97% unserer Kinder mit Mikroplastik belastet– Kleinkinder sind am Stärksten betroffen

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In den Medien wird in den letzten Jahren vermehrt vor Mikroplastik gewarnt. Die kleinen Plastikteilchen befinden sich unter anderem auf Kleidung,  in Waschmitteln oder in Beauty-Produkten, sodass wir jeden Tag damit in Berührung kommen. Mittlerweile gehen Forscher davon aus, dass wir jede Woche fünf Gramm Mikroplastik über unsere Nahrung und über die Luft zu uns nehmen – so viel wiegt eine Kreditkarte! Eine Untersuchung des Umweltbundesamtes zeigt, wie viel Plastik tatsächlich in unseren Kindern steckt.

Untersuchung zeigt: In fast jedem Kind steckt Plastik

Das Umweltbundesamt hat zusammen mit dem Robert-Koch-Institut von 2013 bis 2017 eine Untersuchung zu den Mikroplastikrückständen im Blut und im Urin von Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Die 2500 Teilnehmer waren zwischen drei und siebzehn Jahre alt. Das Ergebnis: Fast alle Kinder haben Plastikrückstände im Körper, vor allem Weichmacher. Bei jedem vierten Kind zwischen drei und fünf Jahre ist die Belastung sogar so stark, dass es gesundheitlich bedenklich ist. Reste von 11 von 15 getesteten Plastikinhaltsstoffen wurde in 97% des Kinderurins gefunden. Für die meisten Stoffe gibt es keine gesundheitskritischen Grenzwerte, bei zwei wurden diese Grenzwerte jedoch überschritten.

Ärmere Kinder stärker belastet

Auch das Umfeld der Kinder wurde vom Umweltbundesamt erfragt, um zu sehen ob es einen Zusammenhang zwischen der Plastikbelastung und dem Umfeld gibt. Unter anderem wurde gefragt, ob die Kinder an stark befahrenen Straßen wohnen, ob zu Hause geraucht wird und welche Alltagsprodukte oft zum Einsatz kommen. Dabei stellte sich heraus, dass Kinder aus ärmeren Familien höheren Belastungen ausgesetzt sind, weil sie in einem stärker belastetem Umfeld aufwachsen.

Die Politik muss handeln

Das fordern die Grünen. „Tatsächlich kann sich ja niemand von uns wirklich selber davor schützen. Wir wissen nicht, wo wir diesen Stoffen ausgesetzt sind. Deshalb muss die Politik dafür sorgen, das Vorsorgeprinzip zu stärken, und dafür, dass diese Stoffe gar nicht in den Markt kommen“, so die Grünen-Politikerin Hoffmann.

Aber das Wichtigste ist, dass die gesundheitlich bedenklichen Stoffe so schnell wie möglich verboten und aus dem Umlauf genommen werden. Denn die Studie zeigt auch, dass Rückstände von Produkten, die schon lange verboten sind, trotzdem noch in den Kindern nachweisbar sind, so z.B. Blei und das Pestizid DDT.

 

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