Endlich krumme Karotten im Supermarkt

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Zu krumme Möhren, blasse Äpfel oder kleine Kartoffeln kommen häufig erst gar nicht in die Supermärkte. Denn Bauern müssen bis zu 30 Prozent ihrer Ernte aussortieren, weil sie optische Mängel hat. Einige Initiativen kämpfen gegen diese Lebensmittelverschwendung und für unperfektes Obst und Gemüse.

Schönheitswahn im Supermarkt

So gerade wie ein Lineal, glatt wie ein Aal und orange wie eine Warnweste müssen sie sein, um gekauft zu werden. Krumme Möhren hingegen findet man selten in Supermarktregalen. Genauso wie blasse Äpfel, eingedellte Kartoffeln oder schräge Gurken müssen Bauern sie aussortieren und häufig sogar direkt vernichten. Denn die Schönheitsansprüche der Industrie und Verbraucher sind hoch. Bislang müssen Obst und Gemüse schön sein, um gekauft zu werden. Einige Initativen setzen sich für unperfekte Lebensmittel ein. Sie betonen, dass aussortierte Lebensmittel genauso lecker und gesund wie ihre perfekte Konkurrenz sind. Ihre Schöhnheit liege gerade in der Einzigartigkeit ihres Aussehens.

Initiativen für unperfektes Obst und Gemüse

Unter der Hitze und Dürre dieses Sommers hat die Ernte der Bauern gelitten: Die Äpfel sind blässer als sonst, die Kartoffeln kleiner und die Karotten krummer. Rewe und seine Discount-Tochter Penny verkaufen solch unperfektes Gemüse und Obst dieses Jahr, um etwas gegen die „massenhafte Verschwendung qualitativ tadelloser Saisonware“ zu unternehmen. Initiativen für unperfektes Obst und Gemüse gibt es schon länger. Bereits 2011 hatten drei Studenten die Idee unter dem Label „ugly fruits“ auf die Besonderheiten scheinbar hässlicher Früchte aufmerksam zu machen. Mittlerweile haben sie das Start-up Querfeld gegründet und setzen sich für „schräges Obst & Gemüse“ ein. Seit 2013 betont Netto im Rahmen seiner „Keiner ist perfekt“-Initiative, dass es auch bei Obst und Gemüse auf die inneren Wert ankäme.

18 Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland jedes Jahr weggeschmissen. Das sind 450.000 Lkws voll geladen mit essbarer Lebensmitteln, deren Ladung in der Tonne landet. Um etwas gegen die Lebensmittelverschwendung zu tun, gibt es also genug Ansatzpunkte. Krumme Möhren und blasse Äpfel zu verkaufen und zu kaufen ist nur einer davon.

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