So bekommen wir zehn Milliarden Menschen satt

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Nahrungsmittel, Wasser und Energie sind bereits knapp und die Weltbevölkerung wächst immer weiter. Im Jahr 2050 leben voraussichtlich zehn Milliarden Menschen auf der Erde – eine große Frage drängt sich auf: Wie ernährt man eine wachsende Bevölkerung gesund, ohne dabei die Umwelt zu zerstören? Drei Jahre lang haben knapp 40 Forscher an einem Speiseplan gearbeitet, der genau das leisten soll.

Umwelt und Ernährung gehen Hand in Hand

Auf der einen Seite hungern 800 Millionen Menschen jeden Tag, auf der anderen Seite ernähren sich drei Milliarden Menschen falsch und mehr als zwei Milliarden Menschen haben Übergewicht. Um Nahrungsmittel herzustellen, werden weite Teile der Erde zerstört – das macht der Bericht deutlich: Etwa ein Drittel der Treibhausgase, die auf den Menschen zurückzuführen sind, fallen dafür an. Sogar mehr als zwei Drittel des Süßwassers werden für Lebensmittel verbraucht. 40 Prozent der Landflächen nutzt die Landwirtschaft. In einer Welt, in der alles zusammenhängt, können kleine Veränderungen in der Ernährung jedes Einzelnen große Veränderungen auf die Umwelt des gesamten Planeten haben.

Der Ernährungsplan der Zukunft

Um einen Ernährungsplan zu erstellen, der gesund für Mensch und Umwelt ist, haben knapp 40 Forscher aus verschiedenen Fachgebieten drei Jahre lang zusammengearbeitet. In der Fachzeitschrift „The Lancet“ rechnen sie nun sehr genau vor, wie man zehn Milliarden Menschen ernähren kann. Hält man sich an den Plan, bezieht man seine täglichen 2500 Kalorien aus diesen Quellen:

  • Gemüse: 300 Gramm pro Tag
  • Obst: 200 Gramm pro Tag
  • Nüsse: 50 Gramm pro Tag (Erdnüsse sind hier mit eingerechnet, obwohl sie biologisch keine Nüsse sind)
  • Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen oder Linsen: 75 Gramm pro Tag
  • Reis, Weizen und Mais: 232 Gramm pro Tag
  • Milchprodukte: 250 Gramm pro Tag – entspricht einem Glas Milch
  • Eier: 13 Gramm pro Tag – das ist etwas mehr als eines pro Woche
  • Fleisch: 14 Gramm rotes Fleisch pro Tag und 29 Gramm Hühnchen
  • Fisch: 28 Gramm pro Tag
  • Zugesetzte Fette und Öle: 50 Gramm pro Tag
  • Zugesetzter Zucker: 31 Gramm pro Tag

Wie das genau aussieht, das könnt ihr im Titelbild sehen.

Den Forschern zufolge ist die Ernährungsform der Zukunft also nicht vegetarisch oder vegan, sondern flexitarisch: Der Flexitarier ernährt sich überwiegend pflanzlich, isst aber auch ab und zu hochwertiges Fleisch oder Fisch. Um dahin zu kommen, müssten die meisten ihren Zucker- und Fleischkonsum halbieren und dafür doppelt so viel Nüsse, Früchte und Gemüse verzehren. Das Ziel ist es im Jahr 2050 zehn Milliarden Menschen zu ernähren: Dafür müsste Fleisch als größte Proteinquelle von Nüssen und Hülsenfrüchten abgelöst werden.

Quelle Titelbild: https://eatforum.org/lancet-commission/everyone/

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