Kommt das Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel?

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Oftmals sind Kinder und Jugendliche konkrete Ziele für Werbung. Mit bunten Verpackungen und den derzeit angesagtesten Comichelden wird insbesondere für ungesunden Lebensmittel geworben. Natürlich schmecken sie besonders gut, sie enthalten in der Regel auch übermäßig Zucker, Salz oder Fett. Jetzt wird offen seitens der Bundesländer über ein Werbeverbot für diese Dickmacher nachgedacht.

Kinder und Jugend sollen geschützt werden

Ziel der Bundesländer ist es, Kinder und Jugendliche besser zu schützen. Sie sollen weniger ungesunde Lebensmittel essen, denn immer häufiger leiden bereits Kinder an erheblichem Übergewicht. Um dies auf Dauer zu vermeiden, wird derzeit geprüft, welche rechtlichen Maßnahmen hierfür ergriffen werden könnten. Was bisher als fast nicht möglich galt, inzwischen wird ein Verbot von gezielter Werbung für Kinder und Jugendliche nicht mehr ausgeschlossen.

Man möchte damit die Lebensmittelhersteller dazu bringen, Zucker in ihren Produkten zu verringern. Hierfür werden verbindliche Zielmarken und ein konkreter Zeitplan gefordert. Da weder eine Lebensmittelampel, noch eine Zuckersteuer durchgesetzt werden, so ist zumindest zu hoffen, dass gezielte Werbung für Kinder demnächst unterlassen werden muss.

Chile – Einmal über den Tellerrand schauen

Hier lohnt sich vielleicht ein Blick in Richtung Chile zu werfen. Das südamerikanische Land hat exakt das gemacht. Lebensmittel, welche Grenzwerte für Kalorien, Zucker, Salz und Fett überschreiten dürfen nicht mehr zielgerecht für Kinder beworben werden und mussten zudem mit großen Hinweisen auf der Vorderseite der Verpackung versehen werden.

Weiter noch, es darf tagsüber dafür auch keine TV-Werbung mehr ausgestrahlt werden. Als wäre das noch nicht genug, ist es öffentlichen Kantinen und in Schulen und Kindergärten verboten derartige Produkte zu nutzen oder zu verkaufen. Über eine gesonderte Steuer wird darüber hinaus derzeit auch noch nachgedacht.

Wer will, der kann auch!

Siehe da, die Maßnahmen der chilenischen Regierung haben gewirkt. Im Rekordtempo war es den Lebensmittelherstellern möglich ihre Produkte neu zu entwickeln. Keiner wollte länger als unbedingt notwendig unter die Sanktionen fallen. Plötzlich war es bei sämtlichen Produkten umsetzbar den Anteil von Zucker & Co. deutlich zu reduzieren.

Möglich waren diese durchaus harten politischen Maßnahmen, da man die Lebensmittelindustrie bei der Gestaltung des Gesetzes zwar gehört hat, das Mitspracherecht jedoch unterbunden hat. Bei der Ausgestaltung des Gesetzes waren ausschließlich Ernährungsexperten und keine Lobbyistenvertreter zugelassen. Man glaubt gar nicht, was möglich ist, wenn man Politik auf Fakten und nicht auf Interessen hin gestaltet. Vielleicht wäre das auch ein Vorbild für Deutschland.

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