definitiv in die Spitzengruppe der pflanzlichen Eiweißquellen. Diese sind zudem sehr gut bekömmlich und absolut hochwertiges Eiweiß.

Vitamin B12 ist einer der größten Kritikpunkte gegenüber einer veganen Ernährung. Es gibt durchaus Pflanzen, die auf natürliche Art und Weise Vitamin B12 in sich tragen. Zu den wenigen pflanzlichen Lieferanten für Vitamin B12 gehören beispielsweise die Nori Algen. Oft wird mit diesem Vitamin B12 geworben, es bietet aber Veganern keine natürliche Vitamin B12 Quelle. Sie Alge liefert zwar pro 100g ganze 29 Mikrogramm des Vitamins, es kann vom Körper in dieser Form aber nicht verwertet werden.

Der Wert an Provitamin A, also einer Vorstufe des Vitamin A, ist in der Nori Alge deutlich höher, als in jedem anderen Gemüse oder auch höher als bei Fisch und Meeresfrüchten. Als Vergleich könnte hier die Karotte dienen. Sie gilt bereits als reich an Vitamin A, Nori enthält jedoch drei Mal so viel. Deshalb wird ihr auch nachgesagt bei schlechtem nächtlichem Sehvermögen zu helfen.

Das waren nur die wichtigsten Inhaltsstoffe. Ganz allgemein ist Nori aber, wie alle essbaren Algen, reich an sämtlichen Mineralstoffen, die wir für unseren Körper benötigen. Zudem unterstützt sie unsere Verdauung und senkt unsere Cholesterinwerte.

Nori Algen – Rezepte und Zubereitung

Wer von den gesundheitlichen Vorteilen profitieren möchte, dem zeigen wir gerne, wie Nori Algen zubereitet werden. Allerdings kommt es ein wenig darauf an, ob man mit Wildalgen oder Nori aus Meereskulturen verwendet. Wildalgen sind unbehandelt und etwas fester als gezüchtete. Aus diesem Grund empfiehlt es sich diese vorher kurz im Backofen zu rösten, bevor sie anschließend gekocht werden.

  • Nori Algen rösten
    Aufgrund der festen Struktur der Alge sollte sie vor dem Zubereiten kurz im Backofen bei 200 Grad Celsius geröstet werden.
  • Nori Algen einweichen
    Das Einweichen ist bei Nori kein Muss, es reicht auch sie einfach für eine Minute in Wasser zu legen.
  • Nori Algen kochen
    Die Kochzeit beträgt je nach Sorte und Festigkeit etwa 20 bis 35 Minuten. Die Farbe verändert sich dabei in ein dunkles Lila.

Vielleicht hat der eine oder andere bereits mit selbstgemachten Sushi Erfahrung. Nori Algen gehören nämlich mit zu den am intensivsten schmeckenden Algen. Das macht sie ideal geeignet als Würzmittel. Gerade die kleinen Noriflocken sind hierfür prädestiniert. Man kann sie einfach mit Hülsenfrüchten oder in Suppenrezepten mitkochen. Auch zu Reis und Kartoffeln passt die Alge sehr gut. In der modernen Küche werden zunehmend Noriflocken für einen intensiveren Geschmack mit in Tortillas, Burger oder auch Nudelgerichte eingearbeitet.

Wer keine Noriflocken hat, der kann die gerösteten Noriblätter kurz rösten und anschließend sehr leicht zerbröseln und auf diese Weise seine Noriflocken selber machen. Es lohnt sich auf jeden Fall sich mit Algengerichten genauer auseinanderzusetzen. Vielleicht bedarf es ein wenig Überwindung mit Algen zu kochen, ich kann es aber einfach nur jedem empfehlen. Es ist nicht so schlimm wie man es sich vorstellt, ganz im Gegenteil.

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