Jeder kennt den Spruch: „Bei Schluckauf denkt jemand an dich.“ Doch in der Öffentlichkeit oder in einem wichtigen Meeting können wir dennoch gut und gerne auf ihn verzichten. 😉 Was geschieht in unserem Körper aber wirklich, wenn uns der berühmt berüchtigte Schluckauf einholt, und was können wir dagegen tun? Das und noch mehr erfährst du jetzt.
Wie entsteht Schluckauf?
Schluckauf wird in der Fachsprache auch als Singultus bezeichnet. Wie die Erscheinung auftritt, war für Wissenschaftler lange Zeit nicht erklärbar. Heute wissen wir, dass Schluckauf entsteht, sobald der Zwerchfellnerv gereizt wird. Er regt die Zwerchfellmuskeln an, sodass sich das Zwerchfell reflexartig zusammenzieht. Durch das Verschließen der Lücke innerhalb der Stimmbänder wird die Atemluft blockiert. Auf diese Weise tritt das typische Hicksen auf.
Schluckauf vorbeugen
Das Phänomen setzt häufig auf einmal und ohne Vorwarnung ein. Dennoch gibt es ein paar entscheidende Faktoren, die die Entstehung vorantreiben können. Neben einer unregelmäßigen Atmung gehören auch zu heiße und kalte Getränke und Gerichte sowie Alkohol und Kohlensäure dazu. Ebenso zählen Nervosität, Stress und schnelles Essen dazu. Vor allem in stressigen Situationen sollten wir deshalb auf gleichmäßiges Atmen Wert legen. Des Weiteren ist es hilfreich Alkohol nur in Maßen zu konsumieren und heißen Tee vor dem Trinken ein wenig abkühlen zu lassen. Scharfe Nahrungsmittel können einen Schluckauf ebenfalls befeuern.
Das kannst du gegen das Hicksen tun
- Erschreckt werden: Ja, tatsächlich kann der Schluckauf verschwinden, wenn wir uns erschrecken. Das passiert, indem wir unser Denkorgan ablenken und die Gehirnimpulse im Vagusnerv, die zum Zwerchfell verlaufen, unmittelbar beeinflussen.
- Luft anhalten: und bis zehn zählen kann das lästige Hicksen schon bald in Luft auflösen. Oft ist es ratsam das Zwerchfell für einen Augenblick zu entlasten, damit es sich beruhigen kann.
- Eis oder Bonbons: Wer die Süßigkeit lutscht, der kann auf diese Weise den Vagusnerv stimulieren, der die Muskulatur des Rachens versorgt. Mithilfe der Reize wird der Nerv abgelenkt und die Beruhigung tritt ein.
- Druck aufbauen: Ziehe das Knie zur Brust und beuge dich nach vorne, sodass der Raum im Brustkorb reduziert wird.
- Eine Prise Pfeffer durch die Nase einatmen: wirkt Wunder! So provozierst du ein Niesen und da dieser Reflex stärker ist als das Hicksen, verabschiedet sich der Schluckauf ganz wie von selbst.
Schluckauf haben ist natürlich
Fest steht, dass jeder von uns hin und wieder Schluckauf bekommt. Forscher kamen zu dem Ergebnis, das selbst Säuglinge im Mutterleib hicksen, um die Atmung des Zwerchfells zu trainieren und dafür zu sorgen, dass kein Fruchtwasser in die Atemwege gelangt. Auch wenn der Schluckauf nach der Geburt unnötig ist, bleibt er bis ins Erwachsenenalter bestehen. Warum der Singultus auftaucht, ist bis heute nicht klar. Wichtig zu wissen ist aber, dass er ein lebensnotwendiger Prozess ist, der uns einst geschützt und auf unser aktuelles Leben vorbereitet hat.
Fazit: Das kannst du gegen Schluckauf tun
Schluckauf: Wie aus dem Nichts kommt und verschwindet er wieder. Nun weißt du, wie das lästige Phänomen entsteht und was für präventive Maßnahmen du ergreifen kannst. Wusstest du, dass auch Säugetiere Schluckauf haben? Der Reflex wird bei ihnen insbesondere durch das Verschlucken von Luft oder zu hastigem Fressen hervorgerufen.
Hinweis: Helfen die oben genannten Tipps nicht, tritt der Schluckauf ständig auf und hält lange an, ziehe einen Hausarzt zurate.