Weißes Fleisch ist genauso schädlich wie rotes Fleisch

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Rotes Fleisch ist der neue Tabak… genauso ungesund und vor allem krebserregend. Daher sollte man den Konsum von rotem Fleisch minimieren und lieber auf weißes Fleisch wie Geflügel ausweichen. Das ist zumindest der aktuelle Konsens. Die DGE empfiehlt tendenziell weißes Fleisch, da dieses laut aktueller Studien nicht krebsauslösend ist im Gegensatz zu rotem Fleisch das bestimmte Krebsarten begünstigt. Das lässt den Schluss zu, Geflügelfleisch sei gesund. Doch das kann so nicht gesagt werden.

Hoher Cholesterinspiegel durch Fleisch

Wissenschaftler des Children’s Hospital Oakland Research Institute (CHORI) veröffentlichten vor kurzem im American Journal of Clinical Nutrition eine Studie über die Auswirkungen von rotem und weißen Fleisch auf den Cholesterinspiegel im Blut. Entgegen der Erwartungen der Forscher entdeckten sie, dass der Verzehr von rotem und von weißem Geflügelfleisch zu einem erhöhten Blutcholesterinspiegel führt. Die gleiche Menge pflanzlicher Proteine hatte keinen erhöhenden Effekt auf den Cholesterinspiegel.

Die Untersuchungen umfassten nur reguläres Fleisch und nicht Fleisch aus Weidetierhaltung oder verarbeitete Produkte wie Speck oder Wurst. Auch die Auswirkungen von Fisch auf den Blutcholesterinspiegel wurde nicht untersucht. Die Auswirkungen von rotem und weißen Fleisch auf den Cholesterinspiegel war dann identisch, wenn der gesättigte Fettgehalt in dem Fleisch gleichwertig ist. Im Vergleich zu fleischlosen Ernährungsstilen erhöhen weißes und rotes Fleisch die Menge an großen LDL-Partikeln. Grundsätzlich wird die Konzentration der großen LDL-Partikel beim Verzehr von hohen Mengen an gesättigten Fettsäuren erhöht. Diese großen LDL-Partikel haben eine schwächere Verbindung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen als die kleinen LDL-Partikel, die sich öfter in die Arterienwand verirren und dort Entzündungen auslösen. Dennoch ist auch ein Überschuss von großen LDL-Partikeln nicht erstrebenswert, diese können durch Oxidation (z.B. durch Rauchen, Abgase oder durch unzureichenden Abbau und dadurch zu langer Verweildauer im Blut) zu oxidierten LDL-Partikeln werden, die auch an die Arterienwand binden und zur Arteriosklerose entscheidend beitragen.

Pflanzliche Proteine sind die beste Prävention

Der Verzehr von rotem sowie weißen Fleisch tragen deutlich zu einem erhöhten LDL Cholesterinspiegel bei, was die Empfehlungen auf Geflügel als gesündere Alternative auszuweichen zum Teil aushebelt. Um den eigenen Cholesterinspiegel zu senken und damit sein Risiko an Kardiovaskulären Erkrankungen zu erkranken reicht es nicht rotes Fleisch gegen weißes zu ersetzen. Aktuell zeigen sich die besten Ergebnisse bei Verzehr von Proteinen die nicht aus Fleisch stammen wie Gemüse, Milchprodukte oder Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen oder Erbsen. Diese Proteinquellen sollten den Ergebnissen der Studie nach mehr in den Fokus gerückt werden um präventiv gegen Arteriosklerose vor zu gehen. Eine wichtige Erkenntnis, wenn man bedenkt dass 40% der Sterbefälle in Deutschland auf kardiovaskuläre Ereignisse zurück zu führen sind. Zudem verursachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen schwerwiegende Folgeerkrankungen die unser Gesundheitssystem mehr und mehr belasten.

Es bleibt dabei, egal wie man es drehen und wenden mag: will man den Konsum von gesättigten Fettsäuren reduzieren, muss man sich pflanzlichen Lebensmitteln zuwenden und tierische Produkte drastisch reduzieren. Um die Aufnahme von genügend Proteinen muss man sich keine Sorgen machen, denn in fast allen Pflanzen steckt Protein. Manche sind sogar proteinreicher als Fleisch: Linsen beispielsweise enthalten 24g Protein pro 100g, Rindfleisch hingegen nur 20g Protein pro 100g.

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