Jeder kenn Kresse, die man sich auf den Salat streut. Dabei handelt es sich um Microgreens. Kresse ist aber bei weitem nicht das Einzige, was man sich als sogenanntes Microgreen auf den Salat streuen kann. Es gibt noch viele weitere Sorten. Sie schmecken nicht nur sehr gut zu verschiedenen Gerichten, Microgreens sind zudem auch noch richtig gesund.
Das stetig wachsende Gesundheitsbewusstsein ist auch der Grund dafür, dass Microgreens immer beliebter werden. Hinzu kommt, dass sie sich sehr einfach in großer Menge, auf kleinem Raum zu Hause anpflanzen und oft bereits nach wenigen Tagen ernten lassen.
Was sind Microgreens?
Wie der Name schon sagt, Microgreens ist etwas kleines Grünes. Wenn wir Pflanzen aus einem Samen ziehen, dann entsteht zu Beginn die Sprosse, sprich es entwickelt sich ein erster Trieb aus dem Samen. Als nächstes wächst die kleine Pflanze und bildet ihr erstes Blattpaar. Genau in diesem Moment spricht man von Microgreen oder auf Deutsch vom Keimling. Die Pflanzen sind gerade aus dem Sprossenleben entsprungen und haben sich zu einer sehr frühen Stufe der Pflanze entwickelt.
Den Microgreens werden besondere gesundheitliche Eigenschaften nachgesagt. Das liegt daran, dass in diesem sehr frühen Stadium die kleine Pflanze noch aus der vollen Kraft des Samens schöpfen kann. Sie besitzt die ganze Vitalität, die es braucht, um zu wachsen. Entsprechend hoch konzentriert sind in den Microgreens die Inhaltstoffe.
Wer diese maximal ausnutzen möchte, der sollte Microgreens in Rohkostqualität zu sich nehmen. Auch sollten sie immer sehr frisch vor dem Verzehr geerntet werden, weshalb es sinnvoll ist, sie zu Hause selbst anzubauen. Frisch geerntet und roh verzehrt ist die Nährstoffausbeute am höchsten.
Sind Microgreens gesünder als Sprossen?
Grundsätzlich kann man sagen: Ja, Microgreens sind gesünder als Sprossen. Sie enthalten dieselben Nährstoffe, jedoch deutlich mehr Chlorophyll, da sie im Vergleich zu Sprossen bereits Blätter ausgebildet haben. Die Frage nach dem „gesünder“ ist jedoch immer schwer an irgendetwas festzumachen.
Was man aber auf jeden Fall sagen kann, Microgreens schmecken wahrscheinlich den meisten Menschen besser als Sprossen. Sie schmecken sehr abwechslungsreich, je nach Sorte anders. Sie sind eher frisch und nicht mehr „sprossig“, was dem allgemeinen Geschmacksempfinden wohl näher kommt. Ich weiß jetzt nicht, wie ich es sonst anders beschreiben könnte. 😛
Was kann man aus Microgreens alles machen?
Mit Microgreens kann man auf jeden Fall viel mehr anstellen, als diese einfach nur aufs Brot oder auf den Salat zu streuen. Es gibt zahllose Rezepte, die man mit Microgreens verfeinern kann. So passen sie in aller Regel ideal zu Suppen, aber auch zu Pasta fast jeder Art. Einfach ein paar frische Keimlinge abschneiden und darüberstreuen. Das schaut nicht nur sehr schön aus, es wertet das Essen auch geschmacklich auf.
Wer aber gerne viele Microgreens auf einmal zu sich nehmen mag, der kann das ganz einfach über ein Pesto aus Microgreens oder einen Smoothie tun. Microgreens lassen sich auch entsaften, allerdings brauch man dafür schon größere Mengen, so dass man auch die entsprechende Saftmenge zusammen bekommt.
Gewöhne dich einfach daran, sämtliche Gerichte mit ein paar frischen und gesunden Microgreens zu verfeinern. Persönlich halte ich es für sinnvoller Gesundes regelmäßig in unsere Ernährung einzubauen, als sich einmal eine hohe Konzentration von irgendwas zu geben. Hier gehen aber die Meinungen auch deutlich auseinander.
Microgreens selbst anbauen
Bei Microgreens gilt es, wie bei vielen anderen Lebensmitteln auch, je frischer, desto besser. Idealerweise baust du sie ganz einfach selbst an. Ein helles Plätzchen auf der Fensterbank und regelmäßig Wasser reichen hierzu völlig aus.
Nimm einfach eine flache Schale, fülle etwas Erde darauf und gebe die gewünschten Samen darüber. Bereits nach wenigen Tagen kannst du deine eigenen Microgreens ernten. Wer es nicht schmutzig haben möchte, der braucht für den Anbau von Microgreen nicht einmal Erde. Es reicht völlig aus, die Samen auf ein Wattevlies zu streuen. So spart man sich das Waschen nach dem Ernten. Das Wattevlies ist zudem ein richtig guter Feuchtigkeitsspeicher, so dass du nicht ständig gießen musst.
Ein paar Dinge solltest du beim Anbau allerdings beachten. So können Microgreens deutlich dichter gesät erden, da die Pflanzen ja bereits sehr klein geerntet werden. Außerdem sollte man ein wenig auf die Wassermenge achten, die Samen sollten immer möglichst gleichmäßig feucht sein.
Die einzige Gefahr beim Anbau von Microgreens ist Schimmel. Dieser kann entstehen, wenn die Anzucht zu nass gehalten wird oder aber der Standort zu kalt ist. Auch hilft es frisches, anstelle von abgestandenem Wasser zu verwenden, um die Schimmelgefahr zu minimieren.
Ansonsten kann man aber wirklich nicht viel falsch machen. Es braucht keine großartige Pflege, kein Pikieren oder ähnliche aufwändigen Gärtnerarbeiten. Einfach nur aussäen, feucht halten und wachsen lassen. 😊
Welche Pflanzen eignen sich für Microgreens?
Es ist wirklich nicht schwer Microgreens selbst anzubauen. Im Grunde eignen sich auch fast alle Gemüse-, Kräuter-, Gräser- oder auch Getreidesamen dafür. Praktisch ist es, wenn die Keimdauer kurz ist, so kann man recht schnell ernten und muss nicht so lange warten. Schmecken sollten sie natürlich auch! 😛
Es gibt ein paar Sorten, die sich für die Anzucht von Microgreens besonders bewährt haben:
- Schnittsalat
- Senf
- Brokkoli
- Kresse
- Bohnen
- Minze
- Pak Choi
- Rauke
- Brunnenkresse
- Buchweizen
- Rotkohl
- Radieschen
- Blumenkohl
- Basilikum
- Amaranth
- Fenchel
- Dill
- Koriander
- Kerbel
- Sonnenblumenkernen
- Erbsen
- Weizengras
- Gerstengras
- Rote Bete
Bei recht großen Samen oder auch Samen, die besonders hart sind ist es sinnvoll diese vorab über Nacht in Wasser einzulegen. Dadurch wird die Keimung beschleunigt.