So viel Wasser verbraucht unser Essen

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Um das künstlich zu bewässern, was Deutsche essen, wird jedes Jahr eine Wassermenge verbraucht, die der des Chiemsees entspricht: 2,4 Milliarden Kubikmeter Wasser. Einer WWF-Studie zufolge benötigt eine pflanzliche Ernährung mehr Wasser, dennoch raten die Autor*innen dazu weniger Fleisch und Käse zu essen.

Die Lebensmittel von Veganer*innen haben einen höheren Wasserverbrauch durch Bewässerung

„Es sind nicht etwa die Fleischesser, die durch ihren Ernährungsstil den größten kritischen Wasserverbrauch verursachen, sondern Veganer.“ So fasst die Süddeutsche Zeitung das Ergebnis einer WWF-Studie zusammen. Insgesamt verbrauchen die Deutschen jedes Jahr durch ihre Ernährung 2,4 Milliarden Kubikmeter Wasser zur künstlichen Bewässerung – so viel wie der Chiemsee: 82 Prozent des Wassers entfallen auf pflanzliche Lebensmittel, 18 Prozent auf tierische Lebensmittel.

Vergleicht man, wie viel Wasser durch Bewässerung verschiedene Ernährungsweisen benötigen, dann zeigt sich, dass diejenigen, die sich vegan ernähren, den höchsten Wasserverbrauch haben: Wer alles isst, verbraucht mit 29,2 Kubikmetern pro Person und Jahr am wenigsten Wasser; wer sich vegetarisch ernährt mit 39,4 deutlich mehr; und wer vegan isst mit 45,4 am meisten.

Was erstmal überrascht, erklärt WWF wie folgt: Die meisten pflanzlichen Lebensmittel werden außerhalb Deutschlands angebaut – und zwar in Herkunftsregionen, in denen oftmals viel Wasser zur Bewässerung verbraucht wird. Das Fazit der Studie ist es aber nicht weniger tierische Produkte zu essen: „Unsere derzeitige Ernährung belastet das Klima stark. Ihr Flächenfußabdruck trägt zur Zerstörung wertvoller natürlicher Lebensräume bei. Treiber sind hier Fleisch und Milchprodukte“, sagt WWF-Ernährungsexpertin Tanja Dräger des Teran.

Flächenverbrauch und Emissionen von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln

Denn, wenn verbrauchte Fläche und ausgestoßene Treibhausgase mit einbezogen werden, dann schneiden pflanzliche Lebensmittel deutlich besser ab als tierische: So werden 75 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche zur Erzeugung von Fleisch, Wurst, Milch oder Eier benötigt – und nur 25 Prozent für pflanzliche Lebensmittel. In Deutschland ist ein Fünftel unseres Klimafußabdruckes auf unsere Ernährung zurückzuführen, das sind pro Jahr und Person 2,5 t CO2e: Der Anteil tierischer Produkte an der Klimawirkung liegt bei 69 Prozent, der Anteil pflanzlicher Produkte bei 31 Prozent. Und das, obwohl wir die dreifache Menge an Obst und Gemüse wie an Fleisch und Wurst essen.

Ernährungsempfehlung: Halb so viel Fleisch, doppelt so viel Gemüse

Die gute Nachricht der Studie lautet: Eine Ernährung, ohne die Erde zu überlasten, ist möglich. Dafür müssen wir weniger Fleisch und mehr Gemüse essen: Wir sollten halb so viel Fleisch und doppelt so viel Gemüse essen, um zehn Milliarden Menschen satt zu bekommen.

evtl Abb der Seite 7 einbetten oder als Titelbild: https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Landwirtschaft/WWF-Infografiken-So-schmeckt-Zukunft-Wasser.pdf

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