Neue EU-Maßnahmen gegen gefährliches Acrylamid

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Seit Mittwoch gelten neue Regelungen zur Eindämmung des als krebserregend geltenden Stoffes Acylamid. Lebensmittelhersteller sowie Restaurants und Imbissbetriebe sehen sich nun mit verschärften Vorschriften für Produktion und Verpackungsangaben konfrontiert.

Neue Acrylamid-Verordnung schränkt Gastronomie und Handel ein

Die Pommes kross, die Chips knusprig und die Kekse knackig. So lieben wir diese Snacks – wenn wir uns denn mal eine dieser Sünden gönnen. Doch genau das könnte bald der Vergangenheit angehören. Seit dem 11. April gelten in der EU verschärfte Regeln, die den Acrylamidgehalt in Lebensmitteln deutlich senken soll. Das heißt in der Praxis die Pommes Frites nicht übermäßig zu frittieren und Brot so hell wie möglich zu backen. Denn Acrylamid entsteht unter hohen Temperaturen beim Rösten, Backen, Braten oder Frittieren von stärkehaltigen Lebensmitteln. Davon betroffen sind vor allem Kartoffel- und Getreideprodukte, sowie Kaffee.

Daher empfiehlt die EU-Verordnung bei der Entwicklung neuer Lebensmittelprodukte eher auf Mais und Reis als Rohstoff zu setzen, da diese in verarbeiteter Form einen weitaus geringeren Acrylamid-Gehalt aufweisen als Erzeugnisse aus Weizen-, Roggen-, Hafer- oder Gerste. Die Gastronomie und Lebensmittelhersteller müssen in Zukunft häufiger mit Kontrollen durch deutsche Behörden rechnen, damit die neue Verordnung auch Erfolg hat. Um die Durchschlagskraft der Maßnahmen zu prüfen, werden zudem Richtwerte eingeführt, die Regelmäßig von der EU-Kommission überprüft werden sollen. für Pommes gilt beispielsweise ein Richtwert von 500 µg/kg, für Kekse von 350 µg/kg und für Röstkaffee von 400 µg/kg. Die Gastronomie ist von der Aussicht auf stärkere Kontrollen und zusätzliche Nachweis- und Dokumentationspflichten nicht sehr begeistert.

Auch in Privathaushalten ist Acrylamid ein Problem

Doch auch Verbrauchern wird geraten, in der privaten Küche bei der Zubereitung von acrylamidhaltigen Lebensmitteln mehr Vorsicht walten zu lassen. „Ein großer Teil der Acrylamidbelastung ensteht durch selbst zubereitete Speisen. Hier kann jeder Bürger etwas für seine Gesundheit tun“, äußert sich der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion und Arzt Dr. Peter Liese. Verbraucherzentralen empfehlen daher Maßnahmen wie Kartloffelprodukte nicht länger als 3,5 Minuten zu frittieren und nicht höher als 175 Grad Celcius zu erhitzen. Im Backofen ist die Gefahr der Acrylamidbildung verstärkt.

Liese führt weiterhin aus, dass Acrylamid deutlich gefährlicher ist, als die aus dem Eier-Skandal bekannte Fipronil und das Pflanzenschutzmittel Glyphosat oder als die Stickoxide, die gerade die Diskussion um Fahrverbote in Deutschland dominieren. Denn: „Im Gegensatz zu den vorgenannten Stoffen ist es in der Wissenschaft so gut wie unumstritten, dass Acrylamid in den Dosen, welche viele Menschen zu sich nehmen, dass Risiko erhöht, an Krebs zu erkranken. Es handelt sich um ein echtes Gesundheitsproblem.“ Vor allem die Menge, die Jugendliche aufgrund ihres Hangs zu Fastfood zu sich nähmen, sei viel zu hoch. Das ist ein Problem! Weitere Tipps die Aufnahme von Acrylamid zu verringern finden sich auf der Homepage der Verbraucherzentrale.

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