Ein guter Vorsatz: Weniger Plastikmüll

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In Deutschland verursacht jeder Mensch 37 kg Plastikmüll pro Jahr. Viele unserer Nachbarn sind da besser: In Holland liegt die Menge bei 28 kg. Die Iren verantworten dagegen unglaubliche 60 kg, ein trauriger Rekord.

Das ist schlimm, denn Plastik wird aus Erdöl hergestellt. Und auch beim Recycling ist die Umweltbelastung immens, es benötigt viel Energie und Wasser. Aber natürlich landet nur ein Teil des Abfalls in der Wiederverwertung: Der Rest bleibt auf Wiesen und in Wäldern, Flüssen, Ozeanen.

Die gute Nachricht: Das muss nicht so sein. Eigentlich haben wir schon viele Mittel und Wege zur Verfügung, den Plastikmüll deutlich zu reduzieren. Immer mehr Menschen leben es vor, berichten darüber in Blogs, auch entstehen selbst in Kleinstädten immer mehr Unverpackt-Läden. „Der beste Müll ist der, der gar nicht anfällt“, sagt auch Nadine Schubert. Die Autorin hat zwei Ratgeber veröffentlicht, in denen sie zum Leben ohne Kunststoff anleitet.

Im ersten Buch, „Besser leben ohne Plastik“, waren viele Kochrezepte enthalten, deren Zutaten leicht ohne Plastikverpackungen erhältlich sind. Im Nachfolger „Noch besser leben ohne Plastik“  liegt der Schwerpunkt eher auf dem Haushalt. Sie räumt mit einigen Mythen auf und beschreibt, wie man unkompliziert die richtigen Entscheidungen trifft, ohne auf die Produkte zu verzichten. Dazu führt sie übersichtlich in die Hintergründe ein, von den ökologischen Zusammenhängen bis hin zu den gesundheitlichen Risiken durch Mikroplastik.

Schubert gibt viele Tipps zum Selbermachen von Reinigungsmitteln und Kosmetika. Ein wirkungsvolles Mascara gelingt schon mit Mandelöl, Sheabutter und Aktivkohle. Trinkflaschen säubert sie mit zerstoßenen Eierschalen, ihr Glasreiniger ist mit Calciumcarbonat und Wasser schnell hergestellt. Manche Putzmittel haben mehr Zutaten, die aber alle einfach erhältlich sind.

Manche Tipps scheinen vielleicht sehr offensichtlich: Lineale aus Holz, Geschirrtücher aus Baumwolle, Second-Hand-Shops. Wenn man sich jedoch bewusst die Produkte in Supermärkten, Kaufhäusern und Spielwarengeschäften anschaut, merkt man, wie selbstverständlich Plastik überall verwendet und angeboten wird. So sehr, dass es uns kaum auffällt. In der Realität haben die Kinder halt doch Lineal, Schulranzen und Brotbox aus Kunststoff.

Für wen ist dieses Buch? Wer schon lange möglichst plastikfrei lebt, ist sicher durch die einschlägigen Blogs gut informiert. Dieses Buch ist eine Einführung, also eher für diejenigen, die damit anfangen wollen Plastik zu reduzieren – aber noch nicht genau wissen wie. Schubert hilft ihnen über die ersten Hürden, indem sie klar und verständlich die Umsetzung im Alltag schildert. Die schönen Photos und das klare Design machen das Lesen angenehm, durch die gelungene Aufmachung ist das Buch auch ein passendes Geschenk für die Menschen, denen man einen Anstoß zur Veränderung geben möchte.

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1 Kommentare


  1. Wer einmal mit nachhaltigen Themen anfängt, lässt meist nicht mehr los 🙂 Das Buch von Frau Schubert war auch mein Start zum DIY und unverpackt einkaufen. Letzteres könntest du im Artikel vielleicht noch hervorheben, immerhin gibt es im Netz schon viele Seiten, die diese Läden listen, zB utopia.de/ratgeber/verpackungsfreier-supermarkt/ und 11ie.de/uebersicht-der-unverpacktlaeden/. Und es werden immer mehr!

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