Enormer Juckreiz, die Haut wird heiß und schwillt an – unser größtes Organ im Ausnahmezustand! Ab und zu finden wir eine bestimmte Ursache, oftmals tappen wir bei den Auslösern jedoch im Dunkeln. Was kannst du gegen das unangenehme Jucken und Brennen auf der Haut konkret tun und welche Rolle spielt dabei die Ernährung? Das und noch mehr erfährst du jetzt!
Was ist Urtikaria und was sind typische Symptome?
Bei der sogenannten Nesselsucht handelt es sich um eine häufig auftretende Hautkrankheit, die jedoch nicht ansteckend ist. Sie macht sich bemerkbar durch juckende und brennende Haut. Außerdem entstehen wie aus dem Nichts kleine Quaddeln, ähnlich wie die, die sich durch das Anfassen von Brennnesseln entwickeln. Das ist der Grund, warum die Hauterkrankung den Namen Nesselsucht trägt.
Während die Symptome bei manchen nur einige Minuten oder ein paar Stunden andauern, sind andere länger und stärker davon betroffen. Da das Unterhautgewebe anschwillt, können sich die Stellen großflächig ausbreiten. Dieses Angioödem entsteht im Gesicht, an den Füßen, Händen, Beinen, Armen oder Genitalien. In diesem Fall wird meistens Cortisol oder Antihistaminikum vom Arzt oder der Ärztin verschrieben. Doch auch die richtige Ernährung kann Abhilfe schaffen.
Lebensmittel gegen Nesselsucht
Erhebungen haben gezeigt: Personen mit Urtikaria sind von Schwankungen im Histamin-Stoffwechsel betroffen. Die Ursache hierfür kann ein Nährstoffmangel sein, denn Vitamine, Mineralien und Spurenelemente helfen unseren Enzymen beim Histamin-Abbau, mindern Infekte und fördern ein gesundes Mikrobiom. Integriere daher frische, nährstoffreiche und histaminarme Lebensmittel in deinen Speiseplan. Hier haben wir eine Übersicht für dich, an der du dich orientieren kannst:
Geeignet | Ungeeignet | |
Gemüse, Hülsenfrüchte, Sonstiges | Brokkoli, Weißkohl, Blumenkohl, Chinakohl, Rote Beete, Kürbis, Pastinake, Radieschen, Sellerie, Chicorée, Feld- und Blattsalat, Rotkohl, Karotte, Kohlrabi, Paprika, Spargel, Zucchini, frische Kräuter und hochwertige Omega-3-Fettsäuren. | Eingelegtes wie Gewürzgurken, Sauerkraut, Algen, Tomaten, Auberginen, Pilze, Spinat, Bohnen, Linsen, Sojabohnen (Tofu), Senf, Rot- und Weißweinessig, Aceto Balsamicoessig, Sojasoße, Brühwürfel, Hefeextrakt |
Früchte | Sämtliche Beeren (Heidelbeeren, Holunderbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren, Preiselbeeren, etc.), Quitte, Apfel, Granatapfel, Kaki, Melone, Pfirsich, Nektarine, Kirschen, Datteln, Birne, Aprikose und Trauben | Zitrusfrüchte (beispielsweise Orangen, Clementinen, Mandarinen, Limetten), Ananas, Avocado, Himbeeren, Kiwi, Banane, Erdbeeren, Papaya, überreifes Obst und Obstkonserven |
Nudeln, Reis, Kartoffeln, Pseudogetreide und andere Beilagen | Reis, Kartoffeln, Quinoa, Süßkartoffel, Amaranth, Hirse, Kamut, Nudeln aus Urgetreide wie Einkorn, Emmer, Ur-Dinkel, Ur-Roggen oder Kamut | In Maßen: Weizenpasta; nicht empfehlenswert: Eierteigwarten (Histaminliberator) |
Müsli, Brot und andere Backwaren | Brötchen und frisches Brot aus Ur-Roggen, Ur-Dinkel oder alten Getreidearten wie Einkorn, Emmer und Kamut; Quinoa- und Amaranth-Pops, Hirse- und Haferflocken | Brot, Hefeteig, Cornflakes mit Malz, Buchweizen, Sauerteig, Weizenkeime |
Getränke | Kräutertees aus Pfefferminze, Fenchel, Kamille, Anis und Kümmel, stilles Wasser (ohne Kohlensäure), Gemüsesaft aus den oben genannten Gemüsesorten | Energy-Drinks, Alkohol (Champagner, Wein, Spirituosen, Sekt, Bier, Likör), Orangensaft, Saft aus andere Zitrusfrüchten, Grün- und Schwarztee, Brennnesseltee, Tomatensaft |
Fazit: Nesselsucht? Das juckt mich nicht mehr!
20 % aller Menschen haben früher oder später mit einer Nesselsucht zu kämpfen. Bei rund 1 % wird sie zu einer chronischen Krankheit. Eine Histaminintoleranz, Medikamentenunverträglichkeit oder Nahrungsmittelzusatzstoffe sind die häufigsten Auslöser einer Urtikaria. Hinzu kommen Faktoren wie emotionaler Stress, Wärme, Kälte, falsche Kleidung und starke körperliche Belastungen. Hältst du dich an einen gewissen Ernährungsplan, kannst du nicht nur präventiv etwas gegen die Nesselsuch tun, sondern sie auch lindern. Du wirst sehen, dass das Jucken mit der Zeit mehr und mehr nachlässt und seltener auftritt. Trotzdem sollten Betroffene stets ein Antihistaminikum zu Hause haben – für den Notfall.