70 Prozent der Schulbücher fehlerhaft

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Die Themen Ernährung und Gesundheit sind wichtige Themen der Zeit. Wer sich darin auskennt, der hat eine größere Chance sein Leben schlank und gesund zu führen und spart damit der Allgemeinheit Unmengen an Steuergeldern und Krankenkassenbeiträge. Genau aus diesem Grund wird immer wieder von verschiedenen Seiten betont, dass Gesundheit und Ernährung auf jeden schulischen Stundenplan gehört. Betrachtet man aber die Lehrbücher für Schulen oder auch die Ausbildungsbücher für Erzieher, Lehrer und Kinderpfleger, so finden sich darin zum Teil eklatante Fehler.

Die Bundesregierung hat Forscher der Universität Paderborn dazu beauftragt zu untersuchen, wie das Thema Ernährung von der Kita bis hin zur Berufsschule vermittelt wird. Einen Hauptaugenmerk richteten die Forscher auf das vorhandene Lehrmaterial. Egal welche Art von Lehrmaterial gesichtet wurde, unabhängig von Art der Schule oder Fachrichtung, es wurden sehr häufig Fehler gefunden. Das betrifft nicht nur Schulbücher selbst, sondern auch Bücher mit denen Erzieher und Kinderpfleger selbst ausgebildet werden. Dabei handelt es sich teils um veraltete Fakten, Übertreibungen, fragwürdige Pauschalisierungen aber nicht zuletzt auch um eklatanten Fehler. Insgesamt waren 70 Prozent der durchsuchten Lehrmaterialien fehlerhaft.

Seitens der Forscher wurden verschiedene Beispiele für aufgefallene Fehler gegeben. Sieht man die mit einem aktuellen ernährungswissenschaftlichen Hintergrund, so bleiben nur zwei mögliche Schlussfolgerungen übrig. Entweder fehlt den Verlagen die ernährungswissenschaftliche Kompetenz oder aber es gibt keinerlei ausreichende Qualitätskontrolle – oder eben beides.

So wird über Vitamine als „kleinste Teile in der Nahrung gesprochen, wie Zucker in Pudding“. Auch irrt immer noch der Glaube, dass der Körper „entschlackt“ werden müsste in den Schulbüchern herum. Zudem soll Milch Schleimstoffe enthalten, die unseren Dickdarm verkleben und Kalzium sei gar nicht so wichtig. Vor Vitamin- oder Fettmangel, welcher in Deutschland eigentlich nie vorkommt, wird dafür fast schon panisch gewarnt.

Meist sind jedoch auch die Lehrer und Erziehungsbeauftragten nicht in der Lage mit ausreichendem Hintergrundwissen diese Fehler zu relativieren und damit die mangelhaften Lehrmaterialien auszugleichen. In der Lehrerausbildung spielt das Thema Ernährung bisher nur eine sehr untergeordnete Rolle, auch das hat die Studie der Paderborner Forscher herausgefunden.

Es bleibt also noch reichlich zu tun, bis das Thema Ernährung einen adäquaten Stellenwert in der Ausbildung erhalten wird. Im Idealfall sollte das Fach „Gesundheit und Ernährung“ ebenso selbstverständlich von speziell ausgebildeten Fachlehrern unterrichtet werden, wie auch Mathematik oder Englisch. Bis es aber flächendeckend so weit kommt, werden wohl noch ein paar Jahre vergehen. Dabei würde es sich für uns auf voller Linie lohnen deutlich mehr Geld in die Ernährungs- und Gesundheitsbildung zu stecken.

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