Der Echte Lorbeer ist ein immergrüner Strauch oder Baum und gehört zur namensgebenden Familie der Lorbeergewächse. Oft wird der Lorbeer fälschlicherweise mit dem Kirschlorbeer verwechselt, ist mit ihm aber nicht verwandt. In der Küche kennen wir die typisch ledrigen, großen Blätter des Lorbeer, die einen sehr aromatischen Duft verströmen. Tatsächlich können aber auch die Beeren des Lorbeer verwendet werden, zum Beispiel in Form von Lorbeeröl oder Salben in der Heilmedizin.
Die dichten Sträucher machen den Lorbeer im Garten zu einer sehr dekorativen Nutzpflanze. Er ist allerdings nicht besonders winterhart und deshalb einfacher im Kübel anzubauen als im Freiland, wenn man in kälteren Regionen wohnt. Wenn du dieses vielseitige Gewürz und Heilkraut selber anbauen und pflanzen möchtest, zeigen wir dir, auf welche Punkte du achten musst.
Lorbeer säen und pflanzen
Der Anbau eines Lorbeers ist über drei Wege möglich: Aussaat, Pflanzung oder Vermehrung durch Stecklinge. Wer später aus eigenen Lorbeerbäumen Samen gewinnen und Früchte ernten will, muss bedenken, dass der Lorbeer zweihäusig ist, also entweder weibliche, oder männliche Blüten an einem Baum trägt. Eine Bestäubung ist nur möglich, wenn man mindestens zwei Bäume unterschiedlichen Geschlechts nebeneinander hält.
Am schnellsten und einfachsten ist das Pflanzen, das wir gleich näher erklären werden. Lorbeersamen heranziehen ist hingegen ein sehr langwieriger Prozess und deshalb nur bedingt zu empfehlen. Man kann grundsätzlich das ganze Jahr über säen, da die Samen nicht direkt ins Beet gesät werden, sondern über mehrere Wochen vorgezogen werden müssen. Dazu drückt man die Samen einen Zentimeter tief in ein Gefäß mit Anzuchterde und hält dieses mit einem Glasdeckel oder einer Folie ausreichend feucht, damit die Samen keimen können. Wichtig ist nur, sie regelmäßig zu lüften, damit sie nicht zu nass werden und schimmeln.
Stecklinge werden im Spätsommer, also August oder September, in spezieller Anzuchterde für Stecklinge gepflanzt. Dazu verwendet man Triebe mit bis zu 20 cm Länge. Auch diese werden selbstverständlich erst in Kübeln oder Töpfen vorgezogen, bis sie kräftige Wurzeln entwickelt haben.
Natürlich kann man auch einfach Jungpflanzen im Gartencenter besorgen und diese direkt pflanzen. Bevor man den Lorbeer pflanzt, wird ein entsprechendes Erdloch von circa 80 x 80 cm vorbereitet und der Wurzelballen der Pflanze bewässert. Dazu stellst du den Lorbeer am besten in einen Eimer mit Wasser und wartest, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Anschließend wird die Pflanze in das Erdloch oder den Kübel eingesetzt.
Noch einmal alle Details zum Lorbeer Säen und Pflanzen in Stichpunkten:
- Lorbeer säen: ganzjährig, Samen vorkeimen lassen
- Lorbeer pflanzen: Ende Mai bis Oktober an frostfreien Tagen; Stecklinge im September pflanzen
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Optimale Keimtemperatur: 20°C
- Keimzeit: 3 bis 6 Wochen
- Saattiefe: 1 bis 2 cm
- Bodenbeschaffenheit: humos, durchlässig, sandig
- Lorbeer als Kübelpflanze: Da Lorbeer keine Minustemperaturen verträgt, lässt er sich im Kübel leichter anbauen als im Beet. So kannst du ihn nämlich über den Winter einfach nach drinnen stellen und musst keine weiteren Überwinterungsmaßnahmen treffen. Das Pflanzen im Kübel funktioniert aber nur, wenn man auf eine Drainage im Topfboden achtet, um Staunässe zu verhindern.
- Lorbeer auf dem Balkon: Im Kübel kann Lorbeer sehr gut auf dem Balkon oder der Terrasse angebaut werden. Der Standort sollte ausreichend warm und geschützt sein.
- Pflanzabstand: mindestens 50 cm
Aussaat- und Pflanz-Tipp: Nach etwa 5 bis 8 Wochen sollte man die Sämlinge pikieren und anschließend auf Freilandbedingungen (im Beet oder Kübel) vorbereiten, indem man die Jungpflanzen zunächst an einen windgeschützten und halbschattigen Ort an die frische Luft stellt. Unbedingt direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, da die jungen Pflänzchen schnell verbrennen können.
Lorbeer Pflege – gießen, düngen und überwintern
Lorbeer ist eine sehr pflegeleichte Pflanze und braucht keine außergewöhnlichen Behandlungen. Oftmals ist noch unklar, ob man den Strauch schneiden muss oder nicht. Grundsätzlich kann der Lorbeer sehr hoch und breit werden, weshalb ein Rückschnitt irgendwann durchaus sinnvoll ist. Die beste Zeit hierfür ist März bis April, bevor der Strauch in Blüte geht. Auch sollte Lorbeer nur an frostfreien Tagen geschnitten werden.
