Apfelsaft selbst machen – Anleitung und Tipps

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Rezept Apfelsaft selbst machen – Anleitung und Tipps merken
Vorbereitung
5 Minuten
Zubereitung
1 Minute
Schwierigkeit
leicht

Zutaten

Zutatenliste für 1 Portion:

  • 300 g Äpfel

Sämtlicher Apfelsaft aus dem Supermarkt schmeckt irgendwie gleich. Es ist abgekocht, zum Teil gezuckert und entsprechend haltbar gemacht. Außerdem werden in aller Regel sämtliche Sorten vermischt, was einem die eigentliche Geschmacksvielfalt der einzelnen Apfelsorten nimmt. Seit ich aber einmal mit dem Apfelsaft selber machen angefangen habe, gibt es bei mir keinen fertigen Saft mehr. Ein paar Liter Apfelsaft sind schnell gemacht und das lohnt sich.

Gerne möchte ich hier mit euch mein Wissen über die Herstellung von Apfelsaft und die weitere Verarbeitung teilen. Dazu gehören verschiedene Entsaftungsverfahren und verschiedene Tipps zum haltbar machen, Abfüllen und Lagern.

Zum Apfelsaft selber machen wurde ich im hiesigen Ökologisch-Botanischen-Garten bekehrt. Dort wurde im Rahmen einer Veranstaltung selbstgemachter Apfelsaft ausgeschenkt. Ich habe gekostet und war sofort begeistert. Wenn wir jetzt noch Apfelsaft kaufen, dann direkt dort, oder wir machen ihn eben selbst.

Fangen wir also direkt mit dem Grundprinzip des Apfelsaft Machens an.

Apfelsaft herstellen – Anleitung

  1. Um unseren Apfelsaft herzustellen nutzen wir einen Entsafter.
  2. Zur Vorbereitung auf das Apfelsaft selbst machen werden die Äpfel gewaschen und entkernt. Die Schale muss nicht entfernt werden, denn sie enthält reichlich Vitamine und Geschmack. Lediglich braune und faule Stellen sollten auf jeden Fall vor dem entsaften entfernt werden.
  3. Anschließen müssen wir die Apfelstücke nur noch in den Entsafter oder Alternativ in die Saftpresse geben und den fertigen Saft in einem Behältnis auffangen.
  4. Der selbstgemachte Apfelsaft kann sofort getrunken werden, ist aber nicht lange lagerfähig. Wie man Apfelsaft haltbar machen kann, darauf gehen wir im Folgenden noch genauer ein.
Apfelsaft selber machen Anleitung

Es geht einfach nichts über einen frisch selbstgemachten Apfelsaft.

Welche Apfelsorten zum Entsaften verwenden

Es gibt süße Apfelsorten und eher saure. Grundsätzlich sind alle Äpfel für Apfelsaft geeignet. Entsprechend der verwendeten Apfelsorte ändert sich dann eben der Geschmack des Saftes. Am schönsten lassen sich jedoch eher harte Sorten entsaften, mehlige Apfelsorten sind besser für Apfelkuchen oder Apfelmus geeignet.

Man kann aber auch verschiedene Sorten mischen und sich so seinen perfekten Apfelsaft selbst zusammenstellen. Dabei würde ich aber die einzelnen Apfelsorten auch einzeln entsaften und dann später entsprechend eigener Vorlieben mischen.

Wird der selbstgemachte Apfelsaft zu süß, so lässt sich mit etwas Zitronensaft nachhelfen. Ist einem das Ergebnis zu sauer, so kann man mit Zucker nachhelfen. Oftmals werden Äpfel durch eine kurze Lagerzeit allerdings von allein etwas süßer und man kann sich den Zucker sparen.

Persönlich verwende ich ohnehin keinen Zucker. Wer keinen Zucker verwendet, der braucht auch keinen, denn man gewöhnt sich sehr schnell an den Geschmack.

Apfelsaft haltbar machen

Wenn die Bäume voller Früchte hängen und die Ernte reichlich ist, dann kann man meist nicht nach Bedarf seinen Apfelsaft selber machen, sondern man wird sich einmal die Mühe machen und einen Vorrat anlegen. Gerade bei nicht gut lagerfähigen Äpfel ist es sinnvoll diese zeitnah zu verarbeiten.

Apfelsaft haltbar machen funktioniert über Hitze. Dabei sollte man jedoch wissen, dass diese sämtliche Vitamine und andere wertvolle Inhaltsstoffe zerstört. Auch Vitamin C beispielsweise ist hitzeempfindlich und anschließend weitestgehend verloren. Aber um die Haltbarkeit des Apfelsaftes zu verlängern gibt es leider keine praktikable Alternative.

So könnt ihr Apfelsaft haltbar machen:

  1. Der Apfelsaft wird in einem großen Topf erhitzt.
  2. Bestenfalls nimmt ein Thermometer zur Hilfe, denn bei 90 Grad Celsius, also bevor der Saft das Kochen anfängt, sollte er vom Herd genommen werden.
  3. Jetzt sollte der Apfelsaft noch heiß in Flaschen abgefüllt werden.

