Rauchen, Trinken, Junkfood – Deutschland ist letzter

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Wer rauchen möchte, gerne Alkohol trinkt oder sich mit ungesundem Essen vollstopfen will, der ist in Deutschland gut aufgehoben. Der aktuelle Nanny-Index zeigt auf, dass es in keinem EU-Land weniger Regulierungen gibt, als hierzulande.

Deutschland ist letzter

Vergleicht man die verschiedenen europäischen Staaten miteinander, so ist Deutschland ein Paradies für legale Laster. Steuern auf Alkohol gibt es, sie liegen aber deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Steuern auf Zucker oder anderweitig ungesunde Nahrungsmittel gibt es gar nicht. Auch von einer sinnvollen Kennzeichnung von ungesunden Lebensmitteln sind wir noch weit entfernt. Liquids für E-Zigaretten werden ebenfalls nicht besteuert und umfassende Rauchverbote gibt es ohnehin nur in drei der insgesamt 16 Bundesländer. Hinzu kommt, dass es vergleichsweise sehr wenige Werbeeinschränkungen für Tabak, Alkohol oder ungesunde Lebensmittel gibt.

Der Nanny-State-Index vergibt in 35 Kategorien Punkte und bewertet, wie stark die Bewohner eines Staates in Bezug auf Alkohol, Tabak und Lebensmittel bevormundet werden. Von insgesamt 28 untersuchten Ländern schafft es Deutschland mit seiner laxen Politik auf Platz 28. Von maximal 100 zu vergebenen Punkten erhält Deutschland gerade einmal 11,7 und sichert sich somit recht deutlich den letzten Platz.

Sinnvolle Krankheitsprävention wäre sinnvoll

Ganz anders sieht die Situation in Finnland aus. Das skandinavische Land ist mit deutlichem Abstand Spitzenreiter beim Nanny-State-Index und liegt in allen Kategorien sehr deutlich von Deutschland. Insbesondere massive Steuern auf Alkohol und starke Restriktionen im Verkauf oder bei der Werbung fallen hier ins Gewicht. Auf den weiteren Plätzen folgen Litauen, Estland und Großbritannien.

Was die Tabak- oder auch Lebensmittelindustrie freuen mag, das geht zu Lasten der Gesundheit der Bewohner. Insbesondere die Krankenkassen kritisieren die sehr schwachen Mindeststandards in Deutschland. In kaum einem anderen Land weltweit ist beispielsweise der Prozentsatz an adipösen Menschen derart hoch wie hierzulande.

Eine zielgerichtete staatliche Krankheitsprävention wäre deshalb durchaus sinnvoll. So brauchen wir insbesondere in Punkto Ernährung endlich eine klare Kennzeichnung von Lebensmitteln oder sinnvolle Werbeeinschränkungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Es zeigt sich jedoch, dass in Deutschland oftmals der Einfluss der Industrie sehr stark ist und deren Interessen bei politischen Entscheidungen immer noch vor der Gesundheit der eigenen Bevölkerung stehen.

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