Ob in Nudelgerichten, Dips oder Kräuterbutter – Knoblauch verfeinert mit seinem unverwechselbaren Aroma viele Gerichte und ist darüber hinaus auch für vielerlei gesunde Wirkungen bekannt. Frischer Knoblauch schmeckt noch viel intensiver, wenn er direkt aus dem eigenen Anbau kommt. Da er nur wenig Platz braucht und auch sehr pflegeleicht zu ziehen ist, kann man ihn nicht nur im Garten, sondern sogar auf dem Balkon pflanzen und von Früh- bis Spätsommer reichlich ernten.
Knoblauch pflanzen
Am einfachsten lässt sich Knoblauch aus einer herkömmlichen Knoblauchzehe ziehen. Alles, was man dafür benötigt, ist eine geeignete Zehe, einen Topf mit Erde oder ein kleines Fleckchen im Gemüsebeet. Weniger üblich und langwieriger ist das Ziehen aus dem Knoblauchsamen. Hier dauert es mindestens zwei Jahre, bis man die ersten Zehen ernten kann.
Wichtig ist die Frage, welche Zehen man pflanzen sollte und welche nicht. Wer noch nicht aus der eigenen Ernte schöpfen kann, kann sich entweder spezielle Setzknollen aus dem Gartencenter kaufen, oder Bio-Knoblauch im Supermarkt. Der Knoblauch sollte an das hiesige Klima angepasst sein, weshalb man vor dem Kauf darauf achten sollte, woher der Knoblauch stammt. Wer erfolgreich Knoblauch ziehen will, sollte Knollen aus Deutschland und nicht aus China, Chile oder Spanien pflanzen.
- Knoblauch pflanzen: idealerweise im Herbst von September bis Oktober; Knoblauch lässt sich zwar auch im Frühjahr (ab Februar) pflanzen, wächst dann aber langsamer und ist kleiner.
- Standort: sonnig
- Optimale Keimtemperatur: 23 °C
- Keimzeit: 15 bis 20 Tage
- Pflanztiefe: Knoblauchzehe 4 bis 5 cm mit der Spitze nach oben in die Erde stecken
- Bodenbeschaffenheit: lockere und nährstoffreiche Erde
- Knoblauch als Balkonpflanze: problemlos möglich; den Topf dabei an einen sonnigen Ort stellen und unbedingt vor Staunässe schützen (Kies oder Steine unten im Topf oder Kasten helfen, das überschüssige Wasser leichter abfließen zu lassen)
- Pflanzabstand: 10 bis 15 cm
- Fruchtfolge: Knoblauch niemals als Mischkultur mit Erbsen und Bohnen pflanzen, da sie sich gegenseitig in ihrem Wachstum hemmen. Ebenso wenig eignen sich Artischocken, Kohl und Porree als Nachbarn. Bis auf diese Beispiele eignet sich Knoblauch grundsätzlich sehr gut als Mischkultur mit bestimmten Gemüse- und Obstsorten, da dies förderlich für eine natürliche Schädlingsabwehr ist. Beispielsweise helfen Ringelblumen gegen Zwiebelfliegen, während Knoblauch als Beipflanzung zu Erdbeeren und Salaten gegen Pilzerkrankungen hilft. Günstige Nachkulturen für Knoblauch sind Feldsalat oder Wurzelpetersilie.
Tipp: Knoblauch ist ein winterhartes Gemüse und deshalb wenig empfindlich gegenüber Frost und Kälte. Allerdings empfiehlt es sich, die zarten Keimlinge ab Oktober oder November mit einem Vlies vor Regen zu schützen.
Knoblauch pflegen – gießen und düngen
Die Knoblauchzehen sind gesetzt, deshalb geht es jetzt zum nächsten Schritt, der Pflege. Alles Wissenswerte über das Gießen, Düngen und die Bodenpflege beim Knoblauch ziehen ist im Folgenden aufgelistet:
- Knoblauch düngen: nicht notwendig, mit humus- und nährstoffreicher Erde kommt Knoblauch sehr gut zurecht; wenn überhaupt nur natürlichen Dünger für Gemüsepflanzen verwenden oder etwas Kompost unter die Erde mischen
- Knoblauch gießen: Bei Knoblauch sollte regelmäßig gegossen werden, allerdings tut es der Pflanze gut, sie gelegentlich etwas austrocknen zu lassen. Ganz wichtig: Staunässe vermeiden!
- Bodenpflege: Boden regelmäßig auflockern
Knoblauch ernten
Wenn die Knoblauchzehen im Herbst gepflanzt wurden, kann man im nächsten Sommer (etwa ab Juli) zum ersten Mal ernten. Das Praktische an Knoblauch ist, dass nicht nur die Knollen, sondern auch das Knoblauchgrün, also die oberirdischen Halme, in der Küche verwendet werden können. Diese ähneln dem Geschmack von Lauchzwiebeln und sind ein hervorragendes Gewürz.
TIPP – Knoblauch vor der Blüte ernten. Wenn die Temperaturen zum Sommerbeginn steigen, beginnt der Knoblauch irgendwann zu blühen. Die Knollen werden mit Ausbildung der Blüte kleiner, deshalb sollte man den Knoblauch vor dem Blühen ernten.
TIPP – erntereifen Knoblauch erkennen. Knoblauch ist erntereif, wenn etwa das obere Drittel der Halme braun bzw. welk wird. In diesem Fall kann man probehalber eine Pflanze ausgraben und die Knollen prüfen. Sind die Halme noch grün, sollte man mit dem Ernten etwas warten.
Knoblauch lagern
Das Knoblauch ziehen war erfolgreich und die erste Ernte ist eingeholt. Nun geht es ans richtige Lagern.
- Knoblauch trocknen: Zunächst müssen die geernteten Knollen sorgfältig getrocknet werden, zum Beispiel an einem sonnigen Fensterbrett.
- Knoblauch in einem Keramiktopf lagern: Nach dem Trocknen wird Knoblauch im Dunkeln aufbewahrt. Dafür gibt es sogar spezielle Knoblauchtöpfe oder allgemein Behälter aus Keramik, in denen man die Knollen trocken und dunkel lagern kann.
- Knoblauch in einer Papiertüte lagern: Wer keinen Knoblauchtopf oder anderes geeignetes Gefäß hat, kann die Knollen auch ganz einfach in einer Papiertüte lagern, solange er dort vor Feuchtigkeit und Licht geschützt ist.
Fazit: Knoblauch selber ziehen
Knoblauch ziehen ist nicht nur verhältnismäßig einfach, sondern bringt noch viele weitere Vorteile mit sich. Als Mischkultur mit anderen Gemüsepflanzen hilft er als natürlicher Bekämpfer vieler ungeliebter Schädlinge. Außerdem ist Knoblauch vielseitig verwendbar, da man sowohl Knolle als auch Stiel in der Küche nutzen kann. Das Beste zum Schluss: Hebt man sich ein paar Zehen seiner Ernte auf, kann man für den nächsten Sommer bereits neuen Knoblauch pflanzen.