Sauer macht lustig – und risikofreudig

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Eine aktuelle Studie der Universität in Brighton zeigt wie stark wir auch psychologisch von unserer täglichen Ernährung geprägt werden. So hat man Probanden verschiedene Geschmacksstoffe vorgesetzt und anschließend das Risikoverhalten der Menschen gemessen. Dabei erkannte man, dass Sauer die Risikobereitschaft steigern kann. So unsinnig das klingt ist diese Erkenntnis gar nicht. Sie kann sogar zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden.

Entscheidungen über Leben und Tod

Die britischen Forscher unter Leitung von Chi Thanh Vi und Marianna Obrist gehen mit ihren Versuchen den Auswirkungen unserer Ernährung auf die Spur. So war es im Laufe der Evolution sehr wichtig genießbare Nahrung von giftiger zu unterscheiden. Dafür nutzten unsere Vorfahren oftmals den Geschmackssinn. Waren Früchte bitter oder sauer und nicht süß, so konnten sich dahinter Gefahren verbergen.

In diesem Moment musste man sich entscheiden, isst man die Frucht trotzdem oder geht man lieber auf Nummer sicher. Eventuell war von der Entscheidung das eigene Leben bedroht. Wer saure Lebensmittel aß, der brauchte folglich eine deutlich höhere Risikobereitschaft, als derjenige, der sich nur von Süßem ernährte.

Sauer weckt die Risikofreude

So gab man verschiedenen Probanden nach einer zufälligen Verteilung verschiedenen Lösungen zu trinken. Sie waren entweder salzig, sauer, bitter, umami, süß oder einfach nur neutrales Leitungswasser. Anschließend testete man die Risikobereitschaft der Probanden mittels eines standardisierten Tests.

Die Ergebnisse waren eindeutig. Diejenigen mit einer sauren Lösung erwiesen sich deutlich überdurchschnittlich risikofreudig. Probanden, die vorab Wasser oder Umamigeschmack, zu sich genommen hatten, lagen am unteren Ende mit ihrer Risikobereitschaft und der Rest bewegte sich in etwa in der Mitte.

Zitronen gegen Angstzustände

Um auszuschließen, dass andere Kulturkreise aufgrund eines anderen Essverhaltens anders reagieren, hat man den Test in Vietnam wiederholt. Dort wird deutlich stärker mit Geschmacksverstärkern gewürzt und auch bei diesen Probanden zeigten sich exakt dieselben Ergebnisse wie in Großbritannien.

In weiteren Studien möchte man jetzt prüfen, inwiefern sich diese Erkenntnisse für therapeutische Zwecke nutzen lassen. Es gilt zu belegen, ob saure Geschmacksstoffe generell die Risikobereitschaft von Menschen steigern könnte. Wäre dies so, so könnten mit einer sauren Ernährung eventuell Angstgefühle und Depressionen gemindert werden.

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