Die häufigste Obstunverträglichkeit in Deutschland ist die Apfelallergie. Etwa 4 Millionen Menschen leiden hierzulande daran. Allergische Reaktionen sind in den meisten Fälle zwar nicht heftig oder gar lebensgefährlich, nichtsdestotrotz lässt sich durch alte Apfelsorten vorbeugen. Von insgesamt etwa 20.000 Apfelsorten landen letztendlich nur etwa fünf im Supermarkt und diese sind für Allergiker aus verschiedenen Gründen nicht geeignet. Alte Apfelsorten schaffen da Abhilfe!
Apfelsorten aus dem Supermarkt meist ungeeignet
Wer allerdings an einer Apfelallergie leidet, muss nicht zwangsläufig auf den Genuss von allen Apfelsorten verzichten. Meist sind es nur oder zumindest voranging Zuchtäpfel aus dem Supermarkt. Dabei spielt es oftmals auch keine Rolle, ob der Apfel biologisch hergestellt ist oder konventionell. Wenn die für Allergiker verträglichen Apfelsorten allerdings nicht in den Supermärkten zu haben sind, ist das Finden der passenden und verträglichen Sorte nicht ganz so einfach.
Als Richtwert kann der Gehalt an Polyphenolen in den Äpfeln herangezogen werden. Apfelsorten mit einer höheren Konzentration an Polyphenolen sind meist verträglicher für Allergiker. Und genau da liegt auch der Unterschied zum Supermarktapfel. Bei diesen Sorten sind Polyphenole gar nicht so erwünscht, da sie den Apfel sauer machen. Der typische Golden Delicious, Jonagold, Braeburn oder auch Granny Smith sind hier ungeeignet.
Alte Apfelsorten können Allergikern helfen
Wer an einer Apfelallergie leidet, für den gibt es nicht DEN Standardapfel, mit dem jeder Allergiker auch zurecht kommt. Jeder muss seinen Apfel selbst finden. Allerdings gibt es durchaus vor allem alte Apfelsorten, die für die breite Masse verträglicher sind. Diese sind aber oftmals aufgrund schlechterer Lagereigenschaften nicht das ganze Jahr, sondern nur im Herbst und Winter verfügbar. Denn das Hauptallergen „Mal d1“ bildet sich während der Lagerzeit. Das ist auch der Grund warum Äpfel direkt vom Baum für Allergiker verträglicher sind, als der lange gelagerte Sorten.
Einige Klassiker unter den verträglichen Apfelsorten sind die Alkmene, die Goldparmäne, der Rosenapfel, der Prinz Albrecht, der Ontario und die Sternrenette.
Neue Apfelsorten für Allergiker: Apfel Santana und Elise
Es sind aber nicht nur die alten Apfelsorten, welche es auch Apfelallergikern erlauben wieder in den Genuss des deutschen liebsten Obst zu kommen. Ein Zuchterfolg der Universität Wangeningen beispielsweise ist der Apfel Santana. Etwa die Hälfte aller Allergiker vertragen diese Sorte. Der Nachteil ist allerdings die sehr geringe Haltbarkeit.
Mit der Apfelsorte Elise ist eine deutliche Weiterentwicklung gelungen ist. Sie ist nämlich nicht nur für viele Allergiker geeignet, sondern lässt sich zudem auch noch lange lagern.
Symptome einer Apfelallergie
Eine Apfelallergie tritt in der Regel als Kreuzreaktion auf eine Birkenpollenallerige auf. Wer daran leidet, hat meist mit den Symptomen eines typischen oralen Allergiesyndroms zu tun. So nennt bei Nahrungsmittelallergien auftretende Symptome im Mund- und Rachenraum.
- der Rachen brennt oder es bilden sich dort kleine Bläschen
- die Zunge juckt oder fühlt sich pelzig an
Sobald die Symptome stärker werden, sich angeschwollene Lippen zeigen, Schluckbeschwerden oder gar Atemnot auftritt, ist umgehend der Notarzt zu alarmieren.
Anzeichen eines oralen Allergiesyndroms können oft auch bei vielen anderen Nahrungsmittelallergien wie bei verschiedenen Nüssen, Meeresfrüchten, Weizen, Milch und Eiern auftreten und ist somit nicht zwangsläufig auf eine Apfelallergie zurückzuführen.
Grundsätzlich können Allergien auf Lebensmittel auch aus ganz anderen Gründen entstehen. Gerade viel gespritzte Früchte bilden einen Risikoherd. Wer also sicher gehen will, fragt doch einfach mal bei dem nächsten biologischen Hofladen nach. Da finden sich nicht nur am Wahrscheinlichsten alte Apfelsorten, sondern meist noch viel mehr an Obst und Gemüse, dass man entweder noch nie oder zumindest schon lange nicht mehr gegessen hat. Einfach mal ausprobieren…