Sich tierfreundlicher zu ernähren heißt ganz klar mindestens vegetarisch. Leider is(s)t der Mensch ein Gewohnheitstier, was es ihm nicht leicht macht sich an Neues zu gewöhnen oder Altes, Vertrautes zu lassen. Genau diese Konditionierung schlägt zu, wenn wir uns vornehmen anders zu ernähren. Frühstück beim Metzger holen, mittags mit den Kollegen die Currywurst in der Kantine… was mach ich jetzt? Was esse ich jetzt? Was sagen denn die anderen?
Ja, ich will mich tierfreundlicher ernähren, aber ich schaffe es einfach nicht. Gewohnheiten sitzen zu tief und was soll ich dann überhaupt essen? Ich schaffe es ja auch nicht einmal an der Bratwurstbude vorbei zu laufen, ohne dem steten Drang sich der Fleischeslust hinzugeben.
Der Wille ist stark aber das Fleisch ist schwach! Das ist nichts Außergewöhnliches und auch nichts Neues. Veränderungen in unserem Leben sind grundsätzlich nicht leicht. Gerade wenn es um etwas geht, was wir doch eigentlich mögen. Wären da nicht die ganzen Nachrichten über leidende Tiere, Fleischskandale und irgendwelche Krankheitserregern… Wer aber etwas an sich und seinem Verhalten ändern will, muss es auch anpacken. Einfach mal Anfangen heißt das Geheimnis!
Klar, wer sich auf neue Pfade begeben will, braucht Zeit. Selten geht es von jetzt auf gleich. Was esse ich heute? Kochen muss auf gewisse Weise neu gelernt werden, viele der lieb gewonnenen Rezepte funktionieren nicht mehr oder funktionieren inzwischen einfach anders. Und was mache ich wenn ich abends unterwegs bin und Hunger bekomme? Den Döner gibt es auch vegetarisch 😉 Ähnlich geht es auch unserem Körper. Auch er muss sich an eine fleischlose Ernährung erst gewöhnen. Unser gesamtes Geschmacksempfinden ist ja noch auf Fleisch und Wurst geeicht.
Wir brauchen Zeit!
Sich vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren ist gerade zu Beginn ein schwerwiegender Eingriff in unser tägliches Leben. Viele Abläufe sind einfach fest drin. Sie zu ändern fällt uns schwer. Deshalb gilt hier als oberste Devise: Zeit lassen. Nicht gleich aufgeben, wenn man dem Drang nachgeben muss. Bei Stress auf der Arbeit oder abends beim feiern, ist es auch echt schwierig von jetzt auf gleich konsequent zu sein. Deswegen ist man nicht gleich schwach oder ein Verlierer, schwach ist der, der beim ersten Rückschlag gleich das Handtuch schmeißt. Wer aber am Ball bleibt wird merken, dass der Dran und die Lust auf Fleisch und Wurst immer geringer wird, so dass es selbst in Extremsituationen kein Problem mehr darstellt seinen Prinzipien treu zu bleiben – übrigens ein gutes Gefühl!
Was soll ich essen?
Eine Frage die öfters höre: Was isst du eigentlich den ganzen Tag – nur Obst und Gemüse? Beilagen? Nein, natürlich nicht! Das Angebot ist reichhaltiger als auch ich anfangs gedacht habe und vor allem gesund. Auch wenn am Anfang nicht alles gleich schmeckt. Fleischersatzprodukte schmecken nicht alle gleich (gut). Heißt aber nicht das die alle furchtbar sind, es ist wie bei anderen Dingen auch. Man muss eben durchprobieren. Auch unser Geschmacks und Geruchsempfinden wird sich mit der Zeit verändern. Wo Gemüse früher maximal als Beilage getaugt hat, weil es nicht so gut schmeckt wie das Stück Steak, wird sich das ändern. Irgendwann löst der Gedanke an Paprika-Curry mit Couscous das gleiche Glücksgefühl aus, wie zuvor das Steak oder die Currywurst.
Wie gesagt, auch die Auswahl ist riesig. Wir stellen euch hier bei uns auf der Seite regelmäßig neue, selbstkreierte und hoffentlich auch leckere, vegane Rezepte vor. Einfach zum Nachkochen! Die meisten unserer Rezepte sind ganz schnell gemacht und man braucht auch keine großartig außergewöhnlichen Zutaten. Damit kommt erst gar nicht das Gefühl auf, dass etwas fehlt.
Viel Erfolg!