Näheres zur Lorbeer Pflege bezüglich Düngen, Gießen und Überwintern kannst du in den folgenden Punkten nachlesen:
- Lorbeer düngen: Lorbeer im Beet brauchst du nicht düngen, da er sich mit der Erde gut selbst versorgen kann. Wenn überhaupt kann man im Frühjahr etwas Kompost oder Kräutererde untermischen. Lorbeer im Kübel kannst du im Frühling mit etwas Langzeitdünger behandeln oder ihm alle zehn Tage eine kleine Menge Flüssigdünger geben. Im Winter wird nicht gedüngt.
- Lorbeer gießen: Lorbeer sollte man lieber mit Regenwasser statt mit Leitungswasser gießen, da er kalkhaltiges Wasser auf lange Zeit nicht gut verträgt. Die Erde muss feucht bleiben und darf nicht austrocknen – deshalb kann man im Sommer auch ruhig etwas mehr gießen. Außerdem mag es Lorbeer, wenn man ihn weniger oft und dafür mehr gießt als nur in kleinen Mengen. Gelbe oder ausfallende Blätter sind ein häufiges Indiz für entweder Wassermangel oder Staunässe.
- Bodenpflege: Sträucher und Bäume brauchen keine typische Bodenpflege, so wie sie bei Gemüsepflanzen im Beet erforderlich ist. Lorbeer im Kübel solltest du allerdings alle drei Jahre umtopfen, am besten im Frühling, bevor er wieder an die frische Luft gestellt wird.
- Lorbeer überwintern: Ein sehr wichtiges Thema vor allem für den Lorbeer im Garten ist das Überwintern. Lorbeer ist nur bis etwa -5°C winterfest und muss danach gut eingepackt werden, entweder mit einer Winterschutzhaube oder einer Jute. Stroh oder Reisig über dem Boden hilft, dass die Wurzeln nicht erfrieren. Einfacher ist das Überwintern mit Lorbeer im Topf, denn diesen stellt man im Spätherbst einfach nach drinnen. Das Winterquartier sollte idealerweise eine Raumtemperatur von +5°C haben, beispielsweise ein Eck im Keller oder in der Garage. Ist das Winterquartier zu warm, kann sich der Lorbeer nicht abhärten und wird anfällig für Krankheiten und Schädlinge.
Lorbeer ernten und lagern
Lorbeerblätter kann man grundsätzlich immer ernten. Wir empfehlen dir aber, im Sommer lieber damit zu warten, da der Strauch in dieser Zeit mit Trockenstress umgehen muss. Die besten Jahreszeiten für die Ernte sind Frühling und Herbst. Hier enthalten die Blätter den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen und schmecken besonders intensiv.
Die geernteten Blätter lassen sich frisch verwenden oder verarbeiten, um die Haltbarkeit zu verlängern. Wir zeigen dir, wie du auch größere Mengen richtig lagern kannst, wenn du dir einen Vorrat zulegen möchtest.
- Lorbeer einfrieren: Es ist möglich, ganze Lorbeerblätter einzufrieren. Um sie später leichter aus dem Gefrierbeutel zu bekommen, kannst du sie zunächst einzeln vorfrieren und erst anschließend zusammen in den Beutel geben. So halten sie sich über viele Monate und verlieren nicht so viel Aroma, wenn sie im Ganzen erhalten bleiben.
- Lorbeer trocknen: Die gängigste Methode, um Lorbeer über Jahre zu lagern, ist das Trocknen. Es gibt zwei Wege: Du kannst die Blätter zum einen auf ein Backblech verteilen und an einen luftigen und warmen Ort stellen (nicht in die direkte Sonne), zum anderen bietet sich auch das Lufttrocknen an; dazu sollte man aber lieber ganze Triebe benutzen. Beim Trocknen verlieren sich zwar die Bitterstoffe, die man in frischen Blättern deutlich schmecken kann, aber leider auch ein wenig Aroma.
Fazit: Lorbeer anbauen
Der Echte Lorbeer ist ein sehr intensives Gewürz und wird gerne im Herbst und Winter für alle möglichen Speisen verwendet. Lorbeer ist zwar vor allem als Küchenkraut in Fleischgerichten bekannt, findet sich aber auch in vielen vegetarischen und veganen Rezepten wieder. Die Blätter stammen von einem immergrünen Strauch oder Baum, den man im Garten genauso wie im Kübel auf Balkon oder Terrasse anbauen kann. Neben seiner dekorativen Zwecke ist der Lorbeer auch ein begehrtes Heilmittel und enthält wertvolle ätherische Öle, denen man sich in Lorbeertee oder Lorbeeröl bedient. Er ist äußerst leicht anzubauen und wächst am schnellsten, man ihn direkt pflanzt. Einen Vorteil bietet Lorbeer im Kübel, da man ihn so einfacher überwintern kann als im Garten.