Jedes natürliche Lebensmittel enthält Kalorien. Unermüdlich hält sich jedoch die Überzeugung, es gäbe negative Kalorien. Können wir unseren Körper tatsächlich mit negativer Energie füttern und damit abnehmen? Was hat es wirklich damit auf sich?
Physik schlägt negative Kalorien
Mit Sicherheit kein Mythos ist der Energieerhaltungssatz. Bisher konnte dieser zumindest noch nicht widerlegt werden. Vielleicht kann sich noch einer aus dem Physikunterricht daran erinnern, er besagt, dass Energie nicht verloren gehen kann, lediglich umgewandelt in eine andere Energieform. Aus Wärme wird Geschwindigkeit oder auch potentielle Energie, also relative Höhe oder eben umgekehrt.
Genauso verhält es sich auch mit unseren Lebensmitteln. Kalorien sind nichts anderes als Energie und diese bleibt erhalten. Für jeden, der ein paar Kilos abnehmen möchte, sollte entsprechend das Ziel sein, weniger Energie in Form von Masse bzw. Kalorien aufzunehmen, als unser Körper in thermische Energie, also Wärme, umwandeln kann. Wenn er das nicht schafft, dann nimmt er zu, wenn er es schafft, dann nimmt er ab.
Kein Obst oder Gemüse hat negative Kalorien
Es gibt allerdings kein Obst oder Gemüse, welches von Haus aus negative Kalorien mitbringt. Die Physik gibt das leider nicht her. Das wäre zwar sehr praktisch, man müsste einfach ausreichend davon essen und würde entsprechend der gegessenen Menge abnehmen. Leider ist es aber nicht ganz so einfach, ansonsten würde es wohl jeder machen.
Wo kommen dann aber die negativen Kalorien her? Die Argumentation für negative Kalorien ist folgende: Bei der Verdauung der Lebensmittel wird Wärme freigesetzt und diese über Schweiß oder die Außentemperatur wieder weggekühlt. Man kennt diesen Effekt, wenn man etwas sehr scharfes gegessen hat, dann ist der Effekt sehr ausgeprägt. Sofort bilden sich Schweißperlen an der Stirn und es umgibt einem ein wärmendes Gefühl. Bei sehr kalorienarmen Lebensmitteln käme es dabei zu dem Effekt, dass mehr Kalorien durch die Verdauung verbraucht würden, als das Gemüse selbst mitbringt. Ist es in der tat so einfach?
Alles nur Werbung
Nach Aussagen verschiedener Lebensmittelexperten sind negative Kalorien in der Werbung für Diätprodukte zwar sehr beliebt, haben mit der Realität jedoch nicht viel zu tun. Die Energiebilanz bleibt auch bei Lebensmitteln mit wenigen Kalorien positiv. Selbst Salatgurken, die nur 14 Kalorien pro 100 Gramm besitzen, lassen einen nicht automatisch abnehmen.
Was man aber sagen kann, die Anzahl an Kalorien, die am Ende wirklich noch übrigbleiben sind so gering, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes nicht ins Gewicht fallen. Noch niemand ist an Spargel dick geworden, wenn überhaupt an der fettigen Hollandaise Sauce, die dazu serviert wird. Sie hat nämlich immerhin über 200 Kalorien pro 100 ml. Auch Auberginen machen nicht dick, wer sie allerdings regelmäßig in reichlich Öl anbrät, der kann mit der Zeit mit extra Pfunden rechnen.
Vielleicht ja doch negativ?
Auch wenn es leider keine negativen Kalorien gibt, man kann sich über kalorienarme Lebensmittel trotzdem schlank essen. Die Kaloriendichte dieser Lebensmittel ist so gering, dass wir gar nicht genug davon essen können, um davon zuzunehmen. In unserem Magen ist schlicht und ergreifend zu wenig Platz. Wir können also gar nicht so viel davon essen, um dick zu werden.
Wer abnehmen möchte, der kann also gerne so viele Tomaten, Radieschen, Zucchini, Brokkoli, Sellerie oder Zwiebeln essen wie er schafft. Aufgrund des täglichen Grundumsatzes unseres Körpers wird die Kalorienbilanz dann doch wieder negativ. Man sollte aber auf die Beilagen achten! 😉