Corona: Eltern überwachen Essverhalten ihrer Kinder

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Viele Kinder bewegten sich während der Corona-Pandemie weniger und aßen mehr, ihre Eltern machen sich daher Sorgen, dass sie zunehmen: Fast jede dritte Familie gab in einer Umfrage an, dass ihre Kinder zugenommen haben – und fast alle Eltern versuchten, das Essverhalten ihrer Kinder zu überwachen. Von Kritik am Körpergewicht raten Forscher aber genauso ab wie von Snacks.

Viele Eltern machen sich Sorgen, dass ihre Kinder während der Pandemie zunehmen

Amerikanische Forscher*innen haben über 400 Eltern gefragt, ob ihr Kinder in den ersten Monaten der Pandemie zugenommen haben. Ja, antworteten 30 Prozent der Eltern. Im Schnitt gaben sie an, dass ihre Kinder zwischen Mai und September 2020 um etwas mehr als vier Kilogramm zu genommen hätten. Die Wissenschaftler*innen betonen zwar, dass ein Teil der Kilos sicher daherkommt, dass die Kinder gewachsen sind. Dennoch wollen sie Familien dabei unterstützen, sich wieder gesünder zu ernähren und gesünder zu leben.

Unabhängig davon, ob ihre Kinder tatsächlich zugenommen haben, machten sich viele Eltern Sorgen um das Gewicht ihrer Kinder: Sie überwachten das Essen ihrer Kinder und versuchten es einzuschränken, berichteten viele Eltern. Diese Bemühungen waren bei Eltern, die angaben, dass ihre Kinder zugenommen haben, stärker und hielten länger an.

Auf ihrer Jahrestagung stellte die American Society for Nutrition (ASN) noch weitere Studien vor, eine davon untersuchte, wie Kinder darauf reagieren, wegen ihres Körpergewichts von der Familie kritisiert zu werden: 15 Prozent der Kinder gaben an, innerhalb von drei Monaten mindestens neunmal wegen ihres Körpergewichts von Eltern oder Geschwistern kritisiert worden zu sein. Diese Kinder hatten achtmal so häufig mit einem geringen Selbstwertgefühl und einem schlechten Körperbild zu kämpfen als Kindern, die nicht negativ oder seltener auf ihr Gewicht angesprochen wurden.

Zucker und Fett stammen vor allem aus Snacks

Zwischen den Mahlzeiten etwas zu snacken, führt einer anderen Studie zufolge dazu, dass sich Jugendliche ungesünder ernähren: Zwei Drittel der empfohlenen Tagesmenge an zugesetztem Zucker und ein Drittel an Fett nehmen Jugendliche über Snacks auf. Das ist das Ergebnis einer Umfrage mit 6.500 amerikanischen Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren. Besonders hoch war der Anteil an Zucker und Fett aus Snacks bei Jugendlichen, die unter extremen Übergewicht leiden: Durch Naschen zwischen Mahlzeiten konsumierten sie im Schnitt 204 Kalorien mehr aus Snacks als normalgewichtige Jugendliche.

Familie und Internet beeinflussen die Ernährung maßgeblich

Was beeinflusst für welche Lebensmittel sich junge Menschen entscheiden? Ein Workshop mit 655 Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren aus 18 Ländern kam zu folgendem Ergebnis: Es beeinflussen vor allem die Familie, soziale Medien und das Internet die Wahl der Lebensmittel. Darauf folgen Fernsehen und Radio, Freunde, Markennamen, Werbung sowie Aussagen von Prominenten. Es ging bei dem Workshop auch um die Frage, was Jugendliche daran hindert, sich gesünder zu ernähren. Die größten Hindernisse waren finanzielle Einschränkungen, Geschmack und die Verfügbarkeit zu Hause, in der Schule und am Wohnort. So berichteten Viele, dass ungesunde Lebensmittel häufig leichter zugänglich sind.

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