Brustkrebsrisiko senken durch eine fettarme pflanzliche Ernährung

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Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebsart bei Frauen. Jährlich gibt es 69.000 Neudiagnosen von Brustkrebs. Und leider trifft dieser Krebsart besonders viele junge Frauen. Gut 30 Prozent der Erkrankten bekommen die Diagnose im Alter von unter 55 Jahren. Mit dem Mammographie-Screening versucht man in Deutschland daher die Früherkennung von Brustkrebs zu fördern, so dass eine entsprechende Therapie früh genug wirken kann. Was aber kann man als Frau präventiv tun um das persönliche Risiko zu senken?

Ernährung gegen Krebs

Neben genetischen Faktoren spielen vor allem „Lifestyle“ Faktoren zu den wichtigsten Auslösern oder Präventionsmaßnahmen von Krebs. Mit der richtigen Ernährung kann man sein Risiko an einigen bestimmten Krebsarten zu erkranken nachweislich präventiv senken. Das ist keine Neuigkeit mehr. Nun wurde aber eine Langzeitanalyse veröffentlicht, die Daten von mehr als 48.000 postmenopausalen Frauen aus den USA gesammelt hat und die Korrelation der Ernährung und dem Risiko an Brustkrebs zu erkranken untersucht.

Die Women’s Health Initiative begann 1993 und die teilnehmenden Frauen waren zu diesem Zeitpunkt in ihren 50er, 60er und 70er Jahren und hatten nie Brustkrebs diagnostiziert bekommen. Diese Studie ist die erste randomisierte Studie, bei der die Entstehung von Brustkrebs und die Ernährung als Einflussfaktor als Studienziel festgelegt war. Fast 20.000 dieser Frauen protokollierten in den folgenden acht Jahren sorgfältig was sie aßen. Das Ziel war es weniger Nahrungsfett aus rotem Fleisch und Vollfettmilchprodukten zu essen und gleichzeitig mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte in die tägliche Ernährung zu integrieren.

Ganze 20 Jahre lang, also bis 2013, wurden die Frauen von den Wissenschaftlern des Los Angeles Biomedical Reserch Institute am Harbor-UCLA Medical Center begleitet. Sie analysierten die Daten der Frauen und konnten anhand dieser Daten feststellen, dass Frauen, die sich an die fettarme, pflanzliche Ernährung hielten, ein 20 Prozent geringeres Risiko hatten an Brustkrebs zu sterben. Dennoch fanden die Forscher keinen signifikanten Rückgang der Brustkrebsfälle insgesamt. Warum ist unklar. Sie vermuten, dass die Wirkung der fettarmen pflanzlichen Ernährung stärker gewesen wäre, wenn die Ernährung für einen längeren Zeitraum fortgesetzt worden wäre.

Übergewicht spielt ebenfalls eine Rolle

Denn gerade die metabolischen Risikofaktoren haben einen entscheidenden Einfluss auf das Brustkrebsrisiko. Bauchfett, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel und hoher Blutzucker erhöhen das Krebsrisiko und je mehr dieser Risikofaktoren auf eine Frau zutreffen, desto höher ist ihr Risiko an Krebs zu erkranken. Adipositas ist nach Angaben des National Cancer Institutes ein wichtiger Risikofaktor für mindestens 13 verschiedene Krebsarten.

Je größer nun das metabolische Risiko einer Frau ist, desto größer war der Nutzen der Ernährungsintervention einer fettarmen pflanzlichen Ernährung, so die Ergebnisse der Studie. Frauen die drei oder vier metabolische Risikofaktor vorzuweisen hatten und sich an die Ernährungsempfehlung hielten, konnten ihr Risiko an Brustkrebs zu sterben um 69 Prozent senken. Diese Senkung konnte sogar erreicht werden, obwohl viele der Frauen nicht der Lage waren sich an die Begrenzung von maximal 20 Prozent der täglichen Kalorien aus Fett zu sich zu nehmen zu halten. Die tatsächliche Fettaufnahme lag bei 24,5% und es konnte trotzdem ein signifikanter Nutzen beobachtet werden. Dabei blieben die Studienteilnehmerinnen sogar in ihrer Komfortzone: meistens sollten sie nicht das ändern was sie aßen, sondern lieber kleinere Portionen wählen oder die Zubereitungsform ändern. Sie konnten also einfach ein 120g schweres Steak essen anstatt ein 230g schweres und dafür den frei gewordenen Platz auf dem Teller mit Gemüse oder Getreide füllen.

Nicht nur das Gesamtfett ist entscheidend

Als die Studie in den frühen 90er Jahren begann, lag der Fokus noch auf dem Gesamtfett in der Ernährung. Inzwischen hat sich der Blick auf Fett aber gewandelt: gesättigte Fettsäuren aus Fleisch und Milchprodukten tragen wahrscheinlich mehr zum Krebsrisiko bei. Pflanzlichen Produkten mehr Platz in der täglichen Ernährung einzuräumen bestätigt sich abermals als Schlüssel zu einem gesunden und langem Leben, dabei kommt es nicht immer darauf an vollständig auf Fleisch zu verzichten, aber die entscheidenden Fette in der Nahrung einzuschränken. Das sollte doch für jeden machbar sein.

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