EU-Behörde stuft Farbstoff in Süßigkeiten als „nicht sicher“ ein

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Als Farbstoff findet sich Titandioxid in Kaugummis, Zuckerstreuseln und Soßen und steht schon lange im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen. Nun stuft die EU-Behörde EFSA den Lebensmittelfarbstoff als „nicht sicher“ ein.

Was ist Titandioxid?

Titandioxid wird als Lebensmittelfarbstoff verwendet und sorgt in Backwaren, Soßen, Kaugummis und anderen Süßigkeiten für die weiße Farbe. Weltweit werden jährlich vier bis fünf Millionen Tonnen Titandioxid hergestellt. Ein Großteil davon findet sich jedoch nicht in Lebensmitteln, sondern in Farben, Lacken, Kunststoffen oder Papier.

Verbraucherschützer warnen seit Jahren vor einem möglichen Krebsrisiko

Weil Titandioxid im Verdacht steht, das Krebsrisiko zu erhöhen, fordern Verbaucherschützer seit Jahren ein Verbot des Farbstoffs in Nahrungsmitteln. Foodwatch wies 2019 Titandioxid in verschiedenen Backprodukten von Dr. Oetker nach, unter anderem in den „Lustige Zuckeraugen“, im „Perlen Mix“ oder in der „Backmischung Streusel Kuchen“. Der Hersteller verbannte daraufhin Titandioxid aus seinem Sortiment. Nach einem Gutachten der EU-Lebensmittelbehörde zieht auch die Ernährungsministerin Julia Klöckner nach: „Im Sinne des Vorsorgeprinzips muss die EU-weit geltende Zulassung für Titandioxid daher zurückgenommen werden. Es ist nicht auszuschließen, dass der Lebensmittelzusatzstoff erbgutschädigend wirkt“. Sie habe die Europäischen Kommission aufgefordert, tätig zu werden. In einigen europäischen Ländern ist der Farbstoff schon verboten oder soll bald verboten werden: Frankreich hat es bereits 2020 verboten, Titandioxid in Lebensmitteln zu verwenden; die Schweiz will dies auch bis bis spätestens Ende 2021 umsetzen.

Titandioxid gilt in Lebensmitteln als „nicht sicher“

Die Experten der EU-Behörde fanden zwar keine abschließenden Beweise für eine toxische Wirkung von Titandioxid. Negative Effekte auf das menschliche Erbgut und mögliche Krebsrisiken konnten sie aber nicht ausschließen. Daher sagte die verantwortliche EFSA-Sachverständige Maged Younes: „Unter Berücksichtigung aller verfügbaren wissenschaftlichen Studien und Daten kam das Gremium zu dem Schluss, dass Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff nicht mehr als sicher angesehen werden kann!“. Andere Alltagsprodukte wie Sonnencreme oder Kosmetika gelten weiterhin als sicher. Wer Titandioxid in Lebensmitteln meiden will, kann einfach auf der Zutatenliste nach Titandioxid oder E171 suchen. Denn bei verpackten Lebensmitteln müssen Zusatzstoffe angegeben werden.

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