Nesquik Kakao beim Öko-Test durchgefallen

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In der Kindheit war er der Kaffee am Morgen für uns: ein heißer oder kalter Kakao. Auch heute noch zählt eine heiße Schokolade zu einem meiner liebsten Getränke, allerdings inzwischen angerührt in Pflanzenmilch und ohne Zucker. Das braune Pulver für Kinder strotzt nämlich nur so vor Zucker.

Ein Glas Kakao überschreitet die Höchstmenge Zucker für Kinder

Öko-Test hat sich die verschiedenen Pülverchen für die Kinder genau angesehen. 13 kakaohaltige Getränkepulver wurden im Labor ausgewertet. Getestet wurden die Inhaltsstoffe (wie viel Kakao und wie viel Zucker steckt wirklich im Pulver?) und welche unerwünschten Stoffe wie Mineralöl, Cadmium, Keimbelastung oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe findet man in den Produkten für Kinder?

Leider konnte nur ein Kakao im Test mir „sehr gut“ bewertet werden. Sieben Kakaos schneiden mit „gut“ ab, alle anderen befinden sich im Mittelfeld. Nur nicht der Kakao von Nesquik: er fällt mit der Note „ungenügend“ auf den letzten Platz. Im Test konnten hier ein stark erhöhter Gehalt an Mineralölen, der höchste in den getesteten Produkten, und viel zu viel Zucker festgestellt werden.

Dabei ist der Nesquik Kakao nicht der einzige der erschreckend viel Zucker enthält. Folgt man den Anweisungen der Hersteller auf der Packung, kommen schnell bis zu 16,1g Zucker pro Glas zusammen. Damit übersteigt ein Glas Kakao schon die von der WHO empfohlene Höchstmenge von 15g Zucker pro Tag für dreijährige Kinder.

Das ist leider nicht alles. In vier Produkten fanden die Labore erhöhte oder stark erhöhte Gehalte gesättigter Kohlenwasserstoffe MOSH/POSH (das sind Mineralölbestandteile). Im Tierversuch konnte nachgewiesen werden, dass MOSH Organe schädigt. Mineralöle werden vom Körper nur schwer abgebaut und können sich so im Körper und Organen ablagern. Sie gelangen durch Rückstände auf den Verpackungen oder durch Schmieröle der Produktions-Maschinen in das Produkt. Ebenfalls sind die Jute-Säcke mit denen die Kakaobohnen nach der Ernte transportiert werden oft mit speziellen Ölen behandelt, die die Bohnen verunreinigen.

Künstliche Zusätze sind überflüssig

Zudem kritisieren die Tester, dass in einem Produkt Aromen stecken, die künstlich den Geschmack aufpeppen sollen wo natürliche Zutaten nicht mehr ausreichen. Auch künstlich zugesetzte Vitamine kommen bei Öko-Test nicht gut an. Sie würden den Eindruck erwecken, dass es sich bei dem Kakaopulver um ein gesundes Produkt handelt, dass sich durch die bunten Tierbilder direkt an Kinder richtet. Das ist bei dieser Menge an Zucker schlichtweg falsch. Selbst die Nährwerttabellen auf den Verpackungen halten die Tester für irreführend. Die Angaben beim Kakaopulver von Nesquik beispielsweise beziehen sich auf die durchschnittlichen Werte für Erwachsene obwohl das Produkt eindeutig für Kinder beworben wird.

Der Tipp der Experten: Kakaogetränke sollten wie eine Süßigkeit behandelt werden. Gerade Kleinkinder sollten diese wenn überhaupt, dann nur selten trinken. Und achtet auf die Angaben der Hersteller. In der Regel reichen ein bis zwei Teelöffel pro Glas und nicht vier bis fünf. Dann ist der Zuckergehalt wenigstens nicht ganz so hoch.

Die exakten Ergebnisse des Test können hier gegen Gebühren eingesehen werden. Wem das zu teuer ist: Inhaltsstoffe lesen. In ein Kakaogetränk gehört nur Kakaopulver und optional Zucker.

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