Zedernüsse – kostbare Früchte der sibirischen Zeder

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Kaum eine Baum wird von Einheimischen so verehrt wie die sibirische Zirbelkiefer, besser bekannt unter dem Namen sibirische Zeder. Sie stärkt die Menschen über den sibirischen Winter hinweg, versorgt sie mit den wichtigsten Nährstoffen und Baumaterialien. Als Dank ist fast schon ein Kult um diesen Baum und dessen Früchte entstanden.

Nicht umsonst wird die Zedernuss als Frucht der sibirischen Zeder auch Königsfrüchte genannt. Diese Bezeichnung stammt nicht daher, dass etwa adelige diese Frucht so gerne gegessen hätten. Die sibirische Zeder gilt in der Region als König aller Bäume. Mit einem Alter von über 800 Jahren und einer Größe von 50 Metern können aus den kleinen Kerne wahre Riesen erwachsen.

Während die kleinen Früchte der sibirischen Zeder bei uns lange Zeit unbekannt waren, so passen sie heute umso besser zu dem allgemeinen Gesundheitstrend. Denn es gibt wahrscheinlich kaum gesündere Nüsse, die mehr Lebenskraft in sich verborgen haben, als die sibirische Zedernuss. In der traditionellen russischen Medizin wird nicht nur die Frucht, sondern eigentlich der gesamte Baum mit all seinen Bestandteilen als Medizin verwendet. Sogar der Duft des Baumes verstreut eine desinfizierende Wirkung und das Harz wird zur Wundheilung verwendet.

Die Zedernuss konzentriert die Kraft Sibiriens

Die einzige Möglichkeit für uns die Kraft der sibirischen Zeder zu erfahren ist über dessen kleinen Früchte, die Zedernüsse oder Zerdernkerne. Bis heute ist die Ernte eine sehr aufwendige Handarbeit, denn die kleine Beute muss immer noch einzeln aus den Zapfen geschlagen werden. Es ist allerdings eine Arbeit, die sich lohnt. Da der Baum nur auf sehr kargen Böden wächst, wird er weder mit Kunstdünger versorgt, noch machen es die sibirischen Winter notwendig mit Insektiziden nachzuhelfen. Kaum eine Frucht ist deshalb heutzutage noch so rein und ursprünglich wie die Zedernuss. Der Baum gibt zudem seine gesamte Kraft in seine Früchte, denn nur so ist es gewährleistet, dass aus dem kleinen Samen unter den dortigen klimatischen Verhältnissen auch ein kräftiger Baum heranwachsen kann.

Die gemeinsame Geschichte der Zeder und dem Menschen geht bis in die Eiszeit zurück. Der frostharte Riese war zur damaligen Zeit über fast komplett Europa und Asien verbreitet. Sehr schnell erkannten auch die Menschen den Wert des Baumes und seiner nährstoffreichen Früchte. Er ermöglichte es ihnen Lebensmittel mitzunehmen und noch über den Winter hin zu sammeln. Mit der auf die Eiszeit folgende Warmzeit haben andere Baumarten jedoch die sibirische Zeder wieder weitestgehend verdrängt. Heute gibt es nur sehr wenige Regionen in Europa, in denen die kälteliebenden Bäume noch wachsen. Außer den hohen Alpen oder der Hohen Tatra sucht man sie im Vergleich zu den schier endlosen Wäldern Sibirien inzwischen fast vergebens.

Verwendungsmöglichkeiten der Zedernüsse

Wer die Geschichte und die Lebensbedingungen des Baumes kennt, der kann schon erahnen, welche Lebenskraft in den Früchten steckt. Zedernüsse gelten aufgrund ihrer vielfach ähnlichen Verwendung auch als „Soja des Nordens“. Wie aus Soja kann auch aus den Zedernüssen Milch und Rahm gewonnen werden. Der Zedernussrahm wird bis heute als Stärkungsmittel bei Krankheiten eingesetzt. Bis in die Schweiz hinein galt die weißgelbliche Creme bereits im 18. Jahrhundert als Heilmittel gegen Tuberkulose. Dabei kann man nicht nur die kleinen Zedernnüsse pur in Müslis oder zum Knabbern essen. Es lässt sich daraus auch eines der wohl besten und gesündesten Öle gewinnen und sogar noch die Pressreste in Form von Zedernflocken nutzen.

