Wann habe ich wirklich Hunger?

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Nur weil wir denken, dass wir Essen sollten, heißt das noch lange nicht, dass wir wirklich Hunger haben. Hunger haben und Essen wollen sind zweierlei Stiefel, welche manchmal gar nicht so leicht auseinander zu halten sind. Wir zeigen euch, wie ihr wieder lernen könnt auf euren Körper zu hören.

Das Bedürfnis zu essen

Menschen haben oft das Bedürfnis etwas essen zu müssen. Manchmal einfach nur, weil man irgendwo am Imbiss vorbei läuft und es gut riecht. Vielleicht sitzen wir aber auch zu Hause und uns ist langweilig oder wir versuchen damit unsere Sorgen und Unzufriedenheiten in uns hineinzuschlingen. Alles hat mit wirklichem Hunger nichts zu tun. Oftmals kennen wir das Gefühl für Hunger gar nicht mehr. Wer täglich seine drei Rationen in Form von Frühstück, Mittagessen und Abendessen zu sich nimmt, der hat eigentlich keinen Hunger zwischendurch. Dabei geht es in aller Regel um was ganz was anderes – ein Bedürfnis zu essen.

Essen ist keine Belohnung

Insbesondere Frauen sind sehr anfällig dafür, sich mit Essen zu belohnen. Bevor man seine Frust und Trauer jedoch in sich hineinfrisst, sollte man sie lieber herauslassen. Das geht über Sport oder vielleicht über einen gezielten Wutausbruch. Auch spendet Essen keine Wärme und Geborgenheit. Wer danach sucht, der sollte sich lieber die Schulter oder die Umarmung eines guten Freundes oder einer guten Freundin suchen. Über die Schokolade ärgert man sich im Nachhinein dann doch nur doppelt. Der Frust ist nicht verschwunden, dafür kommen die unnötigen Kalorien hinzu.

Hunger neu kennenlernen

Wer seinen eigenen natürlichen Hunger wieder kennenlernen möchte, der kann gerne ein kleines Experiment wagen. Durch intermittierendes Fasten, also bewusst einfach einen Tag nicht essen und auch ausschließlich Wasser oder Tee trinken, bekommen gerade Menschen, die das noch nie getan haben eine gute Vorstellung von Hunger. Anschließend kann man sich auch sicher sein, dass es sich in diesem Moment wirklich um Hunger und nicht lediglich um Appetit oder ein anderweitiges Hungergefühl handelt. Keine Angst, der eine Tag Ernährungspause wird jedem eher gut tun. Man braucht sich als gesunder Mensch um gesundheitliche Konsequenzen keine Gedanken machen.

Hungergefühl hinterfragen

Wer wieder lernen möchte, wann er wirklich Hunger hat, der sollte seinen Körper fragen. Er weiß ganz genau was Sache ist, wir haben lediglich verlernt auf ihn zu hören. Wer möchte kann dieses Körpergefühl aber wieder trainieren. Dafür sind zwei kleine Übungen notwendig, die man immer dann anwendet, wenn man gerade etwas essen möchte bzw. dann beim Essen ist.

  1. Vor jedem Essen sollten wir uns die Frage stellen, warum wir jetzt gerade essen wollen. Wer sich bewusst 1-2 Minuten nimmt und sich selbst gegenüber ehrlich ist, der weiß, ob er nur aus Appetit oder wirklich aus Hunger heraus essen möchte. Es versteht sich, dass man anschließend nur dann auch essen sollte, wenn es sich um wirklichen Hunger handelt.
  2. Beim Essen selbst sollte man nach jedem Drittel der Portion einfach kurz pausieren, 3 Minuten warten und dabei bewusst sein Sättigungsgefühl beobachten. Sobald man merkt, dass man eigentlich genug gegessen hat, sollte man jetzt aufhören und sich den Rest für später aufheben.

Wer diese beiden Übungen über ein bis zwei Wochen tatsächlich durchführt, der wird merken, wie das eigene Essverhalten und der Bezug zu den einzelnen Mahlzeiten verändert. Die Portionsgrößen werden wahrscheinlich kleiner und auch die Zwischenmahlzeiten nehmen ab. Wer einmal gelernt hat wann er wirklich satt ist, der kann in einem weiteren Schritt auch wieder erlernen seinen Körper zu fragen, was er denn eigentlich essen möchte. Essen wir Nahrungsmittel, die der Körper gerade braucht und welche ihn in Folge dessen auch zufrieden stellen, dann haben wir ganz automatisch weniger Appetit auf Süßigkeiten. Der erste Schritt ist es aber seinen eigenen Hunger zu kennen.

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