Klimaschutz im Einkaufswagen – so geht`s!

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Klimaschutz – ein viel diskutierter Begriff für den es die unterschiedlichsten Definitionen gibt. Meist denkt man hier zunächst an „Nullenergiehaus“ oder auch „weniger Fernreisen“. Dabei wird jedoch gerne vergessen, dass jeder von uns bereits durch Kleinigkeiten im täglichen Alltag maßgeblich Einfluss auf den Klimaschutz nehmen könnte. Als Verbraucher bestimmen wir durch unsere nachgefragten Produkte entscheidend das Angebot mit. So werden knapp 40 % der Pro-Kopf-CO2-Emission der Deutschen durch den privaten Konsum verursacht. Jedoch kann allein durch einige Tipps der eigene Beitrag zum Erhalt unserer Umwelt geleistet werden.

Du weißt nicht wie? Hier kommen die wichtigsten Hinweise und Tricks für klimaschonendes Einkaufen:

Kaufe regionale und saisonale Produkte

Produkte aus der Region haben deutlich kürzere Transportwege und verursachen somit weniger Co2. Aus diesem Grund solltest du auch darauf verzichten, saisonale Produkte außerhalb ihrer – in unseren Gefilden üblichen – Erntezeit zu konsumieren. Denn insofern Obst und Gemüse in unseren Supermärkten auch außerhalb der normalen Reifesaison in den Regalen verfügbar ist, wurde es aus anderen Ländern importiert. In diesem Zuge nötige Prozesse wie Einlagerung, Kühlung und Transport haben einen enormen Energieverbrauch zur Folge.

Während für Obst und Gemüse aus dem Umkreis rund 230 Gramm Co2 pro Kilogramm anfallen, beläuft sich dieser Wert bei einem Import aus anderen europäischen Ländern bereits auf etwa 460 Gramm Co2 bei gleicher Menge. Für aus Übersee eingeführte Produkte hingegen fallen sogar rund 11.000 Gramm CO2 pro Kilo an.
So sind Tomaten bei uns beispielsweise in den Sommermonaten reif. Wird die rote Frucht allerdings im Winter eingekauft, stammt sie vermutlich aus Spanien, den Niederlanden oder Marokko und hat somit schon eine lange und Co2-reiche Anreise hinter sich.

Achte deshalb beim Einkaufen auf die Angaben zum Erzeuger. In der Regel ist auf diesem Wege der Rückschluss auf den Ort oder zumindest die Region einfach und eine bewusste Entscheidung für regionale Produkte möglich. Besonders frische regionale und saisonale Produkte bekommst du außerdem auch auf Wochenmärkten. Durch den Einkauf dort unterstützt du neben der Umwelt zudem noch die regionalen Bauern – und besser schmecken tun deren unbehandelte Bio-Produkte obendrein auch noch.

Reduziere deinen Fleisch- und Fischkonsum

Wer gänzlich auf Fleisch und Fisch verzichtet, kann seine Emissionen um rund 50 % reduzieren. Denn circa zwei Drittel des ernährungsbedingten Co2-Ausstoßes entstehen durch die Produktion tierischer Erzeugnisse.

Du schaffst es allerdings nicht, komplett auf Fleisch, Wurst und Fisch zu verzichten? Dann versuch doch zumindest einzelne fleischfreie Tage pro Woche einzulegen und hin und wieder auch zu vegetarischen oder veganen Ersatzprodukten zu greifen. Von Schnitzel bis Wurst gibt es hier bereits tolle Alternativen. Das darüber hinaus konsumierte Fleisch sollte außerdem unbedingt vom regionalen Bio-Bauern mit ökologischer Viehhaltung anstatt Massentierhaltung stammen.

Minimiere deinen Plastikbedarf

Egal wo man im Supermarkt auch hinschaut – Einkaufstüten, abgepackte Speisen, PET-Flaschen: Plastik ist überall. So verursacht jeder Deutsche jährlich rund 226,5 Kilo Verpackungsmüll. Häufig vielleicht praktisch für uns als Verbraucher aber in vielen Fällen auch komplett unnötig – jedoch mit verheerenden Folgen für unsere Umwelt. Denn neben wertvollen Rohstoffen wie beispielsweise Erdöl bedarf die Herstellung von Kunststoff zudem auch enorm viel Energie. Nach Verwendung landen viele Plastikverpackungen leider außerdem auf kurz oder lang im Meer. Durch das Plastik werden die Ozeane inzwischen zu einem der dreckigsten Orte weltweit.

Achte deshalb darauf, deinen Plastikbedarf so gering wie möglich zu halten. Beim Einkaufen bedeutet dies zum Beispiel bereits vor dem Gang zum Supermarkt darauf zu achten, eigene Taschen mitzunehmen anstatt vor Ort zur Plastiktüte zu greifen. An der Fleisch- und Fischtheke ist es außerdem häufig bereits problemlos möglich, die erworbenen Lebensmittel in eigene Behältnisse (z. B. Glas-Frischhalteboxen) abfüllen zu lassen.

Gehe gezielt einkaufen

Nach dem Einkauf im Supermarkt ist der Kühlschrank übervoll – leider häufig auch mit Produkten, auf die man schon bei der Ankunft zuhause keinen Appetit mehr hat. So wirft jeder Deutsche im Jahr durchschnittlich 80 Kilogramm an Lebensmitteln weg.