Zedernussöl – Das Schamanengold Sibiriens

Das wertvollste was die Zedernüsse zu bieten haben ist im Zedernöl konzentriert, was es mehr zu einem Heil- anstatt einem Nahrungsmittel macht. Kaum ein Öl besitzt mehr wertvolle essentielle Fettsäuren. Absolut führend ist das gelbe Öl in seinem Gehalt an Phosphatiden.
Damit die kostbaren Inhaltsstoffe erhalten bleiben werden Zedernüsse in einem aufwendigen Kaltpressverfahren verarbeitet. Die Mühe lohnt sich, denn das gewonnene Zedernusöl soll Müde erwecken und somit sowohl die körperliche, als auch geistige Leistungsfähigkeit erhöhen.

Zedernflocken – Mehr als nur der Rest

Werden Zedernüsse zu Öl verpresst so bleiben bleiben Zedernflocken oder auch Zederntrester als Reste zurück. Dieser Rest ist aber viel zu kostbar um ihn wegzuschmeißen. Nachdem das meiste Fett in Form von Zedernussöl aus dem Früchten extrahiert wurde, verbleiben größtenteils Proteine übrig. Kaum ein pflanzliches Lebensmittel kann mit mehr Eiweiß aufwarte, als die Flocken aus der sibirischen Zedernuss. Damit eignen sich Zedernflocken ideal für gesundheitsbewusste Sportler, die eine Alternative zu tierischen Eiweißquellen suchen.

Kleine Zedernkerne, groß bei den Inhaltsstoffen

Nachdem die gesundheitlichen Vorzüge der Zedernüsse bereits angedeutet wurden ist es Zeit in das Innere der Kerne zu schauen. Zedernüsse sind ein eisenreiches Lebensmittel mit einer Vielzahl an Spurenelementen wie Mangan, Kupfer, Kobalt und Zink. Das wahre Plus liegt aber in den fast 90% ungesättigten Fettsäuren und essentiellen Aminosäuren. Bei den Vitamine sind es vor allem die Vitamine E, welch zudem die Kerne davor schützen schnell ranzig zu werden, und die Gruppe der B-Vitamine, welche besonders häufig in Zedernüssen zu finden sind.

Zedernüsse sind eine Schatzkammer der Gesundheit

Die Einwohner Sibiriens sind für ihre besondere gesundheitliche Konstitution bekannt. Das liegt zwar nicht ausschließlich an den Zedernüssen, ihren Teil dazu beitragen können sie allerdings schon. Zedernkerne sind für folgende gesundheitlichen Vorteile bekannt:

  • positiv bei körperlicher und geistiger Belastung
  • hilft bei brüchigen Nägeln und Haarausfall
  • wird eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt
  • insbesondere Zedernöl macht die Haut geschmeidig, weshalb es gerne als Massageöl eingesetzt wird
  • kann bei Hauterkrankungen helfen

Alleine diese kleine Aufzählung der gesundheitlichen Vorteile von Zedernüssen lässt die Kraft der wirklich kleinen Nuss erkennen.

Zedernüsse kaufen

Zedernüsse zu bekommen war lange Zeit wirklich schwierig. Zum einen konnte man bis vor gar nicht allzu langer Zeit hierzulande Zedernüsse gar nicht kaufen und zum anderen waren die Kerne bei uns auch nicht bekannt. Erst Ende des letzten Jahrhunderts haben sibirische Einwanderer die Früchte aus ihrer Heimat mitgebracht. Inzwischen kann man in jeglicher Form und besonders einfach im Internet Zedernüsse kaufen.

Preislich sind die Früchte Sibiriens allerdings nicht mit heimischen Nüssen vergleichbar. Zedernüsse sind kostbar, unglaublich reich an gesunden Inhaltsstoffen und müssen zudem aufwendig von Hand geerntet werden. So liegt der Preis für 100g Bio-Zedernüsse zwischen 4,50 Euro und 6,50 Euro.
Wer noch nie Zedernüsse gegessen hat, der sollte es auf jeden Fall einmal ausprobieren. Besonders gut schmecken sie leicht angeröstet auf dem Salat 😉

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