Lebensmittelampel führt laut Studie zu gesünderer Ernährung

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Egal, ob es eine Ampelkennzeichnung oder ein Warnhinweis auf Lebensmittel ist, beides führt dazu, dass sich Verbraucher*innen gesünder ernähren. Das bestätigt eine neue Studie und ihre Autor*innen fordern eine verpflichtende Kennzeichnung.

Die eine Kennzeichnung ist leichter zu verstehen, die andere informativer

Während Lebensmittelampeln dazu beitragen, gesündere Produkte zu kaufen, führen Warnhinweise dazu, dass Verbraucher*innen ungesunde Produkte seltener kaufen. Das ist das Ergebnis einer Metaanalyse für die Forschende 134 Studien analysierten, die zwischen 1990 und 2021 erschienen. Sowohl farbcodierte Kennzeichnungen wie eine Lebensmittelampel als auch Warnhinweise auf Produkten wirken also. Der Studie zufolge finden Verbraucher*innen Warnhinweise einfacher zu verstehen, wohingegen sie Lebensmittelampeln informativer finden.

Wie funktioniert der Nutri-Score?

In Deutschland wurde im November 2020 der Nutri-Score eingeführt. Auf der Verpackung angebracht, soll er auf den ersten Blick zeigen, welches Produkt die gesündere Wahl ist. Signalisiert wird diese durch die Farbe und den Buchstaben des Nutri-Scores: Während ein grünes A für eine gute Bewertung des Nährstoffprofils steht, warnt ein rotes E dagegen vor einem unausgewogenen Produkt. Aktuell ist es den Unternehmen überlassen, den Nutri-Score zu nutzen, da die Nährstoffkennzeichnung freiwillig ist. Im Februar teilte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Februar mit, dass 116 Firmen mit 236 Marken freiwillig ihre Produkte mit dem Nutri-Score kennzeichnen.

Der Nutri-Score ist nicht perfekt, aber eine gute Orientierung

Perfekt ist der Nutri-Score nicht, immer wieder werden Produkte herausgegriffen, die eine „zu gute“ oder „zu schlechte“ Bewertung bekommen. Olivenöl zum Beispiel enthält hundert Prozent Fett und daher eine schlechte Bewertung trotz der gesunden ungesättigten Fettsäuren. Für Produkte, die nur aus einer Zutat bestehen, ist der Nutri-Score laut Verbraucherzentrale „nicht sinnvoll“. Für komplex zusammengesetzte und stark verarbeitete Lebensmittel dagegen ist er geeignet. Denn er ermöglicht einen guten Vergleich zwischen Produkten derselben Kategorie – und die Unterschiede sind gerade bei Produkten wie Fertigpizzen oder Joghurts sehr groß.

Doch freiwillige Kennzeichnungen bringen uns laut Verbraucherzentrale nicht weiter, eine EU-weit verpflichtende Kennzeichnung müsse her. Wenn nur wenige Produkte gekennzeichnet sind, kann man sie nicht schnell miteinander vergleichen. Die Autor*innen der Studie sehen das genauso: „Unsere Studie hat bestätigt, dass die verpflichtende Etikettierung auf der Vorderseite der Verpackung die Wahl der Verbraucher lenkt und die Lebensmittelindustrie ermutigt, ihre Produkte neu zu formulieren.“

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