Drohnen statt Bienen – Bestäubung der Zukunft hat begonnen

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Das Bienensterben macht die Lebensmittelproduktion für manchen Agrarunternehmer zur Herausforderung und weckt entsprechend den Erfindergeist. Jetzt stellen niederländische Forscher der Technischen Universität Delft eine mögliche Lösung vor. Sie haben eine Drohne namens Delfly zur Bestäubung entwickelt, welche vielleicht in Zukunft die Bestäubungsarbeit von Bienen ersetzen kann.

Alles außer Bestäuben

Im Vergleich zu einer echten Biene ist die niederländische Drohne riesig, für eine Drohne mit einer Spannweite von 33 mm und einem Gewicht von 29 Gramm jedoch winzig. Sie steuert selbstständig Blüten an und bestäubt diese, so zumindest in der Theorie. Wirklich bestäuben ist mit der Drohne noch nicht möglich, jedoch kann das Fluggerät bereits über 5 Minuten über eine Blüte schweben und von Pflanze zu Pflanze navigieren. Wie der Bestäubungsprozess selbst irgendwann aussehen soll, ist bisher jedoch noch nicht definiert.

Was man aber bereits vorweisen kann ist ein Radius der künstlichen Bienen von bis zu einem Kilometer und einer Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h. Gedacht ist das Fluggerät in erster Linie für den Einsatz in Gewächshäusern, wofür diese Reichweite völlig ausreichend ist. Da die Drohnen später ähnlich wie Bienen in Schwärmen ausgeschickt werden sollen, können sie sich bereits jetzt erkennen und stoßen nicht zusammen.

Die Konkurrenz schläft nicht

Selbst wenn die Bienenroboter noch nicht bestäuben können, sind die Niederländer mit Delfly bereits deutlich weiter, als andere Kollegen weltweit. Wie man sich vorstellen kann wird von vielen Seiten nach einer Lösung für das Bienenproblem gesucht. So gibt es auch seitens der Eliteuniversität Harvard eine Entwicklung mit dem Namen „Robobee“. Allerdings ist deren Strombedarf noch so groß, dass die Roboterbiene noch an Drähten fliegen muss, welche fest mit dem Boden verbunden sind.

Auch andere Forschungseinrichtungen und Unternehmen erproben kleine Flugkörper. Jedoch spielt sich zudem noch eine weitere Einzigartigkeit von Delfly aus. Es fliegt wie eine Libelle. Das bedeutet, das es mit den Flügeln und nicht mit einem Schwanzruder gelenkt werden kann. Das macht diese Technologie deutlich unempfindlicher gegen Windeinflüsse.

Noch spektakulärer als Delfly sind erste Entwicklungen auf dem Gebiet der Nano Air Vehicles (NAV). Sie sollen richtig klein sein und tatsächlich fliegen können wie Vögel. Allerdings sind hier die Entwicklungen noch weit davon entfernt einsatzbereit zu sein. Bisher haben die Niederländer also noch die Nase vorn.

Foto: Wikimedia.org

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