So umweltfreundlich ist veganer Milch-Ersatz tatsächlich

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Ein Viertel aller Treibhausgase, die auf den Menschen zurückzuführen sind, entstehen, um Nahrungsmittel herzustellen. Bekannt ist, wie groß der Anteil der tierischen Erzeugnisse daran ist, weniger bekannt –  und sehr viel schwer einzuschätzen ist, wie sehr es hilft auf pflanzliche Produkte umzusteigen. Eine Studie veranschaulicht wie viel Ressourcen man spart, indem man Kuhmilch durch eine vegane Alternative ersetzt.

Einfluss der Lebensmittelproduktion auf die Umwelt

Eine Studie der Universität von Oxford beschäftigte sich damit, wie Verbraucher und Erzeuger die Auswirkungen der Lebensmittelproduktion auf die Umwelt gering halten können. Denn ein Viertel aller Treibhausgase, die sich auf den Menschen zurückführen lassen, werden freigesetzt, um Lebensmittel zu erzeugen. Dabei fallen die meisten Treibhausgasemissionen und Ressourcen für Fleisch und andere tierische Lebensmittel an – und das obwohl sie nur ein Fünftel der verbrauchten Kalorien bereitstellten.

Wie viel Wasser und Land verbraucht ein Glas Kuhmilch?

Um Lebensmittel herzustellen, werden enorme Ressourcen verbraucht. Doch wie stark tierische Produkte ins Gewicht fallen und wie viele Ressourcen dafür benötigt werden, ist den meisten unklar. Ein Großteil des Wasserverbrauchs ist nämlich unsichtbar. Zum Beispiel muss eine Kuh trinken und fressen, um Milch zu geben. Als „virtuelles Wasser“ bezeichnet man die Menge an Wasser, die tatsächlich verbraucht wird, um etwas zu erzeugen.

Einen guten Eindruck wie hoch der Ressourcenverbrauch tatsächlich ist, bekommt man, wenn man ihn über ein Jahr gerechnet ansieht: Trinkt man zum Beispiel ein Jahr lang jeden Tag ein Glas Kuhmilch (200 Milliliter), werden für dessen Herstellung 45.733 Liter Wasser verbraucht – mit diesem Wasser könnte man 703 Mal acht Minuten lang duschen. Eine Fläche Land in der Größe von 652 Quadratmetern wird verbraucht – auf diese würden zwei Tennisplätze passen. Für das tägliche Glas Milch werden 229 Kilo Treibhausgase ausgestoßen – mit einem Auto könnte man eine Strecke von 941 Kilometern fahren und würde von München bis nach Rom kommen. (Die Zahlenwerte sind aus dem BBC-Rechner zur Studie entnommen: Der Rechner veranschaulicht sehr schön, wie sich die eigene Nahrungsmittelswahl auf die Umwelt auswirkt.)

Vergleich von Kuhmilch und veganem Milch-Ersatz

Stellt man pflanzliche Produkte her, verbraucht das meist weniger Ressourcen als bei der tierischen Variante – das offenbart auch ein Vergleich von Kuhmilch und veganen Milch-Alternativen:

Studie BBC Milchersatz Umeltauswirkung

Doch selbst bei den pflanzlichen Varianten ist zum Beispiel der Wasserverbrauch für nur ein Glas Milch oder Milch-Ersatz erstaunlich hoch: Für Kuhmilch (120 Liter) werden zwar mehr als ein anderthalb Mal so viel Wasser wie für die vegane Alternative, mit dem höchsten Wasserverbrauch (74 Liter), verschlungen. Dennoch verbrauchen auch Mandelmilch (74 Liter) und Reismilch (54 Liter) sehr viel Wasser – nur Soja- und Hafermilch benötigen vergleichsweise wenig Wasser.

Wie viel umweltfreundlicher pflanzliche Alternativen gegenüber Kuhmilch sind, zeigt sich bei einem genaueren Vergleich von Kuh- und Mandelmilch: Trinkt man zum Beispiel ein Jahr lang jeden Tag ein Glas Mandelmilch (200 Milliliter), wird für dessen Herstellung immer noch sehr viel Wasser, 27.042 Liter um genau zu sein, verbraucht – etwas mehr als die Hälfte (59 %) als bei Kuhmilch. Für das tägliche Glas Mandelmilch fallen jedoch nur noch 51 Kilo Treibhausgase an, was etwa ein Fünftel (22 %) ist verglichen mit denen, die für ein Kuhmilch freigesetzt werden – mit einem Auto würde damit gerade noch von München bis in die Alpen kommen.

Lohnt es sich also weniger Kuhmilch und mehr pflanzliche Alternativen zu trinken?

Die BBC befragte den Psychologen Dr. Adrian Camiller von der Universität Sydney. Er erklärte BBC-News, dass die meisten Menschen, die Auswirkungen unterschätzten, die es hat von Kuhmilch auf eine pflanzliche Alternative zu wechseln: „Die Treibhausgasemissionen, die bei der Milchproduktion entstehen, sind etwa 30-mal höher als die Leute schätzen.“ Indem man sein tägliches Glas Kuhmilch durch Hafer-Milch ersetzt, spart man jedes Jahr 42.221 Liter Wasser – über 280 Mal könnte man sich dafür ein Bad einlassen: Schon bei kleinen Dingen anzufangen, kann also große Auswirkungen haben.

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6 Kommentare


  1. Hallo,

    Bei diesem Artikel ist leider ein Fehler an einer entscheidende Stelle! Beim direkten Vergleich vom Wasserverbrauch Mandelmilch zu Kuhmilch sind es bei Mandel WENIGER statt wie von Ihnen geschrieben „mehr“. Bitte korrigieren Sie das, da Ihr Artikel als erstes erscheint wenn man „Wasserverbrauch Kuhmilch Mandel“ googelt und viele es dann als Grund nehmen, weiter Kuhmilch zu trinken!
    Vielen Dank und herzliche Grüße,

    Sophia


  2. Sind denn in den Berechnungen Faktoren wie Transport (Mandeln sind in Deutschland nicht regional) einbezogen worden? Steht dann nicht regional erzeugte Kuhmilch besser da?
    Fragende Grüße, Bettina Kasper


  3. Schade nur das die Mandeln dann aus Kalifornien kommen wo man 17 x so viel Wasser für die Herstellung braucht, und dann noch der Transport,…. Bei diesen Statistiken fällt auf das leider bei den „Grünen “ Dingen nie alles dazu gerechnet wird. Das ist wie bei den E Autos, die Akkus werden ein ungelöstes Problem,…. die Liste könnte man beliebig fortsetzten.

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