Die richtige Ernährung bei Sodbrennen

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Abends mit fettigem Essen gesündigt, die Finger nicht von den süßen Leckereien gelassen oder auch einfach zu viel vor dem Schlafengehen gegessen – etwa jeder fünfte Mensch muss diese kleinen Sünden mehr oder weniger häufig mit Sodbrennen büßen. Was kann man gegen Sodbrennen tun?

Meist tritt dieses vermehrt direkt nach dem Essen auf und wird maßgeblich durch die verzehrten Lebensmittel bestimmt. Manchmal reicht es deshalb schon aus, einfach auf Nahrungsmittel zu verzichten, die vermehrt zur Magensäure-Produktion anregen. Welche Lebensmittel bei Sodbrennen künftigen in den Einkaufswagen wandern sollten und worauf es sich zu verzichten empfiehlt, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

Don’ts bei Sodbrennen

Verzichte auf fettige oder zuckerhaltige Nahrungsmittel

Vor allem stark fetthaltige Nahrungsmittel belasten den Magen, indem das Fett die Magenentleerung in den Zwölffingerdarm verzögert. Dadurch erhöht sich die Gefahr, der Überfüllung des Magens – sein Inhalt kann so in die Speiseröhre gelangen. Ebenso fördert raffinierter Zucker Sodbrennen.

Insbesondere verarbeitete Wurstwaren, viele süße Schleckereien (z. B. Milchspeiseeis) aber auch Backwaren und Fertiggerichten gelten als äußerst fettreich und zudem sehr nährstoffarm und sollten somit nicht auf deinem Speiseplan stehen.

Lass die Finger von säurehaltigen Lebensmitteln

Viele Obstsorten wie etwa Orangen oder auch Zitronen weisen großen Anteil an Säure auf und begünstigen dadurch Sodbrennen. Und auch der allseits beliebte Bohnenkaffee hat eine ähnliche Wirkung: Er enthält ebenfalls reichlich Säure und reizt dadurch den Magen.

Darüber hinaus sollte bei Sodbrennen außerdem auf Alkohol verzichtet werden. Insbesondere Schaum- und Weißweine sind sehr säurehaltig und sorgen durch den Alkoholgehalt zudem auch noch für die Entspannung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen. Dadurch wird die natürliche Schutzbarriere geöffnet.

Vermeide „schwere“ Nahrungsmittel

Mahlzeiten, die schwer und lange im Magen liegen, sollten nicht auf deinem Speiseplan stehen. Egal ob Kohl, hartgekochte Eier, Hülsenfrüchte oder auch ofenfrisches Brot und Gebäck – diese Lebensmittel strapazieren den Magen unnötig stark und haben häufig seine Überfüllung zur Folge.

Greife nicht zu kohlensäurehaltigen Getränken

Die gasförmige Kohlensäure steigt direkt aus dem Magen in die Speiseröhre auf, indem sie den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre öffnet. Dadurch wird der Mageninhalt häufig mitsamt Säure nach oben transportiert und kann so Sodbrennen auslösen.

Streiche scharfe Gewürze vom Speiseplan

Schärfe reizt die Magenschleimhaut stark und gehört damit zu den gängigen Auslösern für Sodbrennen. Vorsicht: Auch Gewürze wie Knoblauch oder Senfsamen stehen auf der Sodbrennen-Liste. Grundsätzlich gilt: Etwas würzen ist in Ordnung, allerdings sollte hierbei vor allem auch auf Qualität statt Quantität gesetzt werden.

Dos bei Sodbrennen

„Grundregeln“ vorab

Bei Sodbrennen gilt grundsätzlich die Regel „Weniger ist mehr.“ So ist es hier sinnvoll, lieber vier bis fünf Mal pro Tag zu kleinen Mahlzeiten zu greifen anstatt zwei oder drei größere Portionen zu essen. Diese sollten unbedingt langsam zu sich genommen und sorgfältig gekaut werden. So können der obere Magen und die Speiseröhre etwas entlastet werden. Des Weiteren sollte die letzte Nahrungsaufnahme spätestens drei Stunden vor dem Zubettgehen stattfinden, um das nächtliche Brennen zu verhindern.

Setze auf fettarme Kost

Lebensmittel, die wenig Fett enthalten, sind perfekt, um Sodbrennen zu verhindern. Hierzu zählen beispielsweise Obst und Gemüse. Bei Naschereien darf gerne zu Zartbitter gegriffen werden.

Wähle sanfte Durstlöscher

Während Kohlensäure Sodbrennen zusätzlich fördert, haben ungesüßte Tees und stilles Wasser eine beruhigende Wirkung auf den Magen und sollten somit reichlich konsumiert werden.

Verwende milde Gewürze

Wie beschrieben, beansprucht Schärfe die Magenschleimhaut stark. Besser eignen sich frische grüne Kräuter wie beispielsweise Basilikum oder Thymian, um deine Speisen aufzupeppen und dennoch keine Magenbeschwerden zu bekommen.

Erste Hilfe bei Sodbrennen

Du hast doch einmal zu den falschen Lebensmitteln gegriffen oder die ein oder andere Grundregel nicht beachtet? Auch hier gibt es Möglichkeiten, um schnelle Linderung zu verspüren. So gibt es eine Reihe bewährter Hausmittel gegen akutes Sodbrennen.

Esse Vollkornprodukte

Ein alter Tipp gegen Sodbrennen ist das Essen von Vollkornprodukten. Diese enthalten reichlich Stärke, welche die überschüssige Magensäure aufnimmt und daher sehr sanft die Beschwerden lindert.

Nasche Nüsse

Nüsse und insbesondere Mandeln sind bei Sodbrennen sehr beliebt. Auch sie sind geeignet, um die Säure des Magens zu binden. Wichtig ist es dabei nur, die Mandeln ausgiebig zu kauen bevor sie hinuntergeschluckt werden. 4-5 Mandeln sollten ausreichen um eine Besserung zu verspüren.

Trinke Tee

Ein weiteres effektives Hausmittel gegen Sodbrennen ist milder Kräutertee. Vor allem Fenchel- oder Kamillentee gelten als tolles Hausmittel. Den besten Effekt bringt hier eine Rollkur. Dabei gilt es zunächst einige Schlucke milden Tee zu trinken und danach fünf Minuten auf dem Rücken zu liegen. Anschließend dreht man sich auf die eine und nach weiteren fünf Minuten auf die andere Körperseite. Abgeschlossen wird die Rollkur schließlich durch weitere fünf Minuten auf dem Bauch liegend. Wichtig ist es dabei, vor jeder Positionsveränderung erneut ein paar Schlückchen Tee zu nippen.

Wenn du von Sodbrennen betroffen bist, kannst du also bereits durch ein paar einfache Tipps entgegenwirken. Dies bedeutet nicht, dass zwangsläufig alle Tabu-Produkte von der Einkaufsliste gestrichen werden müssen. Besonders wichtig ist es hier, den eigenen Körper kennenzulernen und die jeweiligen individuellen Auslöser zu identifizieren.

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1 Kommentare


  1. Hallo zusammen,
    ich denke Sodbrennen ist unser ständiger Begleiter! Dieser Artikel bringt es auf den punkt genau. Welche Lebensmittel vielleicht dafür verantwortlich sind oder sein können, ein sehr guter Blog zum Thema Sodbrennen. Hat Spaß gemacht ihn zu lesen, danke dafür.

    mfg Ilona

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