Apfelsaft abfüllen und lagern

Nach dem Entsaften muss die Ausbeute noch in die Flaschen hinein. Beim Apfelsaft abfüllen gilt es einiges zu beachten. Gerade wenn man seinen Apfelsaft haltbar machen möchte und sich einen Vorrat anschaffen will.

Die verwendeten Flaschen müssen unbedingt gut mit heißem Wasser gereinigt werden. Im Idealfall werden sie nochmals im Backofen bei 120 Grad sterilisiert, so dass die Anzahl an Keimen und Sporen tatsächlich auf ein Minimum reduziert werden.

Der zur Abfüllung verwendete Apfelsaft ist dann tatsächlich auch zur Lagerung gedacht und muss wie beschrieben vorab haltbar gemacht werden. Zudem sollte der Apfelsaft in den Flaschen möglichst luftdicht verschlossen sein, weshalb die Flaschen so weit wie möglich gefüllt und anschließend gut verschlossen werden sollten. Arbeitet man steril und lagert anschließend den abgefüllten Apfelsaft kühl und dunkel, so sollte sich der Vorrat bis zur nächsten halten.

Apfelsaft selber machen mit Entsafter

Ihr habt ja anfangs bereits eine kurze Anleitung zum Apfelsaft herstellen bekommen. Da ich selbst einen Entsafter besitze und entsprechend meinen Apfelsaft mit Hilfe eines Entsafters mache, möchte ich euch hierzu noch ein paar Gedanken dazu mitgeben.

Ich schaffe mir grundsätzlich immer einen Vorrat. Es gibt einmal eine Großaktion, da werden dann einige Liter Apfelsaft hergestellt, haltbar gemacht und zur Lagerung abgefüllt. Da kleine Mengen Apfelsaft selber machen allerdings mit einem Entsafter kein großer Aufwand sind, mache ich immer mal wieder frischen, nicht abgekochten Saft, um die gesamte Vitaminfülle zu erhalten.

Wer genauso denkt und wem die Ausbeute an wichtigen Inhaltsstoffen ebenfalls wichtig ist, der sollte bei der Auswahl seines Entsafters auf einige Dinge achten. So gibt es Entsafter, die durch schnelle Rotation, Dampf oder hohen Druck entsaften. Dabei entsteht Hitze und es gehen ebenfalls Vitamine verloren. Besser ist es auf sogenannte Slowjuicer zu setzen.

Außerdem sollte man gerade bei größeren Mengen an Obst auf eine gute Saftausbeute setzen, denn sonst macht man sich die Arbeit und erhält gar nicht die Menge an Saft, die man haben könnte. Persönlich nutze ich deshalb den Angel Juicer und bin damit zu mehr als 100 Prozent zufrieden.

Egal welchen Experten man fragt, jeder wird einem bestätigen, es gibt derzeit keine besseren Entsafter als den Angel Juicer auf dem Markt. Qualität hat zwar seinen Preis, allerdings ist er aus massivem Edelstahl gefertigt und ich gehe fast davon aus, dass ich mir in den nächsten Jahrzehnten keinen neuen Entsafter anschaffen muss. Meine vorherigen Modelle haben immer irgendwann den Geist aufgegeben.

Angel Juicer Apfelsaft entsaten

Zum Entsaften gibt es derzeit keinen besseren Entsafter als den Angel Juicer – das wird jeder bestätigen können.

Apfelsaft selbst machen ohne Entsafter

Es gibt aber noch eine Alternative Möglichkeit zum Apfelsaft selbst machen ohne Entsafter. Dabei werden die Apfelstücke vorab mit ein wenig Flüssigkeit weichgekocht, was zeitgleich aber ebenfalls hitzeempfindliche Inhaltsstoffe der Äpfel zerstört.

  1. Die Vorbereitung der Äpfel beim Apfelsaft selber machen ohne Entsafter ist ähnlich der mit Entsafter.
  2. Die fertigen Apfelstücke werden ähnlich wie bei einem selbstgemachtem Apfelmus eingekocht und anschließend mit einem Mixer oder Pürierstab zu einer dickflüssigen Masse püriert.
  3. Diese Masse wird daraufhin durch ein Passiertuch oder ähnliches gedrückt und der fertige Apfelsaft darunter aufgefangen.

Ohne Entsafter ist Apfelsaft selbst machen deutlich aufwendiger und anstrengender. Somit macht man sich mehr Arbeit und erhält anschließend ein schlechteres Ergebnis. Wer einen eigenen Apfelbaum im Garten stehen hat und immer wieder seinen eigenen Apfelsaft herstellen möchte, der sollte sich die Anschaffung eines Entsafters durchaus überlegen.

