Höhere Mehrwertsteuer für Fast-Food!

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Die Regelung der ermäßigten Mehrwertsteuer, oder auch Umsatzsteuer genannt, ist unübersichtlich. Die Liste der Ungereimtheiten ist vor allem bei Lebensmitteln lang und der Ruf danach diese aufzuräumen wird immer lauter. Leitungswasser wird beispielsweise mit 7% besteuert, Mineralwasser mit 19%. Getränke, ob alkoholisch oder nicht-alkoholisch, fallen ebenfalls unter den hohen Steuersatz.

Der Irrgarten der Umsatzsteuer

Pflanzliche Milch ist laut Gericht keine Milch und wird daher mit 19% besteuert. Frisches Obst und Gemüse wird gering besteuert und ist damit günstig. Das gilt auch für Smoothies und eingekochtes. Aber Vorsicht, sobald gepresst wird, sieht es wieder anders aus. Säfte zählen dann zu Getränken und sind daher mit 19% besteuert.

Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte (sofern der Milchanteil mindestens 75% beträgt), Honig und rohe Eier hingegen sind allesamt mit 7% besteuert und können nur deshalb (und wegen der Massentierhaltung) so günstig angeboten werden. Ebenfalls günstig besteuert: Eis, Gummibärchen und Kartoffelchips, denn die zählen laut Steuerrecht genauso zur Grundversorgung wie Wurst, Milch und Käse.

Essen zum Mitnehmen, und daher auch Fast Food am Drive-in, wird vergünstigt besteuert, Essen im Lokal nicht. Haustierfuttermittel und Brennholz fällt unter 7% Steuer, Babynahrung und Medikamente nicht. Hundekekse sind also steuerlich gesehen günstiger als Babykekse. Seit 2010 sind auch Hotelübernachtungen in die günstige Steuerregelung aufgenommen worden. Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und Hörbücher sind ebenfalls begünstigt, genau so wie Kunstgegenstände oder der öffentliche Nahverkehr.

Eine Neuregelung könnte viel bewirken

Während man einige Begünstigungen gut nachvollziehen kann, sind andere Regelungen recht unverständlich. Immerhin beeinflussen Steuern direkt das Kaufverhalten von Konsumenten. Warum also müssen Fast Food, Chips und Süßigkeiten vom Staat subventioniert sein? Der Konsum dieser Nahrungsmittel ist hauptverantwortlich für viele Krankheiten in Deutschland. Auch der hohe Konsum von Fleisch und Milch in Deutschland ist gesundheitlich bedenklich und gilt als Auslöser für Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen. Zudem gehen dem Staat einiges an Einnahmen durch die Lappen. Bis zu 22 Milliarden Euro im Jahr durch günstig besteuerte Lebensmittel.

Mit einer entsprechenden Neuregelung würden also Staat und Konsumenten deutlich profitieren, denn durch eine bessere Ernährung der Menschen könnten diese länger und besser leben und die Kosten im Gesundheitswesen würden sinken. Das nenne ich mal zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!

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