Was gut fürs Herz ist, ist auch gut fürs Hirn

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Anscheinend kann man sich nicht nur körperlich fit essen, sondern als Erwachsener auch sein Denkvermögen durch die richtige Ernährung besser erhalten. Die kognitiven Fähigkeiten im mittleren Alter hängen wahrscheinlich auch von der Art der Ernährung ab, so eine neue Studie der Queen’s University Belfast in Nordirland.

Drei Diätformen im Test

Bei dieser Studie nahmen 2.621 Personen teil, die zu Beginn der Studie durchschnittlich 25 Jahre alt waren. Die Teilnehmer wurden 30 Jahre lang begleitet und zu Beginn, nach sieben Jahren und nach 20 Jahren zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Dann wurden die kognitiven Funktionen der Teilnehmer zweimal getestet und zwar im Alter von 50 und 55 Jahren. Alle Teilnehmer wurden anfangs in eine von drei Ernährungsgruppen eingeteilt. Die drei ausgewählten Ernährungsformen gelten als herzgesunde Diäten, die sich aber auf unterschiedliche Essensgruppen konzentrieren. Verglichen wurden die mediterrane Diät, die DASH-Diät und die APDQS-Diät, letztere wurde im Rahmen der CARDIA Studie entwickelt.

Eine mediterrane Ernährung setzt vor allem auf Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, gesunde ungesättigte Fette, Nüsse, Hülsenfrüchte und Fisch. Rotes Fleisch, Geflügel, Vollfettmilch und Alkohol wird nur in Maßen genossen.

Die DASH-Diät begrenzt Fleisch, Fisch, Geflügel, Gesamtfett, gesättigte Fettsäuren, Süßigkeiten und Natriumhaltige Lebensmittel. Es sollen vor allem Getreide, Gemüse, Obst, fettarme Milchprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse verzehrt werden.

Die APDQS-Diät legt ihren Schwerpunkt auf Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte und Fisch. Beschränkt wird hier der Alkohol, frittierte Lebensmittel, salzige Snacks, Süßigkeiten, fettreiche Milchprodukte und zuckerhaltige Softdrinks.

Je nachdem wie strikt sich die Studienteilnehmer an die zugeteilte Ernährungsform hielten, wurden diese bei nach der Befragung in drei Gruppen aufgeteilt – niedrige, mittlere oder hohe Übereinstimmung der Ernährungsgewohnheiten mit der entsprechenden Diät. Auf dieser Basis wurden die Daten ausgewertet unter Berücksichtigung anderer Faktoren die die kognitiven Funktionen beeinflussen können wie z.B. der Bildungsgrad, Rauchen, Diabetes und körperliche Aktivität.

Die mediterrane Diät scheint den besten Effekt zu haben

Die Ergebnisse zeigten, dass die Menschen, die die mediterrane und die APDQS-Diät befolgten eine geringeren Rückgang ihrer kognitiven Funktionen um bis zu 5 Jahren hatten. Die Teilnehmer der DASH-Diät zeigten dies nicht. Vor allem die Teilnehmer mit hoher Einhaltung der mediterranen Diät konnten diese erfreuliche Entwicklung verzeichnen. Von den 868 Menschen in der hohen Übereinstimmungsgruppe hatten nur 9 Prozent ein schlechtes Denkvermögen, wohingegen 29 Prozent der 798 Mensch in der niedrigsten Übereinstimmungsgruppe schlechte kognitive Fähigkeiten aufwiesen. In der APDQS-Diät Gruppe hatten von den 938 Teilnehmern der hohen Gruppe lediglich 6 Prozent schlechte Denkfähigkeiten im Gegensatz zu 32 Prozent der 805 Personen in der niedrigen Gruppe.

Die Forscher stellten vor allem große Unterschiede bei der Aufnahme von Obst und Gemüse zwischen den niedrigen und hohen Gruppen in der Ernährung fest. So aßen beispielsweise die Teilnehmer der mediterranen Diät in der niedrigen Gruppe nur 2,3 Portionen Obst pro Tag und 2,8 Portionen Gemüse, während die Teilnehmer der hohen Gruppe täglich 4,2 Portionen Obst und 4,4 Portionen Gemüse verdrückte. Ähnlich sieht es bei den Teilnehmern der APDQS-Diät Gruppe aus: in der niedrigen Gruppe waren es 2,7 Portionen Obst und 4,3 Portionen Gemüse und in der hohen Gruppe 3,7 und 4,4 Portionen pro Tag.

Welche Rolle spielt der Alkoholkonsum?

Aktuell ist es den Forschern noch unklar, warum die DASH-Diät keine Zusammenhänge zu einer besseren Denkfähigkeit zeigt. Sie vermuten aber, dass der Alkoholkonsum eine Rolle spielen kann, denn in der DASH-Diät war der mäßige Konsum nicht im Ernährungsmuster berücksichtigt. Es könnte also möglich sein, dass mäßiger Alkoholkonsum als Teil einer gesunden Ernährung wichtig für die Gesundheit des Gehirns im mittleren Alter sein könnte, dafür werden aber weitere Forschungen benötigt. Die Studienleiter betonen auch, dass diese Studie nicht zeigt, dass eine herzgesunde Ernährung zu besseren Denkfähigkeiten führt sondern nur einen Zusammenhang zwischen den beiden Faktoren aufzeigt.

Noch kennen die Forscher nicht die ideale Ernährungsform für die Gesundheit des Gehirns, aber ein Wechsel zu einer herzgesunden Ernährung könnte ein einfacher und effektiver Weg sein, um das Risiko für die Entwicklung von Denk- und Gedächtnisproblemen im Alter zu verringern.

Mehr Gemüse fürs Gehirn!

Es sei von meiner Seite aus gesagt: offensichtlich hat der hohe tägliche Konsum von Obst und Gemüse eine Schlüsselrolle in der Erhaltung eines guten Denkvermögens. Wir, das Land der Dichter und Denker, tun also gut daran uns diesen Ruf zu erhalten indem wir fleißig Pflanzen futtern. Diesen Dienst sollten wir unserem organischen Computer im Oberstübchen erweisen, immerhin hat nicht nur er etwas davon, sondern auch der Rest unserer Organe, und wir dadurch am Ende ein besseres, und wahrscheinlich auch, längeres Leben.

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