Portionen einschätzen will gelernt sein

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Wie viel liegt da eigentlich auf meinem Teller? Gerade von ungesunden und fettreichen Speisen möchte man ja eigentlich nicht so viel essen. Einer internationalen Studie zur Folge unterschätzen wir aber häufig die Portionsgrößen. Deshalb nehmen wir selbst bei gesundem Essen mehr Kalorien zu uns als ursprünglich gewollt. Allerdings hat sich auch gezeigt, dass derjenige der weiß, dass es sich um ungesunde Produkte handelt, die Mengen auch besser einschätzen kann.

Wir essen viel zu oft viel zu große Portionen. Eine internationale Studie, an der auch deutsche Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Kinderernährung und der Universität Bonn beteiligt waren, hat sich dieser Problematik angenommen und näher unter die Lupe genommen. Wer schätzt was wie ein?

Zum Untersuchungsaufbau

Der Untersuchungsaufbau dieses Forschungsprojekts bestand aus drei unterschiedlichen Experimenten. Dabei haben Wissenschaftler unterschiedlichen Probanden verschiedene Mengen von bestimmten Lebensmitteln vorgesetzt und schätzen lassen.

  1. Im ersten Versuchsaufbau befragten die Forscher 84 Grundschüler. Jedes der Kinder bekam Bilder vorgelegt, die einen Teller mit fünf Schokoladenstückchen und kleinen Karotten zeigte. Die nächsten Bilder welche den Kindern vorgelegt wurden, zeigten dann Teller mit immer größer werdenden Portionen. Jedesmal sollten die Schulkinder sagen, ob die Portion groß genug ist. Dabei zeigte sich, dass die Menge auf den Tellern immer weiter unterschätzt wurde, je größer die Portionen wurden.
  2. Im Zweiten Experiment wurden 115 Studenten befragt. Für diese galt es das Gewicht von von unterschiedlichen Packungen von Gummibärchen zu schätzen. Dabei wurden ihnen entweder ganz „normale“ Gummibärchen zur Schätzung gegeben oder eine als „gesündere“ Variante vertriebene, mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen. Einen Teil der befragten Studenten lies man die Gummibärchen probieren. Am genauesten schätzen die Befragten, welche die Gummibärchen testen durften und die „ungesündere“, normale Variante der Gummibärchen bekamen.
  3. Die dritte Versuchsgruppe stellten 116 Männer und Frauen aus einem Fitnessstudio dar. Vor dem Test wurden die Sportler zu ihrem Gesundheitsbewusstsein befragt. Als Test bekamen diese Probanden unterschiedliche Mengen an Chips. Auch hier wurde zwischen normalen Chips und einer fettreduzierten Sorte unterschieden. Am besten waren die Schätzungen der Befragten, die sich selbst als relativ gesundheitsbewusst einschätzen und die „ungesunden“ also normalen Chips bekamen.

Ergebnis der Untersuchung

Als Ergebnis dieses Experiments kann festgehalten werden, dass Menschen, welche sich mit gesunder Ernährung auseinandersetzen ungesunde Lebensmittel besser einschätzen können. Die genauen Hintergründe für diesen Effekt ist den Wissenschaftlern noch nicht klar. Dafür sind nach Aussage der Forscher noch detailliertere Experimente notwendig.

Ob sich das Wissen um die Portionsgröße aber auch wirklich auf ein bewussteres Essverhalten widerspiegelt wäre sicherlich interessant, kann anhand dieser Untersuchung aber leider auch nicht festgestellt werden.

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