Apfelsaft pressen lassen

Als dritte Alternative gibt es noch die Möglichkeit bei regionalen Keltereien seinen Apfelsaft pressen zu lassen. Insbesondere auf dem Land gibt es meist noch vereinzelt kleinere Familienbetriebe, bei denen man sein Obst abgeben kann und im Gegenzug entsprechende Gutscheine, welche einem einen gewisse Menge Saft zusichern, bekommt.

Allerdings wird auch dort der Apfelsaft pasteurisiert und damit erhitzt. Außerdem werden dort ebenfalls sämtliche Sorten gemischt und man erhält einen allgemeinen Apfelsaft-Einheitsbrei, jedoch definitiv nicht den Saft seiner eigenen Apfelsorte.

Seinen Apfelsaft pressen zu lassen ist aber ein zugegebenermaßen einfacher Weg seine überschüssige Ernte in Apfelsaft zu verwandeln. Man weiß allerdings nicht was man bekommt. Während ich zu Hause am Baum auf höchste Bio-Qualität achte, sind bei der lokalen Kelterei auf jeden Fall gespritzte Äpfel mit dabei.

naturtrüben Apfelsaft selbst herstellen

Im Idealfall trinkt man Apfelsaft naturtrüb und direkt nach dem Pressen.

Unterschied klarer und naturtrüber Apfelsaft

Wer seinen eigenen Apfelsaft selbst macht, der kann nicht zuletzt auch entscheiden, ob er lieber einen klaren oder naturtrüben Apfelsaft haben möchte. Es wird grundsätzlich empfohlen naturtrüben Apfelsaft zu trinken, da die Schwebstoffe im Saft aus verschiedenen Gründen gesundheitliche Vorteile bieten.

Aus dem Entsafter bekommt ihr erst einmal naturtrüben Apfelsaft. Es gibt ein paar Verfahren, wie ihr den Saft klären könnt. Zwei einfache möchte ich euch kurz vorstellen:

  • Am einfachsten ist es, den gewonnenen Apfelsaft in ein großes Gefäß zu geben und so lange an einem kühlen Ort stehen zu lassen, bis sich die Schwebstoffe am Boden abgesetzt haben. Jetzt kann man den klaren Apfelsaft vorsichtig abschütten. Dieses Verfahren nennt sich „Apfelsaft abziehen“.
  • Alternativ kann man den Saft auch in einer ersten Stufe durch ein feines Sieb filtern, um die groben Bestandteile herauszufiltern. Anschließend wird der vorgefilterte Saft ein weiteres Mal durch ein Mulltuch oder ein Passiertuch gefiltert. Auch danach erhält man einen einigermaßen klaren Apfelsaft.

Industriell hergestellter klarer Apfelsaft wird in der Regel jedoch anders hergestellt. Meist wird dabei dem Zusatz von Gelatine, Aktivkohle, Kieselöl oder auch Bentonit geklärt. Diese Verfahren habe ich aber noch nie ausprobiert und kann entsprechend auch keine Anleitung hierfür geben.

Fazit: Apfelsaft selber machen

Jetzt wisst ihr alles über das Apfelsaft selber machen, was ihr braucht, um eure Ernte bestmöglich zu verarbeiten. Natürlich steckt gerade bei größeren Mengen auch ein gutes Stück Arbeit dazu, aber es ist eine Arbeit, die sich lohnt.

Kleine Mengen lassen sich hingegen sehr schnell auch zwischendurch entsaften. So gibt es bei uns von Zeit zu Zeit zum Frühstück am Wochenende einen oder zwei Liter frischen Apfelsaft. Wer einmal davon gekostet hat, der wird den Apfelsaft im Supermarkt definitiv nicht mehr anrühren. Apfelsaft selbst herstellen ist günstiger, schmeckt besser und man kennt die Qualität des Saftes.

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Dieses Rezept Apfelsaft selbst machen – Anleitung und Tipps ist in Zusammenarbeit mit Slowjuice.de entstanden. Vielen Dank! :)

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1 Kommentare


  1. „Apfelsaft pressen lassen“.

    Die Anmerkung in diesem Abschnitt, dass man in Keltereien und auch kleinen privaten Obstkeltereien nicht den eigenen Saft bekommt, stimmt so nicht.
    Gerade eben die kleinen privaten Obstkeltereien pressen die eigenen mitgebrachten Äpfel, Quitten etc. und füllen den eigenen Saft ab (oft Bag in Box, sehr praktisch, auch nach Öffnung sehr lange haltbar. Da keine Luft reinkann, geht der Saft in der geöffneten Box nicht kaputt).
    Das Obst wird gepresst, pasteurisiert und sofort abgefüllt, man steht dabei und hilft manchmal auch mit, z.B. beim Verschließen der Boxen.
    Man bekommt 100 % den eigenen Saft und zwar sofort zum Mitnehmen.
    Man zahlt für das Pressen und für die Box. Der Karton kann jedes Jahr immer wieder verwendet werden, der Einsatz in der Box samt Zapfhahn nur einmal.
    Wir machen das seit Jahren so!
    „Obstkeltereien“ in der Nähe findet man im Internet.

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