So lernen Kinder Spinat zu essen

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Kinder und Spinat sind oftmals ein Thema für sich. Wie zwei gleichgepolte Magneten stoßen sie sich voneinander ab. Dabei wäre es ja so gesund. Die Abneigung gegen Spinat und auch anderes grüne Gemüse ist allerdings kein Grund zum verzweifeln. Einerseits ist das völlig natürlich und andererseits kann man Kinder mit ein paar Tricks vielleicht doch noch zum Spinat bekehren. Wollt ihr wissen, warum Kinder keinen Spinat mögen und wie sie ihn dann vielleicht trotzdem gerne essen?

Die Evolution hat es vorgegeben

Die Abneigung gegen Spinat ist evolutionär begründet und hat seinen Ursprung zu jener Zeit, als Menschen noch deutlich naturnaher lebten. Denn nicht immer schon sind Kinder so behütet aufgewachsen wie heutzutage. Unsere Vorfahren mussten viel schneller alleine zurechtkommen. Das hieß nicht, dass sie sich mit zwei Jahren schon auf die Jagd begeben mussten, es konnte aber durchaus sein, dass man im Wald lebte und von vielen verschiedenen Pflanzen umgeben war.

Bereits im sehr jungen Alter musste man entscheiden können, ob die Früchte oder Blätter, welche man sich in den Mund schob essbar waren oder nicht. Besser man aß nur, was man bereits kannte.

Die Angst vor Neuem

Zum Schutz entwickeln Kinder in Bezug auf ihr Essen bis heute noch eine Neophobie. Das ist eine Angst vor Neuem. So ist man auf der sicheren Seite und es kann einem nichts schlimmes passieren. Die Phase beginnt etwa mit zwei Jahren und endet irgendwann mit dem fünften oder sechsten Lebensjahr. Dann sind Kinder in der Lage besser zwischen guten und schlechten Früchten zu unterscheiden.

Weiterhin wird in diesem Alter speziell Bitteres verschmäht. Während Süßes grundsätzlich als gut und essbar galt, immerhin war bereits das Fruchtwasser und die Muttermilch schön süß, können bittere Früchte entweder unreif oder im schlimmsten Fall sogar giftig sein. Um sich davor zu schützen werden in den ersten Lebensjahren verschiedene Gemüsesorten, wie auch der Spinat, besser gemieden. Sie sind eher bitter und damit potentiell gefährlich.

Kinder lernen Spinat essen

Lustig zubereitet lassen sich Spinat und anderes Gemüse sehr gut verstecken.

So klappt’s trotzdem mit dem Spinat

Natürlich ist nicht jedes Kind gleich, manch einer mag vielleicht auch bereits als Kleinkind Spinat, aber das ist wohl eher die Ausnahme statt die Regel. Wer seine Kinder trotzdem zum Spinat essen bringen möchte, der kann dabei mit List vorgehen. Dabei sollte man wissen, dass die Faustregel besagt, dass ein Kind etwas 15 Mal etwas probieren muss, bis es den neuen Geschmack kennt und akzeptiert.

Eine gute Strategie ist es deshalb auf spielerische Art den Kindern Spinat unterzujubeln. In kleinen Mengen schmeckt man ihn kaum heraus, hat ihn aber dennoch probiert. So lässt sich Spinat im Bananen Smoothie zumindest Geschmacklich ganz leicht verstecken. Auch kann er klein püriert in Klößen mit verarbeitet werden oder ähnliches. Jedes Mal wird der Geschmack aber platziert und irgendwann schmeckt vielleicht auch der Spinat. Eine Garantie gibt es jedoch nicht, manch einer lernt den Geschmack von Spinat ein Leben lang nicht zu mögen.

Wichtig für den Erfolg sind seitens der Eltern jedoch zwei Dinge. Zum einen braucht es Geduld und Zeit, in denen man seine Kinder nicht zwingen darf. Werden sie gezwungen so verstärkt sich eventuell die Abneigung gegen Spinat sogar noch – einfach nur aus Trotz. Zum Anderen wird es natürlich erheblich leichter, wenn Mama und Papa mit gutem Beispiel vorangehen und sich genüsslich den Spinat schmecken lassen. Wenn Mama und Papa es gut finden, dann schmeckt es vielleicht doch nicht so schlecht.

Letztes Update vom

1 Kommentare


  1. Neulich las ich mal sachkundig, dass die Ablehnung von Spinat von Kindern nicht ganz ohne Sinn ist. Er hat bekannterweise einen recht hohen Oxalsäuregehalt, den die kleinen Racker in dem Maße noch gar nicht brauchen. Irgendwann steigt dann der Bedarf und auch die Lust Ku-Kah-Kee, wie Spinat ja auf chinesisch heißt … 😉 (Sorry, der musste sein.)

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