Oxytocin – Das Kuschelhormon hält uns gesund

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Wir Menschen besitzen ein Kuschelhormon, es nennt sich im Fachjargon Oxytocin. Es stärkt soziale Bindungen zwischen Menschen und steigert unser Wohlbefinden. Das Kuschelhormon ist auch dafür verantwortlich, dass sich direkt nach der Geburt ein sehr enges Verhältnis zwischen der Mutter und ihrem neugeborenen Kind entsteht. Ganz nebenbei hält es uns auch gesund…

Warum heißt das Kuschelhormon eigentlich „Kuschelhormon“?

Oxytocin macht unser Leben schön. Es wird in reichlichen Mengen beim Sex ausgestoßen und beschert uns damit wunderbar Momente. Wir erleben mit dem Organsmus in ein Gefühl der tiefen Verbundenheit mit unserem Gegenüber. Unser Hypothalamus wird stimuliert und wir lieben einander. Das sollte durchaus ausreichen, dass der Beiname „Kuschelhormon“ gerechtfertigt ist. Allein Körperkontakt reicht aber bereits aus, um das Kuschelhormon freizusetzen. Jede Umarmung erzeugt Oxytocin in unserem Körper und verbindet uns mit anderen Menschen.

Oxytocin macht uns Menschen sozial kompetenter und verstärkt unser gegenseitiges Vertrauen zueinander. Es zeigt sich, dass Menschen, die bereits während der Kindheit in den Genuss von vielen Kuscheleinheiten gekommen sind, auch im Alter grundsätzlich positiver auf Berührungen reagieren. Also sollten wir frühzeitig anfangen unseren Kindern und Mitmenschen ein wenig Liebe und Geborgenheit zu schenken.

Das schöne an dem Kuschelhormon, man muss es gar nicht verschenken oder teilen. Jeder profitiert von einer Umarmung und etwas Körperkontakt auf die gleiche Art und Weise. Beide gehen gestärkt aus der Umarmung heraus. Ist es das nicht wert sich mal wieder zu Umarmen?

Oxytocin fördert die „schnelle Geburt“

Das Kuschelhorman hat aber in der Evolution noch eine andere Aufgabe. Im wahrsten Sinne des Wortes fördert Oxytocin die „schnelle Geburt“, denn genau das bedeutet das Wort im Altgriechischen. Bei der Geburt eines Kindes wird im Körper besonders viel des Bindungshormons ausgeschüttet. Es leitet die Wehen der werdenden Mutter ein und stimuliert die Milchproduktion. Darüber hinaus ist das Kuschelhormon Oxytocin aber auch das entschiedene Bindungsglied, welches die Mutter-Kind-Beziehung nachhaltig prägt und die beiden Menschen ein Leben lang miteinander verbindet.

Kuschelhormon hält uns gesund

Das schöne an Oxytocin ist, dass es nicht nur sozial wirkt und Menschen miteinander verbindet, sondern auch unserer Gesundheit zugute kommt. So fördert es unser Immunsystem, denn in Verbindung mit Dopamin und Oxytocin werden auch noch zahlreiche weitere Botenstoffe ausgeschüttet, welche sich eben positiv auf unser Immunsystem auswirken und uns somit weniger anfällig vor Krankheiten machen. Eine Umarmung kann also auch gesund sein.

Kuschelhormon oder Hormon der schlechten Erinnerungen

Das Kuschelhormon ist aber nicht nur für viele positiven Eigenschaften verantwortlich. Amerikanische Forscher haben inzwischen verschiedene negative Seiten von Oxytocin entdeckt. So berichten sie, dass Oxytocin ganz allgemein das soziale Gedächtnis im Gehirn stärkt. Das ist aber unter Umständen auch mit negativen Erinnerungen verbunden. Auch diese können durch das Kuschelhormon wieder geweckt werden. Gerade da Oxytocin in medizinischen Behandlungen als Angstlöser eingesetzt wird, können sich dadurch auch gegenteilige Ergebnisse einstellen und Angst noch zusätzlich geschürt werden.

Im Gegenzug dazu hat sich aber gezeigt, dass durch Oxytocin sich traumatische Erfahrungen auch löschen lassen. Allerdings ist noch nicht klar, ob das auch beim Menschen funktioniert. Bei Mäusen ist dieser Effekt aber schon nachgewiesen.

Vorsicht vor Oxytocin Nasensprays

Im Internet werden Oxytocin Nasensprays in verschiedenen Formen angeboten. Experten raten aber dringend vom Selbstversuch ab. Zum einen weiß man nie was in den Oxytocin Nasensprays genau enthalten ist, zum anderen sollte man generell nicht ohne medizinische Betreuung mit den eigenen Hormonen spielen. Darüber hinaus wird oft noch der Hinweis gegeben, dass grundsätzlich Oxytocin noch viel zu wenig erforscht ist und die sehr komplexen Wechselwirkungen kaum bekannt sind.

Wer also nicht nur glücklich, sondern auch gesund bleiben will, der braucht keine Oxytocin Nasensprays. Es reichen auch regelmäßige Kuscheleinheiten mit Menschen, die man lieb hat. Vielleicht ist gerade heute ein Tag an dem man sein Oxytocinspiegel mal wieder auf Touren bringen sollte… eine ernst gemeinte und liebevolle Umarmung reicht da meist schon aus 🙂

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