Um diese Verschwendung zu vermeiden, mach dir bereits vor dem Einkaufen einen detaillierten Zettel mit den wirklich benötigten Lebensmitteln. Denn wer gezielt einkauft, reduziert das Wegwerfen von Lebensmitteln deutlich und trägt allein dadurch maßgeblich zum Klimaschutz bei.

Zaubere dir leckere Produkte selbst

Lebensmittel in fertigem Zustand im Supermarkt zu holen, ist häufig der schnelle und bequeme Weg.

Allerdings kann ein großer Teil der im Einzelhandel erworbenen Produkte auch schnell und einfach selbst zu Hause gezaubert werden. Egal ob beispielsweise ein leckeres Dinkel-Roggen-Toastbrot, zuckerfreie Marmeladen oder auch feurige Dips – es gibt unzählige tolle Do-it-yourself-Lebensmittel, an denen man sich unbedingt einmal versuchen sollte. Dabei spart die eigene Herstellung neben Verpackungsmüll außerdem auch Geld und ermöglicht es zudem, Leckereien ganz nach individueller geschmacklicher Vorliebe zu variieren.

Verzichte auf „Fast Fashion“-Kleidung

Wie du bereits erfahren hast, stellt der Supermarkt also den perfekten Ort dar, um seinen ökologischen Fußabdruck aufzubessern. Allerdings geht der nachhaltige Konsum auch über den Einkauf von Produkten des täglichen Bedarfs hinaus. So sollte insbesondere auch beim Kauf von Kleidung an den Klimaschutz gedacht werden. In der aktuellen Modewelt wird vielfach kompromisslos auf den niedrigsten Preis und auf ständig wechselnde Sortimente gesetzt. In den Geschäften findet man alle paar Tage neue Produkte und schnelllebige Trend zum Schnäppchenpreis. Dabei bestehen rund drei Viertel dieser Kleidungsstücke aus billigsten, nicht recycelbaren Synthetikfasern, deren kleine Bestandteile beim Waschen in die Meere und Abwässer gelangen. Darüber hinaus werden die Stoffe sehr stark bearbeitet, um am Ende zum hübschen T-Shirt, zur bunten Jeans oder auch zum luftigen Sommerkleid zu werden – ein Prozess der einen extremen Wasserverbrauch und den Einsatz scharfer Chemikalien zur Folge hat. Diese Punkte machen die Ökobilanz der sogenannten „Fast Fashion“-Kleidungsstücke verheerend.

Wenn du nachhaltig Kleidung shoppen möchtest, achte deshalb auf bestimmte Kürzel. So steht beispielsweise „kbA“ für „kontrolliert biologischer Anbau“ und verspricht natürliche Inhaltsstoffe während Siegel wie „bluesign“ auf die Verwendung recycelbarer Materialien setzen. Darüber hinaus ist es wichtig, stets ganz bewusst zu hinterfragen, was wirklich benötigt wird anstatt sich von jedem noch so kurzlebigen Fashion-Trend lenken zu lassen.

Tausche anstatt alles neu zu kaufen

Anstatt alles neu zu kaufen, kannst du außerdem auch zu gebrauchten Produkten greifen. So tummeln sich in Second Hand Länden oder auf Flohmärkten häufig tolle, wirklich gut erhaltene Waren von Spielzeug über Möbel bis hin zu Kleidungsstücken. Durch die Wiederverwendung kannst du einerseits Geld sparen und andererseits helfen, Rohstoffe zu schonen und dadurch den Klimaschutz zu fördern. Wieso also nicht mal im Freundeskreis sprechen und die nicht mehr benötigten Produkte durchtauschen? Denn was den einen im Schrank vielleicht stört, kann des anderen große Freude sein.

Eine weitere Möglichkeit, um wieder Freude an alten Produkten zu finden, stellt außerdem das sogenannte Upcycling dar. Dabei geht es bei dieser speziellen Art des Recyclings darum, bereits vorhandene und scheinbar wertlose Produkte wieder aufzupeppen anstatt sie auf den Sperrmüll wandern zu lassen.

Fazit – den eigenen ökologischen Fußabdruck verbessern

Jeder von uns kann in kleinen Schritten helfen, Co2-Emissionen zu reduzieren. Vor allem beim eigenen Konsum – von Lebensmitteln wie auch Kleidungsstücken – können hier viele Stellschrauben gedreht werden, um den Klimaschutz zu unterstützen. Damit dies gelingt, sollten die folgenden Hinweise verinnerlicht werden:

  • Regional und saisonal statt importiert und jederzeit
  • Bio und vegan statt jeden Tag Fleisch aus günstiger Massentierhaltung
  • Bewusst und qualitativ hochwertig statt in Hülle und Fülle und dann wegwerfen
  • Do it yourself statt alles schnell und einfach im Supermarkt kaufen
  • Wiederverwendbar und nachhaltig statt alles sinnlos in Plastik verpackt
  • Recycelbare Marterialien und Tauschbörse statt jedem Trend folgen und alles neu kaufen

Du wirst sehen: all diese kleinen Hinweise schränken deinen täglichen Alltag nicht wirklich ein, leisten aber dennoch einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz. Also hilf mit die Welt mit deinen Handlungen und Entscheidungen etwas besser und nachhaltiger zu machen.

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