Immer mehr Frauen wollen oder können ihre Säuglinge nicht mehr stillen. Dabei zeigen zwei aktuelle Studien mal wieder, dass Stillen eine perfekte Prävention vor einer Fettleibigkeit in der Kindheit und im Jugendalter sein kann. Die WHO wirbt deshalb aktiv darum, Säuglinge wieder länger zu stillen.
Die Zahlen sind in der Tat alarmierend. Fettleibigkeit beginnt immer häufiger bereits im Kindes- und Jugendalter. Der Hauptgrund dafür sind falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Inzwischen ist Übergewicht sogar ein weltweit gesehen der Mangelernährung ebenbürtiges Krankheitsphänomen. Das gilt insbesondere für die hochentwickelten Industrienationen, zu welchen auch Deutschland gehört.
Zwei aktuelle Studien, welche im Rahmen des Europäischen Kongresses zur Fettleibigkeit in Glasgow vorgestellt wurden, bestätigen jetzt, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Stillzeit und dem Risiko von Fettleibigkeit im Kindesalter gibt. Insbesondere Babys, die niemals oder nur sehr unzureichend gestillt wurden, sind im Laufe ihrer Kindheit stärker von Übergewicht betroffen. Aus den Studien geht entsprechend eindeutig hervor, je länger Kinder gestillt wurden, desto besser ist der Schutz vor Fettleibigkeit.
Die WHO empfiehlt deshalb Kinder im Säuglingsalter wenn möglich mindestens für sechs Monate zu stillen. Man unterstützt das Neugeborene durch Stillen auf vielerlei Weise. Es wird nicht nur der Gefahr einer Fettleibigkeit vorgebeugt, das Kind profitiert über die Muttermilch zudem von dem bereits gut ausgeprägten Immunsystem der Mutter. Auch für die Mütter ergibt sich daraus ein positiver Effekt. Stillen verbraucht viel Energie, was auch den Müttern hilft schneller wieder auf ihr ursprüngliches Gewicht zu kommen. Somit ist Stillen nicht nur für Kinder präventiv zu empfehlen, auch die Mutter kann davon profitieren.