Weizen-Genom endlich entschlüsselt

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Lange Zeit galt es als unmöglich das Genom von Brotweizen zu entschlüsseln. Während der Mensch in seinem Erbgut etwa 20.000 Gene zählt, sind dies beim Brotweizen weit über 100.000. Forscher des Helmholtz Zentrums und des Leibniz-Instituts ist jetzt ein Durchbruch gelungen und das ein Jahr früher als gedacht.

Großer Aufwand für ein kleines Korn

Die Komplexität des Genoms wird dann ersichtlich, wenn man den Aufwand sieht, der zur Entschlüsselung betrieben wurde. In jahrelanger Arbeit haben 20 Länder mit 200 Forschern und 73 Einrichtungen für dieses Ziel zusammengearbeitet. Dieser Aufwand hat sich jetzt wohl endlich gelohnt. Man geht davon aus, das Genom des Weizens zu 94 Prozent entschlüsselt zu haben.

Warum hat man diesen Aufwand eigentlich betrieben? Ganz einfach, der Weizen hat in der Nahrungsmittelversorgung eine herausragende Stellung. Es gibt kaum ein Nahrungsmittel, welches derart häufig verzehrt wird wie der Weizen. Das Grundnahrungsmittel macht fast 20 Prozent der weltweit verzehrten Kalorien und Proteine aus und ist somit ein entscheidender Baustein der menschlichen Ernährung.

Man erhofft sich schnellere Zuchterfolge

Man möchte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ganz offensichtlich ist, mit einer besseren Kenntnis des Genoms können natürlich präzise gentechnische Veränderungen vorgenommen werden. Die Erfolge sind jedoch auch für die traditionelle Züchtung interessant und können weitreichende Vorteile bieten.

Bisherige Zuchterfolge brauchen heute in der Regel etwa 10 Jahre, bis eine neue Sorte entwickelt wird. Mit der Entschlüsselung des Genoms geht man davon aus, diese Zeitspanne sehr deutlich reduzieren zu können.

Ziel ist es sich damit den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen und Pflanzen robuster zu machen. Ein eigene Zusatzstudie beschäftigt sich zudem damit verschiedene Allergien zu vermeiden. Man hat darin gezielt die allergieverursachenden Gene identifiziert. Das könnte Menschen mit Glutenunverträglichkeit eine neue Hoffnung geben. Eventuell wird es in nicht allzu ferner Zukunft Brotweizen ohne Gluten geben.

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