Trotz Normalgewicht bei Teenagern Magersucht entdeckt

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Insbesondere Teenager fühlen sich häufig zu dick. Immer mehr von ihnen sind auch tatsächlich übergewichtig, andere wollen hingegen einfach nur abnehmen. Für einen jungen Menschen ist das häufig auch noch leichter, ihr Stoffwechsel funktioniert noch deutlich schneller als im Alter. Schnell sind deshalb auch mal 10 oder sogar 15 Kilo und mehr abgenommen.

Aber gerade wenn übergewichtige Jugendliche sehr schnell abnehmen, dann kann das unentdeckte Folgen nach sich ziehen. Schnell kann sich auf diese Weise eine Magersucht entwickeln. Das kann auch dann der Fall sein, wenn das Gewicht sich gemäß BMI oder anderen Faktoren eindeutig im normalen Bereich befindet. Wissenschaftler beobachten dieses Phänomen in den letzten Jahren immer häufiger.

Jugendliche mit Essstörungen

Australische Wissenschaftler haben jetzt das Phänomen „Magersucht trotz Normalgewicht“ näher unter die Lupe genommen. Hierfür wurden über 250 Teenager, bei denen ein Verdacht auf Essstörung bestand, im „The Royal Children´s Hospital“ in Melbourne untersucht. Sie waren alle im Alter von 15 bis 16 Jahre.
Das von den Ärzten beobachtete Ergebnis war eindeutig und zugleich besorgniserregend. Von allen untersuchten Jugendlichen wurde bei 118 eine klassische Magersucht und bei immer noch 42 eine atypische Magersucht festgestellt. Während der Studie stellte sich heraus, dass es zu 90 Prozent junge Mädchen sind, die an Magersucht leiden.

Was ist eine atypische Magersucht?

Eine atypische Magersucht ist in der Regel bei den Betroffenen nicht direkt ersichtlich, denn das Gewicht befindet sich im gemeinhin geltenden Normalbereich. Die Erkrankung entwickelt sich vorwiegend bei Menschen mit ehemals Übergewicht oder Adipositas. Vor der Erkrankung haben sie häufig sehr stark abgenommen. Die Ärzte sprechen von mindestens 10% ihres eigenen Körpergewichts. Die Studie der australischen Wissenschaftler hat in ihrem speziellen Fall sogar einen durchschnittliche Gewichtsverlust der Jugendlichen mit atypischer Magersucht von etwa 17kg festgestellt.
Bei den „dünnen“ Magersüchtigen litten nur die wenigsten vor ihrer Erkrankung an Übergewicht oder Adipositas. Hier ist entsprechend auch der vorausgehende Gewichtsverlust deutlich geringer, jedoch nicht weniger besorgniserregend.

Vorsicht bei Jugendlichen mit schnellem Gewichtsverlust

Egal welches Ausgangsgewicht Teenager haben, wenn sie sehr schnell sehr viel abnehmen, dann raten Ärzte dazu die Kinder sowohl auf psychische als auch physische Folgen untersuchen zu lassen. Gerade bei den Betroffenen einer atypischen Magersucht, bei denen das Erscheinungsbild noch normal ist, waren psychische Symptome signifikant stärker ausgeprägt. Ihr eigenes Körperempfinden ist deutlich negativer als bei der klassischen Magersucht (Anorexie). Es ist speziell die gesteigerte Angst wieder zuzunehmen, welche ihnen sorgen macht.

Wenn Jugendliche den Wunsch äußern abnehmen zu wollen oder offensichtlich unter ihrem Gewicht leiden, dann sollte dies sehr ernst genommen werden. Gerade dann, wenn sie anschließend sehr schnell an Gewicht verlieren, dann sollte dies mit ärztlicher Begleitung geschehen. Dafür ist das Einfühlvermögen der Eltern gefragt. Denn selbst wenn der Gewichtsverlust im Rahmen bleibt, können die körperlichen und seelischen Folgen daraus gravierend sein.

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