Das passiert, wenn wir ständig aufs Display starren

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Wahrscheinlich kennt es jeder, der ein Handy, Laptop oder Tablet besitzt: Wir starren auf den Bildschirm, scrollen durch Instagram, Facebook und Co. und vergessen dabei völlig die Zeit. Aber was geschieht eigentlich, wenn wir dauernd aufs Display schauen, und ist das gesund? Diesen und noch weiteren Fragen gehen wir in diesem Artikel auf den Grund. 😊

Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen?

Das Smartphone verleitet uns nur allzu gerne dazu, kurz vor dem Zubettgehen noch mal schnell die neuesten Nachrichten oder E-Mails zu checken. Dabei beeinträchtigt Displayzeit den Schlaf enorm, denn das blaue Licht bringt den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander. Ganz gleich, wann wir auf Bildschirme mit Blaulicht starren, dieses ahmt stets das Sonnenlicht eines wolkenlosen Himmels in der Mittagszeit nach. Dadurch signalisiert die Netzhaut unserem Gehirn, dass es noch Tag ist. Auf diese Weise wird die Bildung des Schlafhormons Melatonin blockiert.

Der Biorhythmus gerät aus dem Gleichgewicht, sodass unser Schlaf leidet. Der gestörte Schlafzyklus hat zur Folge, dass ebenso unsere Gedächtnisfunktion nachlässt. Erinnerungslücken treten häufiger auf und das Lernen fällt uns zunehmend schwerer. Die Arbeitsleistung nimmt um ein Viertel ab und es entsteht nicht selten digitaler Stress.

Die Folgen von ständigem Tippen und Wischen

Das bewegungslose Starren aufs Smartphone führt außerdem dazu, dass Nackenmuskeln verhärten und Nervenbahnen einklemmen. Das Problem ist, dass uns diese andauernden Tipp- und Wischbewegungen, die wir mit unseren Fingern machen, oft nicht bewusst sind. Diese automatischen Handlungen können Erscheinungen nach sich ziehen, die Experten als RSI (Repetitive Stress Injuries) bezeichnen. Hierbei handelt es sich um wiederkehrende Stress-Verletzungen.

Die Bewegungen strapazieren Sehnen, Nerven und Gelenke und können sogar schmerzvolle Sehnenscheidenentzündungen oder das Karpaltunnel-Syndrom herbeiführen. Helfen kann beispielsweise Relax-Akupressur: Drücke den Daumen mit dem Daumen der anderen Hand an der Wurzel des Muskels (auf den Handgelenksknochen) so stark, bis es wehtut. Zähle bis fünf, löse den Druck und zähle dann bis drei. Wiederhole diese Übung insgesamt 10 x.

Lieber öfter in die Ferne schweifen

Unser Sehorgan ist nicht dafür gemacht, andauernd auf einen Bildschirm zu starren. Bereits nach zwei bis drei Stunden verliert die Augenlinse an Elastizität und muss sich mehr bemühen, um Gegenstände in der Nähe scharfzustellen. Die Augen sind gereizt, gerötet und müde. Außerdem trocknen sie durch das zu wenige Blinzeln aus, sodass die Dinge unscharf erscheinen.

Hinzu kommt, dass die Bilder und Schriften auf einem Großteil der Geräte klein sind und diese in anderer Entfernung gehalten werden als zum Beispiel ein Buch oder eine Zeitung. Wir gehen an den Bildschirm also noch näher heran. Daher ist es nicht verwunderlich, dass früher oder später Kurzsichtigkeit auftritt, denn unsere Augen verlernen mit der Zeit immer mehr, in die Ferne zu schauen.

Zu viel am Bildschirm? Das kannst du tun!

Die folgenden Tipps sollen dich dabei unterstützen, weniger Zeit vor dem Display zu verbringen:

  • Stelle die Helligkeit deines Bildschirms, wenn möglich dunkel ein (50 – 75 % bei Tageslicht reichen völlig aus). Glücklicherweise gibt es unzählige Apps, die sich auf die Tageszeit einstellen und gegen Abend automatisch den Rotlichtanteil erhöhen.
  • Blicke öfter mal aus dem Fenster oder auf einen Gegenstand in der Ferne, um deine Augen zu entspannen. Mache diese kleine Übung jede 20 Minuten für mindestens 20 Sekunden und schaue auf ein Objekt im Abstand von mindestens 6 Metern.
  • Schalte zwei Stunden vor dem Schlafengehen alle Displays aus. Versuche es stattdessen doch mal mit einem interessanten Buch oder einer Abendmeditation.
  • Bist du darauf angewiesen spät abends noch die Mails zu überprüfen, dann benutze dafür beide Augen und halte sie geöffnet. Denn ist eines zusammengekniffen, gewöhnen sie sich unterschiedlich an das künstliche Licht. Über längere Zeit können dadurch Schäden auftreten.

Fazit: Bildschirm-Starren? Das sind die Auswirkungen!

Starren wir permanent auf den Bildschirm, geht das nicht spurlos an unserer Gesundheit vorbei. Jetzt kennst du mögliche Folgen und was du dagegen unternehmen kannst. Die Hormone, die das Sättigungsgefühl hervorrufen, spielen durch den Melatonin-Mangel aufgrund des Blaulichts ebenso verrückt. Die Konsequenz: Wir essen mehr, als wir benötigen. Arbeitest du zusätzlich im Büro oder Homeoffice, werden deine Augen bei der Bildschirmarbeit ganz schön in Anspruch genommen. So hältst du deine Augen trotzdem gesund!

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